John Ringo : Planetenkrieg – Feindliche Übernahme
Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Heyne, Deutsche Erstausgabe 2012, 672 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Heinz Zwack
Original : Baen 2010
ISBN: 978-3-453-52921-2
Aliens entdecken die Erde. Sie installieren im erdnahen Raum ein Hyperraum-Sprungtor zu anderen Planeten und verschwinden wieder, nicht ohne darauf hinzuweisen, daß sie, die Glatun, keine Gewähr gegen eventuelle feindliche Übergriffe anderer Rassen geben. Und prompt wird die Erde von den Horvath besetzt, die die komplette Metallförderung der Erde als "Schutz" beanspruchen.
John Ringo wollte ich schon immer mal lesen. Aber den ersten Band des Posleen-Zyklus habe ich irgendwie nie bekommen. Als ich dann "Planetenkrieg" sah und feststellte, daß dies der erste Band eines neuen Zyklus ist, habe ich neugierig zugegriffen und gleich mit dem Lesen angefangen.
Dieser Band hat mich schockiert. Ich dachte immer, Heinlein ist tot, muß aber feststellen, daß er heutzutage unter dem Pseudonym "John Ringo" weiterschreibt. :-)
Im Ernst, "Planetenkrieg" ist derartig brilliant geschrieben, daß ohne weiteres Heinlein exakt dieselbe Geschichte in exakt dem gleichem Stil hätte schreiben können. Es beginnt damit, daß die Aliens "geerdet" sind, weniger Exoten im Brandhorstschen Sinne, sondern Leute wie Du und ich. Mit kommunistischen und kapitalistischen Gesellschaftsformen, Freihändler-Vereinigungen, politischen Querelen, Expansionsgelüsten, Degenerationserscheinungen undsoweiter undsofort.
Dann ist da Tyler Vernon, der "Held" des Romans. Arbeitslos geworden hält er sich mit Hilfsjobs über Wasser und macht auf einem SF-Con (das Genre ist nach der Torinstallation praktisch tot) die Bekanntschaft eines Glatun-Händlers. Verzweifelt auf der Suche nach irgendeiner Handelsware kauft er den nächsten 1$-Laden leer - und stellt fest, daß Ahornsirup wie seeeehr guter Schnaps auf die Glatun wirkt. Wie er damit die Horvath besiegt und die Menschen zu den Sternen führt werde ich hier nicht verraten, viel Spaß beim Lesen.
Die Ähnlichkeit, ja fast schon Identität mit Robert A. Heinlein zeigt sich bereits im ersten Auftreten des Tyler Vernon. Er kommt gerade so mit verschiedenen Hilfsjobs über die Runden, nachdem sein Job in der IT und seine Karriere als SF-Schriftsteller durch das Auftreten der Aliens den Bach runterging. Dabei gibt er nicht auf, ist ungehemmt optimistisch, sozusagen die moderne Version des Lazarus Long und träumt, genau wie dieser, den amerikanischen Traum. Seine Geschäfte mit dem Glatun-Händler, der sich im Nachhinein als Kapitän eines Tramp-Frachters entpuppt, ebenso wie die nachfolgenden Ahornsiruptransaktionen lesen sich so, als würden sie von Delos D. Harriman, "The Man Who Sold the Moon", persönlich durchgeführt worden. Und dies sind nur die offensichtlichsten Parallelen, der geniegte Heinlein-Fan findet noch diverse andere Analogien.
Aber John Ringo kennt nicht nur seinen Heinlein, auch ansonsten kennt er sich in der klassischen und modernen SF aus. Am schönsten wird der Bezug zu anderen Werken bei dem Aufbau von Troja. Tyler Vernon gewinnt Metalle aus Asteroiden. Einen davon aber bläst er stattdessen mittels eines Eisasteroiden auf, so daß eine meterdicke Kugel entsteht. Schießscharten rein und fertig ist der Todesstern. Natürlich werden diese Torpedorohre nicht geradlinig angelegt :
Schußkanäle zu schaffen, die gerade ins Innere führten, war ein sicheres Rezept für eine Katastrophe. Irgendein Schwachkopf in einem X-Wing würde vorbeifliegen und einen Energietorpedo in die Hauptenergieversorgung fallen lassen. Und jeder weiß, wozu das führt.Der Roman liest sich einfach nur schön, ein echter Genuß. Jetzt werde ich mir auch den Rest von John Ringo besorgen. Auf den ebenso wie den nächsten Roman des Zyklus bin ich mal gespannt ...
Leseprobe
Wikipedia-Eintrag zu John Ringo
ich habe über Skoobe auf meinen handy von john ringo erfahren und mal eine leseprobe gerazu verschlungen mittlerweile hab ich alle 3 bände und ich finde es absolut fantastisch . ein traum ich hoffe es kommen noch mehrere in diesen zyklus
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