Sonntag, 20. April 2014

J. V. Jones : The Barbed Coil



J. V. Jones : The Barbed Coil
Die Ewige Krone
Bastei-Lübbe 20428
Titelbild : Daniel R. Horne
Krone aus Blut
Bastei-Lübbe 20432
Titelbild : David Cherry
Deutsche Erstausgaben 2001/2002, Originalausgabe 1997
ca. 700-800 Seiten, ehemaliger Verkaufspreis je 18,90 DM
Aus dem Amerikanischem von Rainer Schuhmacher


Tessa McCamfrey hat sich immer davor gescheut, Wurzeln zu schlagen oder eine feste Beziehung einzugehen. Wieder einmal befindet sie sich auf der Flucht vor sich selbst: Auf ihrem Weg in die Einsamkeit der kalifornischen Berge stößt sie auf den Schauplatz eines grausamen Verbrechens - und findet einen seltsamen Dornenring. Sie streift ihn sich über, wird gestochen und tritt ein in eine andere Welt: in die farbenprächtige Stadt Bay'Zell. Damit jedoch beginnt Tessas Abenteuer erst. Bay'Zell befindet sich am Rande eines Krieges. An der Seite des charismatischen Söldners Ravis wird die Frau aus Kalifornien in den Konflikt hineingezogen. Bald stellt sie fest, dass sie in einer Welt, in der Bilder und Muster unvorstellbare magische Energie entwickeln, ungeahnte Macht besitzt. Sie wird zur Gejagten. Und so muss Tessa lernen, die Macht, die in ihr wohnt, zu beherrschen, oder der Dornenring wird eine ganze Welt zerstören.
Klappentext

Wie ich bei der Trilogie "Die Krone aus Blut" anmerkte, machte J. V. Jones nach der Veröffentlichung ihres ersten Buches "The Baker's Boy" eine merkbare literarische und stilistische Weiterentwicklung durch. "The Barbed Coil", im Deutschen in zwei Teilen bei Bastei-Lübbe veröffentlicht, erzählt eine in sich konsistentere Geschichte als "Krone aus Blut". Was nicht zuletzt der wirklich gut gelungenen Exposition zu danken ist, in der das Leben von Tessa auf dieser unserer Erde gelungen dargestellt wird.

Ebenso wie die "Krone aus Blut" ist "The Barbed Coil" Emanzipations-Fantasy, und ebenso wie andere SF&F-Romane dieser Zeit wird dieses Anliegen gut zum Leser transportiert. Heutzutage wird zwar das Verhalten der Protagonistin als eher unemanzipiert empfunden, das zeigt aber nur, wieviel uns diese Romane gebracht haben.

Das Magie-System beruht auf gezeichneten Illuminationen, Bildern, wie sie im Mittelalter für die Buchmalerei gezeichnet wurden. Dies ist, Jahrzehnte vor Brandon Sanderson, eine wirklich kreative Ausgestaltung einer Zauberei, mir hat es ausnehmend gut gefallen. Auch die Kombination aus Muster und Farbe, wie sie öfter im Buch als relevant dargestellt wird, fand ich persönlich sehr innovativ.

Diese positiven Aspekte können aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Roman Standard-Fantasy ist. Zwar gut geschrieben, keine Frage, aber insgesamt fehlt da noch der letzte Kick, um es über das Mittelmaß hinwegzuheben. Da bin ich mal auf die "Sword of Shadows"-Geschichten gespannt, die sie danach geschrieben hat.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen