J. T. McIntosh : Einer von Dreihundert (One in three hundred)
Terra Sonderband 16, 12.06.1959
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Walter Ernsting
Neuausgabe HEYNE 3201, 1970
Neuübersetzung von Wulf H. Bergner
Originalausgabe 1956
Titelbild : Karl Stephan
Die Welt ist dem Untergang geweiht. Verstärkte Sonnenaktivität wird die Erdoberfläche binnen kurzem in ein Feuermeer verwandeln, und die meisten Menschen haben nur den Wunsch, die Erde zu verlassen, bevor die Katastrophe hereinbricht.Klappentext der HEYNE-Ausgabe
WAS WÜRDEN SIE TUN?
Bitten und betteln? Vernunftgründe vorbringen? Intelligenz, Begabung oder Schönheit in die Waagschale werfen?
Aber das könnten Sie nicht - Sie wissen nicht, welche Qualifikationen die wenigen Auserwählten besitzen müssen. Sie wissen nur, daß für je dreihundert Erdbewohner nur ein Platz auf einem der Lebensschiffe, die den Mars anfliegen sollen, zur Verfügung steht.
James Murdoch MacGregor (1925-2008) alias J. T. McIntosh ist einer der frühen SF-Schriftsteller, deren Oeuvre ich immer wieder gerne und mit Genuß lese. Nicht, daß seine Romane an die der Großen herankommen, aber jede einzelne Geschichte von ihm, die ich bisher gelesen habe, war gut erzählte solide SF. Wobei sich Murdoch stärker als seine amerikanischen Schriftstellerkollegen auf soziale Interaktionen konzentrierte. Auch im vorliegenden Roman ist die Handlung der Zukunft nur Mittel zum Zweck, das Verhalten von Menschen in Extremsituationen auszuloten. Hauptaugenmerk bei "Einer von Dreihundert" ist dann auch das Ausleseverfahren, später die Bildung einer zivilisierten Welt auf dem Mars, die sich durchaus als Garten Eden mit diversen Schlangen darstellt. Murdoch bezieht hier auch deutlich Stellung gegenüber Kriegsgewinnlern und ähnlichen Profiteuren, schildert auch die Mechanismen, die von ihnen benutzt werden, deutlich und im Detail. Da dürften persönliche Erinnerungen und Ressentiments eingeflossen sein.
Die SFE sagt zu J. T. McIntosh :
McIntosh never lost the vivid narrative skills that made him an interesting figure of 1950s sf, but his failure to challenge himself or his readers in his later career led to results that verged on mediocrity. His early work warrants revival. After 1980 he fell silent.Link
Dem kann ich mich nur anschließen. Gerade wenn man die großen Autoren (Asimov, Anderson, Heinlein etc.etc.) liest, merkt man deren Weiterentwicklung, inhaltlich als auch literarisch. Dies ist bei J. T. McIntosh nicht so, seine Romane bleiben auf einem gleichmäßig mittelmäßig-hohen Niveau. Nichtsdestotrotz kann man insbesondere seine frühen Romane nur weiterempfehlen, sie sind auch heute noch inhaltlich aktuell.
TERRA SF 283 - J. T. McIntosh : Die Saboteure von Nwylla
ich habe dieses taschenbuch mindestens schon 50x gelesen und liebe es immer noch und werde es auch weitere 50x lesen.
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