Samstag, 30. März 2013

Mercedes Lackey : Talia & Dirk



Arrows of the Queen (DAW 1987)
Arrow's Flight (DAW 1987)
Arrow's Fall (DAW 1988)


Chosen by the Companion Rolan, a mystical horse-like being with powers beyonding imagining, Talia, once a runaway, has now become a trainee Herald, destined to become one of the Queen's own elite guard. For Talia has certain awakening talents of the mind that only a Companion like Rolan can truly sense.

But as Talia struggles to master he unique abilities, time is running out. For conspiracy is brewing in Valdemar, a deadly treason which could destory Queen and kingdom. Opposed by unknown enemies capable of both diabolical magic and treacherous assassination, the Queen must turn to Talia and the Heralds for aid in protecting the realm and insuring the future of the Queen's heir, a child already in danger of becoming bespelled by the Queen's own foes!

Klappentext "Arrows of the Queen" lt. Mercedes Lackey


"Mercedes Lackey met C. J. Cherryh through filk, who mentored her during the writing of her 'Arrows' series. During this time, Marion Zimmer Bradley included her short stories in an anthology; and Cherryh helped Lackey through 17 rewrites of 'Arrows'. During this time, she claims to have been writing so much that she had no social life at all."
Quelle : Wikipedia

Dieses siebzehmalige Nachbessern hat sich aber gelohnt, denn die Geschichten um Talia und Dirk sind für ein Erstlingswerk ausnehmend gut, so gut, daß diese drei Bände den eigentlichen Ausgangspunkt für Mercedes Lackeys Erfolg bilden.

Im Gegensatz zu den Geschichten um Tarma, Kethry und Kerowyn sind die Romane über Talia und Dirk deutlich filigraner, definitiv High Fantasy. Talia, die aus einem kleinen Dorf an der Grenze stammt, wird durch die Wahl von Rolan zum Herald und in das (fast schon kosmopolitisch zu nennende) Zentrum von Valdemar katapultiert. Das Erwachsenwerden von Talia und ihr Aufstieg zur Beraterin der Königin Selenay und Erzieherin der Thronfolgerin Elspeth schildert Mercedes Lackey einfühlsam und romatisch, ebenso wie die Beziehungen, die Talia unter den Heralds eingeht. Dabei verfällt die Autorin nicht in den üblichen Kitsch, der insbesondere Frauen in der Fantasy gerne unterstellt wird, sondern zeigt die Protagonistin als normale Frau mit normalen sexuellen Bedürfnissen und durchaus wechselnden Bettpartnern.

Neben den Standardmotiven der High Fantasy ist dies, die sexuelle Normalität und Aufgeklärtheit auch das zentrale Thema dieser Trilogie. Ging es bei Tarma und Kethry bzw. bei Kerowyn noch um die Emanzipation der Frau, so wird diese hier bereits als normaler Zustand vorausgesetzt. Nicht überall vorhanden, Talia stammt aus einer extrem un-emanzipierten Gesellschaft, aber prinzipiell als normal in zivilisierten Gegenden vorausgesetzt. Die Geschichten um Talia und Dirk gehen einen Schritt weiter und stellen die sexuelle Freiheit von Männern und Frauen in den Mittelpunkt. Lackey stellt hier heterosexuelle Beziehungen homosexuellen imperativ gleich und macht deutlich, das weniger die körperliche als die geistige Harmonie eine Beziehung prägt. Dies wird noch deutlicher in den "Vanyel"-Romanen, aber die hatte ich dieses Mal keine Lust zu lesen.

Als ich diese Romane das erste Mal Anfang der 90er las, fielen mir im hinteren Teil zwei in meinen Augen nicht-kommerzielle Anzeigen auf. Die erste Anzeige betraf einen Lackey-Fan-Club, "Queen's Own". Googelt man danach, stellt man fest, daß heute, 25 Jahre später, dieser Fan-Club immer noch aktiv ist und sich mit den Romanen von Mercedes Lackey beschäftigt.
Queen's Own

Die zweite Anzeige war von "Firebirds Inc." und warb für Musik nach Texten der Autorin, Vertonungen der Bücher. Nicht verwunderlich, wenn man die Filk-Kontakte der Autorin berücksichtigt. Und dies war vor 25 Jahren schon ein Novum, der Audio-Bereich war deutlich weniger entwickelt als heute. Es gibt auch diverse Hörproben dort und auf Youtube, so daß sich jeder selbst ein Bild machen kann. Mir hat es gefallen, aber mein Musik-Geschmack ist vielleicht (ebenso wie ich selbst) etwas veraltet.
Firebird Art & Music

Diese drei Romane um Talia und Dirk lese ich jetzt zum vierten oder fünften Mal. Mein Eindruck ist der einer klassischen High Fantasy, die in den Jahrzehnten seit ihrem Erscheinen nicht merkbar gealtert sind. Für mich ist die Geschichte noch genauso frisch wie am ersten Tag. Von daher kann ich sie jedem Fantasy-Fan nur empfehlen.

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