Sonntag, 27. Oktober 2013

Alastair Reynolds : Aurora



Alastair Reynolds : Aurora (The Prefect)
Heyne 2011
Originalausgabe Gollancz 2007
Aus dem Englischen von Irene Holicki
Taschenbuch, 736 Seiten, 9,99 €
ISBN: 978-3-453-53378-3


Tausende von kleinen Habitaten kreisen um den Planeten Yellowstone und bieten Millionen von Menschen ein Zuhause in den Weiten des Weltraumes. Als eines von ihnen zerstört wird, sieht es für Polizeipräfekt Tom Dreyfuss zunächst nach einer gewöhnlichen Routineuntersuchung aus. Doch schon bald werden weitere Habitate angegriffen, und Dreyfuss muss erkennen, dass er es mit einer mysteriösen künstlichen Intelligenz zu tun hat, die nur ein Ziel kennt: die Vernichtung der Menschheit!
Klappentext

In "Aurora" macht Reynolds einen Zeitsprung nach hinten und zeigt Chasm City und Yellowstone zur Zeit seiner Blüte, mit einem noch vollkommenen intaktem Glitzerband. Die gezeigten Habitate sind faszinierend, jedes für sich ein eigenes Utopia mit einer anders strukturierten utopischen Gesellschaft. Doch in seiner Gesamtheit ist Yellowstone keinesfalls ein Utopia, es sind immer noch die Machtgeilheit Einiger und die autokratischen Impulse Anderer, die das Leben bestimmen. In einer solchen Gesellschaft breitet Alastair Reynolds einen Kriminalfall vor dem Leser aus, der zunächst ein lokales Problem zu sein scheint. Doch schnell wird klar, daß es keinesfalls nur ein kleines, örtlich begrenztes Problem ist, sondern daß eine systemweite Bedrohung von einem Überlebenden der 80 besteht.

Ich fand es höchst interessant, wie Reynolds hier die Ereignisse der Zukunft antizipieren lässt, ohne in typische Prequel-Klischees zu verfallen. Das Buch ist eigenständig, man hat allerdings mehr Spaß an der Lektüre, wenn man seine zeitlich früher geschriebenen Romane kennt. Insbesondere die vielen kleinen Hinweise auf zukünftige Ereignisse, die der Autor neben der Haupthandlung eingestreut hat, haben schon ein gewisses Flair. Auch der politische Aspekt, der hier eine deutlich relevantere Rolle als in den zeitlich später spielenden Romanen einnimmt, hat mir von der Darstellung her gefallen. Wobei ich ganz persönlich gerne mehr von den politischen Strömungen der Zeit des Glitzerbandes gelesen hätte, aber das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Insgesamt wieder ein sehr schönes Buch, der (für mich) "neue" Autor hat mich wieder begeistert.

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