Alfred Elton van Vogt : Slan
Terra Sonderband 13, 20.03.1959
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe ASTOUNDING 09-12/1940
Fix-Up 1946, revised edition 1951
Neuausgabe HEYNE 3094, 1967
Aus dem Amerikanischen von Jesco von Puttkamer
Titelbild : Manfred Schneider
Jommy Cross ist ein Slan!Klappentext der HEYNE-Ausgabe
Die Menschen jagen ihn, um ihn zu töten - so wie sie seine Mutter getötet haben und viele andere aus dem Volk der Slans. Die Menschen hassen und fürchten sie, denn die Slans sind Mutanten mit besonderen Fähigkeiten.
SLAN ist die Geschichte der Menschen, die sich verzweifelt gegen ihre natürlichen Nachfolger, die Mutanten, wehren. Der Roman behandelt das atemberaubende Schicksal einer Rasse, die zwangsläufig aus der unseren entstehen muß - und deren erste Angehörige bereits unerkannt unter uns weilen.
Einer der besseren Romane von van Vogt, allerdings nur unter dem Abenteuerroman-Aspekt betrachtet. Denn "Slan" ist ein typischer SF-Actionthriller der 40er, in dem es mehr um Handlung und weniger um Beweggründe oder Ähnliches geht. Unter diesem Aspekt habe ich die Geschichte mehrfach und gerne gelesen, nie habe ich mich dabei gelangweilt.
Man darf allerdings nicht unter die Oberfläche schauen, da lauern Monster. Den Gender-Aspekt ignoriere ich mal, für einen Roman, der vor dem II. Weltkrieg geschrieben wurde, ist das halbwegs akzeptabel. Fragwürdig jedoch ist der evolutionäre Ansatz, nach dem die Mutanten zwangsläufig Normalmenschen verdrängen müssen. Ein sehr naiver und auch damals schon überholter Standpunkt, den Henry Kuttner und C.L. Moore in "Mutant" schon kritisiert und den spätere Autoren (siehe dazu etwa die "Wild Cards"-Reihe) ad absurdum geführt haben. Aber van Vogt war unter anderem auch Anhänger dessen, was man heutzutage "Intelligent Design" nennt, nicht umsonst sind allerlei abstruse Sekten aus den Reihen der SF-Autoren der damaligen Zeit hervorgegangen.
Fragwürdiger jedoch als seine Evolutionstheorien sind die antidemokratischen Tendenzen, die van Vogt in diesem Roman als positiv darstellt. Die Slans herrschen im Hintergrund, unterdrücken die Menschen zu ihrem eigenen Besten. Schließlich sind (laut Roman) nur sie diejenigen, die den Überblick haben. Und das wird von allen Protagonisten als richtig hingenommen, an keiner Stelle auch nur rudimentär hinterfragt. Ich finde das ...suboptimal. Man vergleiche dazu Heinleins "Methuselah's Children" von 1941.
Man sollte den Roman als Klassiker schon gelesen haben. Florian Breitsameter hat das auf SF-Fan sehr schön auf den Punkt gebracht :
»Slan« von A.E. van Vogt war in den 40er und 50er Jahren ein großer Erfolg bei den SF-Fans, die sich auch wie verkannte Genies fühlten und so entstand im amerikanischen Fandom der Spruch »Fans are Slans«. Aus heutiger Sicht ist »Slan« ein zwar immer noch flüssig geschriebener Roman, der jedoch so viele Schwächen aufweist, daß man als Leser leicht enttäuscht sein kann. Als heute noch empfehlenswerter »Klassiker« ist er unbrauchbar, ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des Genres SF ist er jedoch auf alle Fälle.
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