Donnerstag, 12. Januar 2017

James Corey : Abaddons Tor



James Corey : Abaddons Tor (Abaddon's Gate)
The Expanse 03
HEYNE 2014
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe Orbit 2013
Paperback, 624 Seiten, 14,99 €
Titelbild : ???
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski


Die Zukunft: Die Menschheit ist ins Weltall aufgebrochen und hat auf den Planeten Kolonien errichtet. Über Generationen hinweg wurde auf den über das ganze Sonnensystem verteilten Raumstationen ein friedliches Leben geführt – bis jetzt. Aber ist die Menschheit bereit für das, was draußen im All auf sie wartet?

Ein offenbar außerirdisches Protomolekül hat die Bevölkerung der Venus in Windeseile ausgelöscht und entwickelt sich nun rasant fort, mit katastrophalen Folgen. Uranus wird als Nächstes angegriffen, und dort entdecken die Menschen schließlich ein unheimliches Portal. Ein Portal, welches in eine sternenlose Dunkelheit führt. Um diesem unbekannten Objekt auf die Spur zu kommen, wird ein gerade am anderen Ende des Sonnensystems befindliches Raumschiff zur Hilfe gerufen. Captain Jim Holden und seine Crew werden mit dem Auftrag betraut, das fremdartige Artefakt zu untersuchen. Doch was sie nicht wissen: Hinter ihrem Rücken ist eine Verschwörung im Gange, mit dem Ziel, Holden mundtot zu machen und endgültig zu vernichten.

Während die Abgesandten der Erde versuchen herauszufinden, ob das Portal der Menschheit neue Möglichkeiten bietet oder ob die Gefahren überwiegen, bahnt sich das größte Verhängnis mitten unter ihnen bereits seinen Lauf ...
Klappentext

Fünfzehn Sekunden. Er würde es schaffen. Nun begann er mit der Sendung und schaltete die Außenkamera zu. Irgendwo da draußen war der Ring. Der tausend Kilometer große Kreis war noch zu klein und dunkel, um für das bloße Auge sichtbar zu sein.

»Nicht schießen!«, rief er der marsianischen Fregatte zu. »Nicht schießen!«

Noch drei Sekunden.

Die Torpedos schlossen rasch auf.

Dann verschwanden alle Sterne.

Néo tippte auf den Monitor. Nichts. Das Freund-Feind-Signal zeigte nichts an. Keine Fregatte, keine Torpedos. Absolut nichts. »Das ist aber komisch«, sagte er zu niemand im Besonderen. Auf dem Monitor war ein blaues Glühen zu sehen. Er beugte sich vor, als könnte er es verstehen, wenn er dem Bildschirm ein paar Zentimeter näher war. Die Sensoren, die vor hoher G-Belastung warnten, brauchten eine Fünfhundertstelsekunde, um anzusprechen. Der fest verdrahtete Alarm brauchte noch einmal eine Dreihundertstelsekunde, um anzuschlagen und die rote LED und das Notsignal mit Strom zu versorgen. Die kleine Meldung auf der Konsole, die vor einer Bremskraft von neunundneunzig G warnte, brauchte eine unglaublich lange halbe Sekunde, um die Leuchtdiode zu aktivieren. Zu diesem Zeitpunkt war Néo bereits ein roter Schmierfilm im Cockpit. Der Bremsschub des Schiffs hatte ihn schneller, als eine Synapse für die Aktivierung brauchte, durch den Bildschirm an die gegenüberliegende Wand geschleudert. Fünf endlose Sekunden lang knarrte und stöhnte das Schiff, das nicht anhielt, sondern angehalten wurde. In der endlosen Dunkelheit sandte die externe Hochgeschwindigkeitskamera tausend Bilder pro Sekunde aus und zeigte nichts.

Dann tauchte etwas auf.
Leseprobe

SPOILERWARNUNG !

Ist ja eigentlich unnötig, aber trotzdem möchte ich hier ein bißchen vor den unvermeidlichen Spoilern warnen. Ich habe mich ja bemüht, die ersten beiden Bände so spoilerfrei wie möglich zu kommentieren, aber hier geht das nun wirklich nicht mehr.

Denn erstens haben die Alien-Sporen ein Gate gebaut. Hier bekommt der Serien-Name "The Expanse" plötzlich eine galaktische Bedeutung. Cool. Weniger cool ist allerdings, daß sich hinter dem Gate noch so eine Alien-Automatik befindet, die alles auf Null abbremst. Siehe oben. Nicht so cool.

UND MILLER IST ZURÜCK. Zwar kann er nur von James Holden gesehen werden, aber er ist wieder da. Wobei man sich fragt, ob es wirklich Miller ist. Denn eigentlich ist er ja von den Sporen assimiliert und auf die Venus gebracht worden. Obercool. Insbesondere als der unbefangene Leser diesbezüglich keinerlei Hinweise bekommt, was jetzt eigentlich wirklich Sache ist.

Die Crew der "Rosinante" wächst immer stärker zusammen, die vier Crewmitglieder werden immer differenzierter dargestellt. Natürlich kommen auch viele neue Handlungsträger hinzu, aber der Fokus bleibt doch mehr und mehr auf diesen Vieren. Hat was, kann man nicht anders sagen. Wobei - um hier zukünftige Bücher vorwegzunehmen - nicht jeder der neu eingeführten Protagonisten bleibt nur für diesen Band relevant. Ich sage nur "Peaches"! :-)

Sehr schön ist auch, daß mit diesem Buch eine Zäsur eingeführt wird. Die Bedrohung durch die Protomoleküle ist verschwunden, stattdessen hat man jetzt (fast) die Möglichkeit, (fast) das ganze Universum zu bereisen. Und zu kolonisieren. Das wird doch die ganze Menschheit freuen. Da kann man von den nächsten Bänden eine Migration der Menschheit in das weite Universum erwarten, der Leser dürfte gespannt sein, was die Menschen dort erwartet.
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Ist es wirklich die ganze Menschheit, die sich über die neuen Möglichkeiten freut ? Und sind wirklich alle Protomoleküle aus dem Sonnensystem verschwunden oder hat irgendwo noch eine Probe überlebt ? *grins*


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