Mittwoch, 16. April 2014

TERRA SF 308/309 - K. H. Scheer : Raumpatrouille Nebelwelt



Karl Herbert Scheer : Raumpatrouille Nebelwelt
ZBV 16
Terra SF 308/309, 11.10.1963
Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1963
Titelbild : Karl Stephan


Die Plasmatransporter der geeinten Völker starten knapp vier Wochen nach dem Ableben eines Intelligenzwesens, das nicht auf der Erde geboren worden war. Es geht darum, die plötzlich unstabil werdende Position der Menschheit erneut zu kräftigen und das unheilvolle Erbe einer längst ausgestorbenen Rasse zu beseitigen.

Oberstleutnant Thor Konnat, ZBV-Agent der Geheimen-Wissenschaftlichen Abwehr und Chef der neugegründeten Raumpatrouille erhält den Befehl, die militärisch-strategischen Unternehmen der geeinten Völker mit den überragenden Mitteln der GWA zu unterstützen.

Eine elektronisch-positronische Schalteinheit warnt, nachdem es gelungen ist, die individuellen Zellschwingungsfrequenzen eines Nichtirdischen auszuwerten.

Der Einsatz des Strategischen Raumkommandos und der taktischen Landungseinheiten droht sich zur Katastrophe zu entwickeln. Man ist ungebeten gekommen und die, von denen gesagt wurde, sie seien relativ hilflos, werden zu Titanen.

Für die Menschheit bricht die Zeit der Prüfungen an. Die Raumpatrouille Nebelwelt steht vor einer Aufgabe, die nicht mehr national gebunden ist. Der Mensch und Terraner greift nach den Sternen.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Nach einigen inhaltlichen Längen greift Scheer jetzt in die Vollen. In diesem und den beiden folgenden Romanen legt er den Grundstock für die galaktischen Abenteuer der beiden Spezialagenten.

Interessant ist hier die Art und Weise, wie Scheer neue Erkenntnisse über die Venus in seine Romane integriert. So haben die Molekülverformer der Venus die irdischen Satelliten sabotiert, die daraufhin falsche Daten an die Erde sendeten. Erst als die Streitmächte der Erde auf der Venus landen, wird ihnen klar, daß die Venus alles andere als ein Dschungelplanet mit Dinosauriern ist.

Gesteuert werden die MVs von einer Gruppe überlebender Deneber und abtrünnigen Menschen, die durch die Unterdrückung der Erde ihre Machtgelüste stillen wollen. Etwas platt, aber eindrucksvoll beschrieben. KHS hatte irgendwie nicht so richtig Vertrauen zu (allen) seinen Zeitgenossen, das kann man an diesen Passagen deutlich ablesen.

Der Roman ist zwar spannend, enthält aber einige Sachen, die man heutzutage präzise mit der Bezeichnung "plotdriven" kennzeichnet. So lädt das strategische Raumkommando der Erde die Landetruppen einfach irgendwo ab, statt vorher eine detallierte Erkundung der möglichen Ziele durch Voraustrupps durchzuführen, wie man es von den Einsätzen von Konnat und Utan gewohnt ist. Auch die Verwandlung von Hannibal Utan in den deformierten Mutanten Akera Siuto dient nur dazu, die sich entwickelnden telepathischen Fähigkeit unserer beiden ZBV-Agenten darzustellen.

Trotz kleinerer Mängel ein spannender ZBV-Roman, Scheer fängt an, hier richtig aufzudrehen.

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