Andre Norton : Ad Astra (The Stars are Ours)
Terra Extra 88/89, 04./18.02.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 31/33, 1955/56
Originalausgabe WORLD 1954
Aus dem Amerikanischen von Walter Ernsting
Titelbild : Johnny Bruck
Nach den Erschütterungen des letzten verheerenden Krieges hatte eine gnadenlose Jagd auf die Wissenschaftler und ihre Angehörigen eingesetzt. Unter der Diktatur der PAX fiel die Erde in einen immer radikaleren Zustand zivilisatorischer Primitivität zurück. Nur einer kleinen Gruppe von Technikern und Wissenschaftlern war es gelungen, sich in ein unzugängliches Bergversteck zu flüchten und dort, von den Spitzeln der PAX unbemerkt, ein Raumschiff zu bauen, das sie zu einem fernen Planeten im unendlichen Weltraum bringen sollte. Dort wollte man einen neuen Anfang machen, denn die Erde war ein sterbender Planet. Nur eines fehlte noch: die Lösung des Geheimnisses vom Kalten Schlaf. Ohne ihn würde es eine Reise in den sicheren Tod sein...Klappentext der ULLSTEIN-Ausgabe von 1974
Past master at serious science fiction that includes human relationships on personal as well as political levels, is Andre Norton whose latest book is a graphic picture of a hard won trial at new life in another planetary system. Part I of her story is set on an Earth ravaged by atomic weapons and under the tight rule of an Orwellian power that has stifled free thought. Under these conditions, the underground movement of Free Scientists has managed to construct a ship that takes a small party to another planet and we see the trip through the eyes of young Dard Nordis whose older brother has helped with the preparations. The new land has some fascinating aspects to watch as the author reveals them- red rivers, a blue-green vegetation- but the main task of the "terrans", that still remains a challenge at the end, is alliance with the "mer- people" against opposition in a terrifying new dimension. Thoughtful.Kirkus Reviews, 1954
Eine ziemliche Räuberpistole, dieser Roman, allerdings mit einigen interessanten Facetten. Wie schon öfter hat Andre Norton hier deutliche Kritik an dem US-amerikanischen System und seinen Auswüchsen geübt, indem sie diverse Macken wie etwa die totalitären Ansätze und Polemiken Einiger hier überspitzt in die Zukunft tranponiert hat. Dann gibt es zwar wenig bis keine weiblichen Protagonisten, aber die Darstellung von Lotta, die ihre eigenen Ideen hat und als emanzipierte Frau auftritt, ist für die Entstehungszeit des Romans schon bemerkenswert. Leider hat sie nur einen kurzen Auftritt und verschwindet im zweiten Teil ganz, hier wird Andre Norton in späteren Jahren deutlich anders und wesentlich feministischer (im positivsten Sinne des Wortes) schreiben.
Mir persönlich hat auch die Begegnung der beiden Kinder gefallen, die die Zukunft und das Miteinander von Menschen auf Astra symbolisieren. Aber all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir es hier mit einem sehr frühem Roman Andre Nortons zu tun haben, der in weiten Teilen doch ziemlich trivial ist, eine Räuberpistole eben. James Nicoll lästert da ja ziemlich kräftig drüber, er hat aber wirklich nicht Unrecht, wie positiv man dem Roman auch gegenübersteht.
Es gibt noch eine (schwache) Fortsetzung, "Star Born", bei uns in Deutschland unter dem Titel "Flammen über Astra" als TERRA SF 343 erschienen. Auch nicht wirklich bemerkenwert finde ich, James Nicoll bespricht ihn allerdings deutlich positiver.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen