Mittwoch, 24. Februar 2016
TERRA Sonderband 96 - Chad Oliver : Menschen auf fremden Sternen
Chad Oliver : Menschen auf fremden Sternen (Another Kind)
Terra Sonderband 96, 07.05.1965
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe Ballantine Books 1955
Aus dem Amerikanischen von ???
Titelbild : Johnny Bruck
enthält die Stories
Die kleinen Leute (Transformer, 1954)
Leben auf dem Mars (Artifact, 1955)
Menschen auf fremden Sternen (Rite of passage, 1954)
Die Mißtrauischen (Scientific method, 1953)
Die Nacht der Entscheidung (Night, 1955)
Das neue System (The mother of necessity, 1955)
Retter der Zukunft (A star above it, 1955)
Chad Oliver war im Hauptberuf Anthropologe. Das merkt man seinen Stories auch an. Ebenso, wie bei Dirk van den Boom der Politikwissenschaftler durchschimmert, lässt sich der beruf des Autors bei "Another Kind" nicht verheimlichen. Chad Oliver geniesst es, den oder die Protagonisten aus der normalen menschlichen Gesellschaft in eine ganz andere, nicht unbedingt bessere, nur wesentlich vom amerikanischen Standard der 40er entfernt, zu versetzen. Und stellt amüsiert fest, daß manchmal die verschiedensten Umgebungen die gleichen Lösungen produzieren, etwa als Menschen und Kapellaner, die sich nicht über den Weg trauen, zu den Friedensgesprächen gleichzeitig einen als "Mensch" verkleideten Roboter hinschicken.
Ich persönlich fand die Geschichten nicht schlecht, John Clute spricht in der SFE allerdings sozusagen von "blutleer". Ich möchte das einmal so übersetzen, daß Chad Oliver weniger dem amerikanischen Action-Szenario, das ja bis zu einem gewissem Grad auch die SF-Geschichte dominiert, verbunden ist. Olivers Geschichten haben einen Touch ins Kontinentaleuropäische, sind eher selbstreflektierend und ironisch. Mir hat diese Story-Sammlung jedenfalls gut gefallen, schade, daß in Deutschland nicht mehr von Chad Olivers Kurzgeschichten veröffentlicht wurde.
Die vorliegende Story-Sammlung, "Another Kind", ist übrigens nur in Deutschland, als TERRA Sonderband 96 und Utopia Classics 87 in den Jahren 1965 und 1986, wiederveröffentlicht worden. Eine große Fan-Gemeinde hatte Chad Oliver eben nicht.
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