Samstag, 29. Juni 2013

Marianne Sydow (1944 - 2013)

Marianne Sydow ist tot.

Nach kurzer, schwerer Krankheit starb sie am 02.06.2013 im Hospitz zu Kloster Lehnin.

Sie hat mich nicht nur zu Beginn meiner SF-Begeisterung begleitet. Am Anfang als "Gary McDunn" im Zauberkreis-Verlag, zwischendurch mit unter anderem den "Welten des Philip Totin" bei TERRA ASTRA und in der letzten Zeit mit dem Bestandskatalog der Villa Ehrig. Ich bin stolz darauf, viele signierte Romane von ihr in meiner Sammlung zu haben. Und ich bin traurig, daß es nicht mehr werden. Ihre präzisen Kommentare aber mehr noch ihre Geschichten werden mir fehlen.

RIP

Nachruf von Ralph von Sydow

Perry Rhodan Action - Neo



Fan-Fiction ist nicht so mein Ding.

Das heisst aber keinesfalls, daß derart geschriebene SF&F schlecht oder minder gut als professionell geschriebene sein muß. Im Gegenteil, aus der Fan-Fiction von Darkover ist eine ganze Generation von SchriftstellerInnen entstanden, die zu kennen heutzutage fast schon zum Guten Ton gehört. Und hätte nicht eine Dummwubse versucht, MZB abzuzocken, wäre dieser Bereich der Fan-Fiction immer noch höchst produktiv.

Fan-Fiction bei "Perry Rhodan" gibt es auch schon lange, speziell im Kurzgeschichtenbereich hat dies eine lange Tradition. Ich erinnere mich noch an LKS, die komplett aus einer Kurzgeschichte bestanden. Und die Neo-Stories von "Honor Harrington" im NGF haben mir auch gut gefallen. Naturgemäß sind Fan-Fiction-Romane seltener, wirklich gute extrem rar gesät. Aber nach den Frustrationen der letzten beiden Zyklen haben sich ein paar Fans im SF-Netzwerk drangemacht und ihre (ziemlich bissige) Kritik in kontruktives Romanschreiben umgesetzt. Die nicht ganz so erfolgreiche Reihe "Perry Rhodan Action" wurde genommen und als PRA-Neo nacherzählt.

Nun ist "Neo" nicht so mein Ding, ich bin da einfach zu tief in den ersten 1.000 Bänden der Originalserie verwurzelt. Deshalb habe ich die auch nicht gelesen. (Und im Augenblick bin ich bei ganz anderen (noch echten) Groschenromanen bei, aber davon später mehr hier im Blog.) Ganz davon abgesehen, daß ich augenblicklich diverses anderes an SF&F auf meinem Primär-SUB habe. Aber auch ohne sie zu lesen fiel mir auf, wieviel Mühe, Detail-Arbeit und Enthusiasmus in die Romane hineingesteckt wurde. Eine Veröffentlichung ist aber nur mit Genehmigung des Verlags möglich, selbst wenn es sich, wie in diesem Fall, um absolut nicht-kommerzielle Werke handelt. Diese Genehmigung hat KNF vor kurzem erteilt, so daß die einzelnen Teile jetzt zum Download freigegeben sind.

Ich habe mir den ersten Teil einmal runtergeladen, er ist 50 Seiten lang, entspricht also knapp einem Heftroman. In einem sehr empfehlenswertem Anhang werden die Unterschiede zur "echten" Serie und die Motivation des Teams ausführlich dargestellt. Ist nicht so meine Welt, aber das will ja nichts heißen. Und die Freigabe durch KNF interpretiere ich so, daß diese Romane schon eine (mindestens) akzeptable Qualität haben. Von daher empfehle ich jedem PR-Fan, da einmal reinzulesen.

Und ich glaube, ich muß meine PR-Seite wohl mal mit einem Teil "Fan-Fiction" erweitern. Kennt irgendwer außer den genannten noch andere ?

Link zur Download-Seite im SFN

Donnerstag, 27. Juni 2013

Perry Rhodan 2702 - Marc A. Herren : Das positronische Phantom


Marc A. Herren : Das positronische Phantom
Perry Rhodan 2702
Titelbild : Dirk Schulz
Pabel-Moewig 2013


Perry Rhodan erfährt von Pri Sipiera die Geschichte des Erdmonds während des Durchgangs durch den "Schacht" und triff auf YLA, NATHANS Tochter, das positronische Phantom. Nach ihrer Kenntnis gibt es nur einen Atopen auf dem Mond, Matan Addaru Dannoer, wahrscheinlich kein Onryone. Um der Drohung der Onryonen zu begegnen und sie von der Erde abzulenken, verlässt Perry Rhodan den Mond, während die anderen Mitglieder seiner Gruppemit dem Widerstand zusammenarbeiten wollen.

YLA, NATHANS Tochter ??? Wer hat sich denn diesen Quark ausgedacht ? Ich mein', gut, auf dem Titelbild sieht sie einfach wahnsinnig sexy aus. Aber warum zum Himmelherrgottesnochmal muß dieser positronische Datenwürfel im Roman so menschlich dargestellt werden ? Ist da ein Beziehungsgeflecht zwischen Computer und Mensch für die Zukunft angedacht ? Junge, Junge, das ist ja vielleicht ein Krampf ! Da hätte man entweder mehr oder weniger draus machen müssen, in dieser Form hat mir diese Idee überhaupt nicht gefallen. Wenn man so was schreiben will, sollte man sich von SENECA inspirieren lassen. Davon abgesehen ist das Heft spannend geschrieben und flüssig lesbar, wenn ich auch so meine Probleme mit Toufrec und seinen Nano-Nanos habe. Insgesamt vom Plot her nicht gut, dank des Stils aber kein Totalausfall. (Da gibt es auch Schlimmeres in der Frühgeschichte von PR, man denke da nur an das Zeitgewusel im Cappin-Zyklus oder den absurden Neandertaler ebenda.)

Perrypedia-Eintrag

Mittwoch, 26. Juni 2013

Perry Rhodan 2701 – Christian Montillon : Unter der Techno-Kruste


Christian Montillon : Unter der Techno-Kruste
Perry Rhodan 2701
Titelbild : Dirk Schulz
Pabel-Moewig 2013


Die STARDIVER wird abgeschossen. Perry Rhodan und seine Begleiter werden gerettet und auf die Mondoberfläche gebracht. Per Signalgeber löst Rhodan die Selbstzerstörungsanlage der STARDIVER aus. Somit können die Terraner den Mond vorerst nicht mehr verlassen. Lunas gesamte Oberfläche ist mit dem Technogeflecht bedeckt. An manchen Stellen ist die metallische, bizarr geformte Schicht nur Millimeter dick, andere Bereiche sind von mehreren Lagen in sich verwobener Stränge und anderer Formationen bedeckt. Das Technogeflecht bewegt sich und gestaltet sich permanent um. Auch die lunaren Kuppelstädte sind überwuchert, existieren aber noch.

Sie treffen auf Onryonenkinder, die panische Angst vor Menschen haben. Auch treffen sie auf menschliche Saboteure, die oryonische Systeme sprengen wollen. Als onryonische Kämpfer und Roboter die beiden männlichen Saboteure gnadenlos töten und Quinta schwer verwunden, greift Rhodan ein und bekämpft die Onryonen. Quinta erkennt Rhodan und bittet ihn, eine wichtige Person namens Pri Sipiera zu finden, die sich im Mondgefängnis Luna-City aufhält. Sie ist die Führerin des Widerstands, Tochter des ehemaligen Sicherheitsdezernenten von Luna.
Aus seinem Tagebuch erfahren sie die (scheinbar harmlosen) Ereignisse beim Zusammentreffen der Lunarer und der Onryonen bis zu Pris Geburt.
Frei nach der Perrypedia

Ein angenehmer und routiniert geschriebener zweiter Zyklusband. Im Gegensatz zu früheren Zyklen (mir im Gedächtnis : "Ordoban") wird hier die Vergangenheit nicht in Form einer auf ein bis zwei Hefte komprimierten Lebensgeschichte erzählt, sondern relaxt neben der Haupthandlung eingestreut. Eine interessante Parallele zu den Romanen um Band 1600 herum, die ich ebenfalls gerade lese : Nach dem Auftaktband folgt ein echter "Handwerksband", ein Roman, der die im Auftaktband beschriebenen Ereignisse vertieft und eher die Perspektive der Normalos darstellt als die Handlung massiv weiterführt. Hat mir persönlich sehr gut gefallen.

Perrypedia-Eintrag

Dienstag, 25. Juni 2013

Perry Rhodan 2700 - Andreas Eschbach : Der Techno-Mond


Andreas Eschbach : Der Techno-Mond
Perry Rhodan 2700
Titelbild : Dirk Schulz
Pabel-Moewig 2013


Das Solsystem ist ohne den Erdmond aus der Anomalie zurückgekehrt, Luna erscheint erst Jahrzehnte später. Der so genannte Repulsor-Wall verhindert aber jegliche Annäherung, was auf dem Mond passiert ist, bleibt im Dunkeln. Viele Menschen betrachten den kränklich grün wirkenden Mond, "Techno-Mond" genannt, als Bedrohung und wandern aus dem Solsystem aus. Man hofft, den Mond mit dem Experimental-Raumschiff STARDIVER erreichen zu können, denn das Schiff verfügt über den Hypertrans-Progressor, ein Antriebssystem, das eigentlich für den intergalaktischen Flug entwickelt wurde und das es dem 200-Meter-Kugelraumer ermöglicht, aus dem Stand heraus in den Hyperraum zu wechseln. Die Besatzung des fast vollständig robotisierten Schiffes muss sich dabei im Zustand der Suspension befinden. Der Pilot muss quasi mit dem Schiff verschmelzen. Der einzige Mensch, der schon entsprechende Erfahrungen gemacht hat, ist Perry Rhodan, ehemaliger Mentalpilot des Raumschiffes MIKRU-JON. Mit an Bord sind neben Perry Rhodan der Hyperphysiker Fionn Kemeny sowie Shanda Sarmotte und Toufec sein. Der Flug gelingt, die Stardiver durchdringt die Transferblase.

Gleichzeitig meldet sich ein Humanoider mit lackschwarzer Haut und goldenen Augen bei den Terranern. Er nennt sich Shekval Genneryc, Kommandant des Raumvaters HOOTRI, Anführer des onryonischen Raumrudels und Sprecher des Atopischen Tribunals. Er verkündet den ersten Tag des ersten Jahres des Atopischen Tribunals. Hauptangeklagte sind Perry Rhodan und Bostich. Rhodan soll sich für den von ihm verursachten DORIFER-Schock sowie für die Tötung von Superintelligenzen wie Seth-Apophis und KOLTOROC verantworten. Außerdem wird er eines Verbrechens angeklagt, das er in 80.000 Jahren erst noch begehen wird. Rhodan und Bostich sollen umgehend ausgeliefert werden.
Frei nach der Perrypedia

Stlilitisch-inhaltlich ist dieser Jubiläumsband einer der besten der Serie. Andreas Eschbach gelingt hier die Quadratur des Kreises, indem einen Roman Scheerscher Prägung in Voltzscher Manier vorlegt. Er enthält gleichzeitig eine Action und Suspense, wie ich sie von den großen Scheer-Bänden kenne, als auch eine Art Inner Fiction, wie Voltz sie zu seinen besten Zeiten zu PR-Roman gebracht hat. Dies macht diesen Roman zu einer Ausnahmeerscheinung.

Allerdings hatte ich als Uralt-Leser mit dem Plot so meine Probleme. Ein "Atopisches Tribunal", das Perry Rhodan für Pseudo-"Verbrechen" in der Zukunft zur rechenschaft ziehen will ? Und das sich daran stört, daß er und die Terraner potentielle Materiesenken eliminiert haben ? Sorry, aber das ist altbacken. Als ich das las, dachte ich so bei mir : "Das kenn' ich doch, das kenn' ich doch." Das habe ich in ähnlicher Form schon vor 40 Jahren im M87-Zyklus gelesen. "Och, nöö, danke, ohne mich" dachte ich – zunächst. Bis mir einfiel, daß das natürlich die große Chance der zeitgenössischen Expokratur ist. Denn während Dinosaurier wie ich das Original noch deutlich vor Augen haben, gilt dies natürlich nicht für die meisten der jüngeren Leser. Und hier bietet sich die Möglichkeit, ein modernes "Remake" zu schaffen, ein Remake, das ebensolche Legenden bildet wie die Großen Alten Zyklen.

Also warte ich mit meiner endgültigen Meinung erst einmal ab und lese die weiteren Romane bis auf weiteres mit. Obwohl ich das gar nicht vorgehabt hatte. Aber jetzt bin ich doch mal neugierig.

Perrypedia-Eintrag

Montag, 24. Juni 2013

William Swears : Zookland


William Swears : Zookland
Atlantis 2012 (Originalausgabe)
Aus dem Amerikanischem von Dirk van den Boom
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 270 Seiten, 14,90 €
alternativ gibt es eine Paperback-Ausgabe für 13,90 €


Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft: Eine Seuche, deren Ursprung nicht bekannt ist, hat die Erde in bewohnbare und von Militäreinheiten sowie privaten Sicherheitsfirmen beschützte Regionen und solche verwandelt, in denen zombieähnliche Wesen, Zooks, befallene Menschen, leben und jagen. Obgleich die Erde kurz vor dem Abgrund stand, hat sich ein gewisses Machtgleichgewicht zwischen Zookland und den von Menschen bewohnten Gebieten etabliert - doch jetzt zeigen die Zooks neue Verhaltensweisen und Politiker versuchen, die Krise für ihre eigenen Zwecke auszunutzen. Gary und Jake, die beiden Partner der privaten Zookjägerfirma Seraglio, erhalten den Auftrag, für ein Konsortium reicher Investoren die erste Freilandreinigung seit Jahrzehnten durchzuführen: Ein Golfplatz soll von den Zooks gereinigt und nutzbar gemacht werden. Was wie die hoffnungsvolle Wiederinbesitznahme eines großen Stücks Landes nach vielen Jahren des Rückzugs in hermetisch abgeschlossene Siedlungen beginnt, endet jedoch in einer Katastrophe.
Klappentext

Horror hat mir schon immer am besten gefallen, wenn die Geschichte nicht-trivial war und starke Science Fiction- oder Fantasy-Tendenzen hatte. So finde ich den originalen "Zombie" (Dawn of the Dead), für den ich mich damals sogar ins Kino schleifen lies, auch beim Wiedersehen vor ein paar Jahren immer noch gelungen. Die Ekel-Szenen werden motiviert und nicht um des Gänsehaut-Effekts allein im Film gezeigt. Ganz anders meiner persönlichen Einschätzung nach beim Remake, das ich einfach nur langweilig fand.

"Zookland" entspricht den originalen Zombie-Filmen, nur daß hier der Science-Anteil deutlich höher ist. Ich fand den Roman diesbezüglich eher vergleichbar mit "The Last Man on Earth" und dem "Omega-Mann" als mit George Romeros Horror. Inhaltlich und stilistisch ist die Hommage an "Dawn of the Dead" jedoch unverkennbar, auch Einflüsse aus "The Walking Dead" sind ebenfalls deutlich sichtbar. Ihren Charme entwickelt die Geschichte aus diesen offensichtlichen Vorläufern in Zusammenhang mit einem nicht-trivialem Plot und vielschichtigen Charakteren. Daß sich am Ende herausstellt, daß die eigentlichen Monster "normale" Menschen sind, ist im Hinblick auf die kritische Sicht auf die amerikanische Gesellschaft, die den gesamten Roman durchzieht, nur folgerichtig. Der Altnazi-Twist auf den letzten Seiten ist nach einem spannendem Roman ein amüsantes Tüpfelchen auf dem i.


Sonntag, 23. Juni 2013

DSFP 2013 - Meine Nominierungen : Kurzgeschichten


Myra Çakan Nachtbrenner
Frank G. Gerigk [Hrsg.], Petra Hartmann [Hrsg.] Drachen! Drachen!
Michael Haitel [Hrsg.] QUANTUM: STORY CENTER 2011.1
Michael Haitel [Hrsg.] URIEL: STORY CENTER 2011.2
Michael Haitel [Hrsg.] ELECTI: STORY CENTER 2011.3
Marcus Hammerschmitt Nachtflug
Achim Havemann [Hrsg.], Klaus Bollhöfener [Chefred.] phantastisch! 45-48
Christian Heise ct 1-25/2012
r.evolver / Hiess, Peter [Hrsg.] SUPER PULP Nr. 2
Michael K. Iwoleit Die letzten Tage der Ewigkeit
Michael K. Iwoleit [Hrsg.], Frank Hebben [Hrsg.], Olaf G. Hilscher [Hrsg.] Nova 19
Michael K. Iwoleit [Hrsg.], Olaf G. Hilscher [Hrsg.] Nova 20
Heidrun Jänchen Willkommen auf Aurora
Christoph Kotowski [Hrsg.] Ferne Welten 2
René Moreau [Hrsg.], Heinz Wipperfürth [Hrsg.], Olaf Kemmler [Hrsg.] Exodus 29
Uwe Post [Hrsg.] 2012 - T minus Null
Uwe Post [Hrsg.] GOLEM 95-97
N. N. (NOEL-Verlag) Weltentor

Legende :
gelesen
geplant bzw. ungelesen im Regal

Bei den Stories weiss ich noch nicht genau, was ich da nominieren will. Erstens fehlen mir da noch so zwei drei Anthologien und zweitens habe ich hier immer die Qual der Wahl. Es gibt nämlich deutlich mehr preiswürdige Kurzgeschichten als Romane, jedenfalls meinem Empfinden nach. Aber zumindestens über meine erweiterte Auswahlliste für die Nominierungen sollte ich mir schon mal Gedanken machen.

Zunächst und als erstes ist da natürlich die geniale Anti-Appeasement-Story "K'tarr!" von Frank Lauenroth aus "2012". Die ist ganz oben und führt die Liste an. "Exodus 29" war sehr ergiebig, daraus habe ich mir Wolf Wellings "Target No. 6", Sven Klöppings "Morpheus im Untergrund" und Axel Kruses "Doppeltes Spiel" notiert (meine Kommentare dazu findet man hier). Armin Rößlers "Feuergeister" aus phantastisch! 49 kommt auch auf die Liste. Die Stories aus "Willkommen auf Aurora" haben mir nmicht gefallen, die Stories aus "Die letzten Tage der Ewigkeit", die mir gefielen, waren keine Erstveröffentlichungen. Seltsamerweise habe ich mir aus den NOVA-Bänden nix notiert, ich hatte bei beiden Ausgaben den Eindruck, daß sie unter ihren Möglichkeiten blieben. Das kann aber (damalige) Tagesform sein, die beiden Anthologien muß ich nochmals querlesen. Denn NOVA war ja lange Zeit praktisch abonniert auf DSFP-Nominierungen, das irritiert mich schon, daß ich da nix auf Anhieb finde.

Aber egal, meine Liste sieht (noch) folgendermaßen aus :
Frank Lauenroth K'tarr! aus "2012"
Armin Rößler Feuergeister aus "phantastisch! 49"
Wolf Welling Target No. 6 aus "Exodus 29"
Sven Klöpping Morpheus im Untergrund aus "Exodus 29"
Axel Kruse Doppeltes Spiel aus "Exodus 29"

??? *kopfkratz* Nix von Uwe Post dabei ? Sehr seltsam. MKI fehlt auch. Kann natürlich sein, daß die beiden beruflich eingespannt und mehr mit dem Herausgeben als dem Storyschreiben beschäftigt sind. Naja, wenn da so was wie "2012" rauskommt, eine wirklich geniale Anthologie mit excellenten Geschichten, kann mir als Leser das egal sein. In jedem Fall habe ich schon mal in Form der obigen Liste einen Maßstab, anhand dem ich die anderen Stories einsortieren kann. Und jetzt ran an die Arbeit, denn das hier ist echt aufwendig.

Samstag, 22. Juni 2013

DSFP 2013 - Meine Nominierungen : Romane


Jennifer Benkau Dark Canopy
Pia Biundo Alle Zeit der Welt
Ben B. BlackDie Macht der Schergen
Andreas Brandhorst Das Artefakt
Stefan Burban In dunkelster Stunde [Ruul-Konflikt Band 4]
Dietmar Dath Pulsarnacht
G. E. Deckard Die Hüter der Erde [Tara Hadrian Band 1]
Lucas Edel Venustransit
Marc Elsberg Blackout
Andreas Eschbach Time*Out [Black Out Band 3]
Angela Fleischer Rebellion der Synthetiker
Angela Fleischer Vagabunden des Alls
Dirk Ganser Pate der Verlorenen [Imperium Omertá Band 1]
Susanne Gavénis Gambler-Zyklus
Andreas Gross Die Götter der Xus [Sternenhammer 1]
Sebastian Guhr Philpots Reise
Maike Hallmann Hard to kill [Justifiers Band 9]
Frank W. Haubold Die Gänse des Kapitols [Götterdämmerung Band 1]
Oliver Henkel Die Fahrt des Leviathan
T. T. Herre Das Fehlerchen
Lars Hitzing Drei Monde
Wolfgang Hohlbein Erstkontakt
Albert Karer Schutzzone Erde
Daniela Knor Outcast [Justifiers Band 7]
Boris Koch Sabotage [Justifiers Band 6]
Axel Kruse Astrominc
Anja Kümmel Träume digitaler Schläfer
D. W. McGillen Aufbruch ins All [Geheimakte Mars 01]
Jacqueline Montemurri Die Maggan-Kopie
Ute Mrozinsky Raumzeitlegende
Sten Nadolny Weitlings Sommerfrische
Bernd Perplies Flammen über Arcadion [Carya-Trilogie 1]
André Pilz Die Lieder, das Töten
Thomas Plischke Autopilot [Justifiers Band 8]
Miriam Pharo Präludium [Sektion 3 / Hanseapolis Band 3]
Dirk Röse Mondpräsidentin
Dieter Paul Rudolph Der Bote
Chris Schlicht Maschinengeist
D. W. Schmitt Das Geflecht [Perlamith Band 2]
Christian Schüle Das Ende unserer Tage
Philip Schwarz Visionen
Margret Schwekendiek Time Traveller
Klaus Seibel Schwarze Energie
Clemens J. Setz Indigo
Gregor Spörri The lost God/Tag der Verdammnis
Benjamin Stein Replay
Markus Stromiedel Die Kuppel
Andreas Suchanek Das dunkle Fragment & Zwischen den Welten [Heliosphere 2265 1, 1+2]
Martin Suter Die Zeit, die Zeit
Bernhard Tröger Schwerelos
Dirk van den Boom Der Aufstand [Kaiserkrieger Band 4]
Dirk van den Boom Tentakelwacht [Tentakelkrieg Band 4]
Timur Vermes Er ist wieder da
Christian von Aster Robolution [Justifiers Band 10]
Katrin Weiland 2044 - Deine Seele - Dein Blut [Chronicles of Limarå Band 2]

Legende :
gelesen
geplant bzw. ungelesen im Regal

Ächz !
Das ist ja dieses Jahr eine Latte gewesen, echt heftig. 57 Romane, mehr als die Meisten im gesamten Jahr lesen. Ich hatte keine Lust, diesen Wust komplett zu lesen, schließlich interessieren mich auch noch andere Romane, internationale SF, Fantasy, Horror etc.etc.. Alleine als Abonnent der "Edition Atlantis", der Hardcover-Reihe des Atlantis-Verlags, werde ich mit so viel interessanten Romanen außerhalb des Scopes des DSFP versorgt, daß ich mehr als ausreichend zu lesen habe. Nichtsdestotrotz habe ich so knapp die Hälfte der Romane gelesen (bzw. werde sie bis zur Nominierung gelesen haben). Gottseidank gibt es ja noch meine Jury-Kollegen, kein Buch bleibt effektiv ungelesen.

Das erste Buch meiner Nominierungsliste ist ganz einfach : Brandhorsts "Artefakt", Anfang 2012 herausgekommen und seitdem ganz oben auf meiner Nominierungsliste. Der zweite Eintrag meiner Nominierungsliste ist ebenso einfach, das ist Haubolds "Götterdämmerung". Beim dritten Band wird es schon schwierig. "Maschinengeist" und "Pulsarnacht" habe ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gelesen. Und den Rest halte ich (aus den unterschiedlichsten Gründen) für nicht nominierungswürdig. "Nicht preiswürdig" ist sicherlich in vielen Fällen ein Grund, aber es ist nicht immer so einfach. Nehmen wir beispielsweise "Robolution" aus der Justifier-Serie. Ein hochintelligenter Roman, der einen modernen Kontrapunkt zu Isaac Asimovs Roboter-Stories bietet. Prinzipiell durchaus preiswürdig – aber man benötigt zu viele Vorkenntnisse, um diesen Roman so einfach lesen zu können. Man muß bis zu einem gewissem Grad im Justifier-Universum zuhause sein, um ihn wirklich genießen und sich auf die wesentlichen Details konzentrieren zu können. Unter anderem auch aus diesem Grund sind Reihen wie "Maddrax" beim DSFP ganz bewusst ausgeschlossen. Deshalb nominiere ich keinen Einzelroman aus der Justifier-Serie, werde aber einmal versuchen, die gesamte erste Staffel als Ganzes zu nominieren (keine Ahnung, ob Martin (Martin Stricker, Vorsitzender) mir das durchgehen lässt, ich halte aber die Reihe an sich zumindestens für nominierungswürdig).

Ein anderes Beispiel für eine Nicht-Nominierung meinerseits ist Oliver Henkels "Leviathan". Ein wirklich gelungener Alternate History-Roman, aber wo zum himmelherrgottnochmal ist da die SF ? Da streiten sich die Gelehrten (und die SF-Fans), so daß ich hier schlicht und einfach nur nach meiner eigenen Einschätzung gehen kann. Also : Für mich keine SF, von mir keine Nominierung. Es bleibt also erst einmal bei den oben genannten, wobei ich den Dath ebenso wie den "Maschinengeist" nächste Woche noch lesen werde.

Rezensionen meiner Nominierten hier im Blog :
Andreas Brandhorst : Das Artefakt
Frank W. Haubold : Die Gänse des Kapitols (Götterdämmerung 1)

Freitag, 21. Juni 2013

DSFP 2013 - Meine Nominierungen

Von Ralf Boldt, Wolfgang Jeschke und Michael Haitel herausgegebene Sammlung aller preisgekrönten Kurzgeschichten seit 1985

Ich bin, wie ich es an zwei, drei Stellen bereits anklingen ließ, Mitglied der Jury für den DSFP, den Deutschen Science Fiction Preis des Science Fiction Clubs Deutschland. Jurymitglied zu sein ist jetzt nix, worauf man sich etwas einbilden kann oder sollte, aber der DSFP hat eine gewisse Tradition (links siehe am Ende des Beitrags) und mir macht es Spaß, hier mitzuwirken.

Die Aufgabe ist scheinbar recht einfach : Alle (relevante) SF deutscher bzw. deutschsprachiger Autoren zu lesen, die im Jahr herauskommt, sie zu kommentieren und seine persönlichen Favoriten zur Nominierung zu stellen. "Relevant" heißt in diesem Kontext "mit einer ISBN versehen", wobei Serien wie "Rettungskreuzer Ikarus" oder "Perry Rhodan" explizit ausgenommen sind. Aber auch so bleibt noch genug Lesestoff übrig, so viel, daß ein Einzelner davon überfordert ist. Tatsächlich übersteigt allein die Anzahl der Romane das durchschnittliche Jahrespensum eines SF-Fans.

Aber es muß ja nicht unbedingt jeder alles gelesen haben (obwohl das den Idealzustand darstellt), es reicht ja, wenn die gesamte Jury alles gelesen hat. Wobei wir vom DSFP-Komitee darauf achten, daß möglichst immer mindestens zwei Jury-Mitglieder ein Buch gelesen haben. Von daher kann man als Jury-Mitglied das Problem ganz entspannt angehen und vielleicht noch ein bißchen internationale SF&F im laufenden Jahr lesen.

Natürlich diskutieren wir die gelesenen Bücher auch im auf SF-Netzwerk beheimatetem DSFP-Forum. Dieses Forum ist aus gutem Grund nicht öffentlich, sondern nur den DSFP-Jurymitgliedern zugänglich. Ich habe auch keinesfalls vor, hier aus dem Nähkästchen zu plaudern, ich möchte einfach nur meinen persönlichen Weg zu meinen Nominierungen darstellen um die Black Box, die eine solche Jury-Entscheidung immer darstellt und darstellen muß, für Außenstehende etwas transparenter zu machen. Dabei sind Hinweise und Kommentare durchaus erwünscht, entweder hier oder (besser vielleicht) im SF-Netzwerk-Bereich.

Homepage DSFP
Preisträger seit 1985
offenes DSFP-Forum im SF-Netzwerk