Freitag, 8. Juni 2012

Jack Campbell : Ein teurer Sieg



Jack Campbell : Ein teurer Sieg (Victorious)
The Lost Fleet 6
Bastei-Lübbe 20663, 2012, 8,99 €
Originalausgabe 2010
Aus dem Amerikanischem von Ralph Sander


Nach dem Sieg bei Varandal wird John "Black Jack" Geary zum Admiral ernannt, beendet durch einen Vorstoß zur Syndik-Hauptwelt den Krieg und entlarvt die Aliens als Bluffer. Außerdem kriegt er endlich seine Tanya.

Mehr Spoiler geht nicht ? Von wegen ! Wie schon bei den vorigen Bänden der "Verschollenen Flotte" geht es auch in diesem Band weniger ums "Was", sondern mehr ums "Wie". Was nicht heißen soll, daß die Geschichte an sich langweilig ist, ich war doch von der Art der Auflösung überrascht. Doch das relevante bei Campbell ist die Interaktion mit der Umwelt, egal, wie sie gerade beschaffen ist.

Das beginnt mit der Ernennung von Black Jack zum Flottenadmiral. Dies benutzt Campbell zum letzten Mal im Zyklus der "Verlorenen Flotte", um klar, deutlich und präzise den optimalen Ehrenkodex eines Militärs darzustellen und für jeden deutlich zu sagen, wo die Kompetenz des Militärs endet und die der Politik beginnt. Diese Diskussion zieht sich durch den gesamten Zyklus durch, hier bekräftigt Campbell final nochmals seinen Standpunkt der "finalen Grenze". Im Gegensatz zu früheren Autoren (Heinlein beispielsweise) vertritt Campbell deutlichst die Politik der Nichteinmischung des Militärs in politische Regionen, verhehlt aber nicht die damit einhergehenden Probleme. Wegen dieser Diskussion kann ich dieses Buch ebenso wie den gesamten Zyklus nur weiterempfehlen, Lesern als auch Preisrichtern.

Interessant finde ich folgendes : Die Syndiks werden vernichtend geschlagen, weil die Regierenden (der Vorstand) sich nicht um das Wohlergehen ihrer Leute kümmern. "Politiker zu sein heisst auch Verantwortung zu tragen", so das Motto dieses Mittelteils von "Victorious". Am Ende, bei der Konfrontation mit den Aliens, beschreibt Campbell eine Situation, die mich stark an Afghanistan erinnert. Da es bereits zwei weitere Zyklen im Anschluß an diesen Band gibt, bin ich auf die Fortsetzungen gespannt.

Dabei, und dass empfinde ich als sehr positiv, ist mit diesem 6. Band der Zyklus um Black Jack und die Verlorene Flotte abgeschlossen. Und zwar derart, daß keine losen Enden mehr irgendwo herumliegen, inhaltlich als auch thematisch. Weitere Romane von Campbell werden sich also anderen Facetten des Miltärs widmen (müssen). Das dürfte, wie auch die Diskussionen in diesem Zyklus, wieder hochinteressant werden.

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