Montag, 20. April 2015

Horus W. Odenthal : Stadt des Zwielichts / Geist von Stahl und Feuer



Horus W. Odenthal : Stadt des Zwielichts / Geist von Stahl und Feuer
Createspace 2014
Taschenbücher, ca. 140 Seiten, 6,95 €
auch als eBooks (ab 0,00 €) erhältlich
Titelbilder : ?


Unsere Welt. Heute. Eine Stadt an der Westküste der USA.

Die Stadt des Zwielichts wird sie zuweilen von ihren Einwohnern genannt. Ein gespenstisches Unwetter braut sich über ihr zusammen. Doch Richard Powys vermag die dunklen und bedrohlichen Vorzeichen zu lesen. Die wilde Zeit des Interregnums naht, und die Diener der Verlorenen Hierarchien sind ihm bereits auf den Fersen.


Jem vanRey und Cat Bertini leben ihr ganz normales Leben. Doch von einem auf den anderen Tag wird für sie und die Menschen ihres Umfelds alles anders. Das Rad der Welten hat erneut begonnen sich zu drehen.


Sie sind überall. Sie lauern irgendwo am Rande deines Blickfeldes, niemals wirklich sichtbar. Sie sind die flüsternde Stimme unter dem Alltags-Summen der Stadt. Sie sind der Atemhauch, der kalt deinen Nacken streift. Mag sein, dass du sie nicht siehst, aber so sicher wie die Hölle heiß ist … sie sehen dich.
Klappentext

Hier beginnt die eigentliche Geschichte von Jem und Cat, den Hauptpersonen in der Novelle "Twilight Road". Sehr langsam, aber doch konsequent und zielgerichtet, baut sich die Geschichte auf. Der Leser weiß, worauf es hinausläuft, und kann doch nicht aufhören, weiterzulesen.

Das liegt weniger an der Story an sich. Die ist eine typische Urban Fantasy-Geschichte, bei der das phantastische Universum sich mit unserer eher prosaischen Welt überlappt. Der Plot ist also definitiv nichts Neues - was ich ziemlich mutig finde. Denn bei so einem Standard-Plot müssen die anderen Bestandteile schon überdurchschnittlich sein, wenn man als Leser den Roman nicht als langweiligen x-ten Aufguss empfinden soll.

Und tatsächlich sind hier einige sehr wohl überdurchschnittliche Facetten, die die Geschichte interessant machen. Das, was mir als erstes bereits bei den Novellen auffiel, ist der bildhafte Stil. Odenthal schildert eine amerikanische Kleinstadt, wie wir so schon aus unendlich vielen Filmen und Serien kennen. Er verlässt sich auf diese unsere Erinnerungen und schildert die Szenerie so, daß man sie ziemlich deutlich vor Augen hat. Noch nicht ganz so bildhaft wie Thomas Elbel, aber schon sehr nahe dran.

Dieser bildhafte Stil macht Spaß und hält den Leser bei der Stange. Die Geschichte entfaltet sich und als die phantastischen Elemente auftreten, kommt ein weiterer Vorzug der "Twilight Road" zum tragen : Die Phantastik ist phantastisch. Hört sich im ersten Moment ziemlich banal an, aber Horus W. Odenthal bemüht sich deutlich, in den phantastischen Elementen doch etwas vom Standard abzuweichen. Nicht viel – als guter alter Rollenspieler kennt man die Facetten einfach zu gut – aber doch merkbar. Und sparsam dosiert, sozusagen in homöopathischen Dosen. Ich muß mal schauen, ob ich mir die weiteren Bände besorge und mir noch eine weitere Serie ans Bein binde. Aber gefallen hat mir die "Twilight Road", wer nach einer interessanten und spannenden Serie sucht, ist hier durchaus richtig.

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