Donnerstag, 12. November 2015

TERRA Sonderband 83 - Michael Schenck : Der Mann, der ein Robot war


Michael Schenck : Der Mann, der ein Robot war
Terra Sonderband 83, 08.05.1964
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan


Von den elektronischen Rechenmaschinen des Jahres 1964 bis zur Herstellung des ersten wirklich und bewußt denkenden Roboters im Jahre war es ein weiter Weg.

Man nannte diese neuen Roboter "Humanoiden" und verbesserte sie so lange, bis sie in der Lage waren, sich selbst zu bauen und auch - sich selbst zu vervollkommnen!

Die Schwierigkeiten begannen im 29. Jahrhundert, als die Humanoiden - längst klüger geworden als ihre eigentlichen Schöpfer - fast alle führenden Positionen der menschlichen Wirtschaft übernahmen.

Die Humanoiden wollten den Menschen nur dienen, doch Haß war ihr Lohn ...

Und ZZ99 , der Humanoid mit dem höchstentwickelten Positronengehirn, mußte sterben, weil er menschlicher war als die Menschen selbst...
Klappentext

Ich habe nichts über den Autor herausbringen können, er scheint - zumindestens unter diesem Namen - ein One-Hit-Wonder gewesen zu sein. Der Roman selbst ist gut geschrieben und erinnert mich an die Asimovschen Robotergeschichten. Asimovs Geschichten bestehen zu einem großem Anteil von mathelogischen Folgerungen, die sich um der Pointe Willen meist aus einer absolut unlogischen Annahme her ableiteten. Die Interaktion zwischen Roboterlogik und menschlichem Irrationalismus macht dann einen großen Teil des Charmes dieser Geschichten aus. Und bei diesem Roman hier ist es genauso.

Mir als begeisterter Leser der (klassischen) Asimov-Stories war eigentlich schon ab Seite 20 nicht nur das Szenario, sondern auch der gesamte weitere Ablauf des Romans klar. Und ich hatte mich auch nicht getäuscht, der Roman entwickelte sich genau wie gedacht. Daß ich mich trotzdem nicht langweilte, lag an dem flüssigem Stil, in dem Michael Schenck den Ablauf schilderte. Ich kann nur jedem Asimov-Fan diesen Roman empfehlen, mir hat er wirklich gefallen. Gut, ich gebe ja zu, vieles davon würde man heute anders schreiben und technologisch sind viele der Ideen auch etwas überholt. Aber insgesamt gesehen ist "Der Mann, der ein Robot war" ein netter kleiner Roman, der nur wenig gealtert ist - und diversen heutigen Möchtegernschriftstellern durchaus noch als Vorbild dienen kann.

1 Kommentar:

  1. Michael Schenck war das Pseudonym des Studenten Volker Marckardt, der soweit ich mich erinnere, aus Berlin stammte und während der 1960er Jahre auch kurz mal im SFCD auftauchte. (Ich bin ihm jedenfalls 1967 in Heidelberg begegnet). Ich glaube, er hat Medizin studiert.

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