Montag, 25. Januar 2016

Simon R. Green : Deathstalker Destiny



Simon R. Green : Deathstalker Destiny
Deathstalker 05
ROC
Originalausgabe 1999
Taschenbuch, 420 Seiten
Titelbild : ?


Hazel d'Ark, ex-clonelegger and ex-pirate, is an official hero of the great rebellion - but she's also been kidnapped; now it's up to the legenday Owen Deathstalker to venture into the Obeah Systems to find and rescue his companion in arms. But there's more behind the kidnapping, for the Blood Runners, Hazel's evil captors, have been influencing present day affairs in the Empire far more than anyone realized - and they have stolen a part of the Madness Maze to use as a power source. Then just as all loose ends are being tied up, as everyone is bidding air to live happily ever after, the Recreated turn up to threaten the existence of all humanity ...and Owen Deathstalker must play the hero one more time...
Klappentext

Die Geschichte aus Deathstalker Honor geht nahtlos weiter. Owen jagt den Blodd Runnern hinterher, stöbert sie in ihrer interdimensionalen Rückzugsklause auf und befreit Hazel. Stärker noch als im Band zuvor löst sich Simon R. Green von seinen Inspirationen, "Casablanca" und "Star Wars", fabuliert munter vor sich hin und kreiert etwas vollkommen Neues. Dies geht das ganze Buch hindurch so, weshalb ich mich hier mit detaillierteren Beschreibungen des Inhalts enthalte. Einige Höhepunkte müssen allerdings etwas deutlicher beschrieben werden, so daß ich auch hier um Spoiler nicht herumkomme.

Zunächst einmal werden im Imperium alle losen Enden zusammengeführt. Dazu gehört auch die Einrichtung einer konstitutionellen Monarchie, die in den Folgebänden noch eine große Rolle spielen wird. Und dazu gehört ein genauerer Blick auf die Esper und die Mater Mundi, die keinesfalls so edel ist, wie man sie sich nach den ersten Bänden vorstellt. Simon R. Green schafft hier eine strukturiertere Form der Esper-Gesellschaft und denkt das Vorhandensein von Telepathen konsistent und logisch zuende. Dies hat man so nicht erwartet, im Gegensatz zu der etwas sehr billigen Darstellung in "Star Wars" sind die ESP-Fähigkeiten und daraus zwangsläufig resultierende Konsequenzen hier wesentlich eleganter geschildert.

Zwei Probleme bleiben über : Die Recreated und die AIs von Shub. Die AIs von Shub werden von Jack und Ruby, Diana Vertue und ihrem Vater, John Silence, bekämpft. Das heisst, zunächst werden sie mit Waffengewalt hingehalten. Bis dann die Gemeinschaft aller Esper über die Mater Mundi, fokussiert durch Diana Vertue, in die Gedankenwelt der AIs eindringt - und für Verständnis sorgt. Aus den Maschinen mehr als Bits und Bytes machen, die AIs zu echten, bewussten Lebewesen werden lässt. Was logischerweise sofort zu einer Einstellung aller Kampfhandlungen führt, denn gegenseitiges Verstehen verhindert aggressives Verhalten.

Jack Random wird von Ruby Journey getötet. Das war ...überraschend. Aber konsistent, denn weder Jack noch Ruby sind am Ende dieses Romans noch geistig gesund. Wie sie es eigentlich auch die ganze Zeit nicht waren, es aber stark unterdrückt haben. Wie gesagt, kam überraschend, war aber gut beschrieben.

Gegen die Recreated gehen die Owen und Hazel gemeinsam mit dem Baby im Zentrum des Madness Maze vor. Der deus ex machina des Maze-Babys braucht aber Vorbereitungszeit - die Owen erkauft, indem er durch die Zeiten flieht. Und am Ende kommt es, wie bereits im ersten Band angekündigt : "I see you, Deathstalker. Destiny has you in its clutches, struggle how you may. You will tumble an Empire, see the end of everything you ever believed in, and you'll do it all for a love you'll never know. And when it's over, you'll die alone, far from friends and succor." Das Baby macht aus den Recreated wieder normale Menschen, doch Hazel kann den Verlust nicht überwinden und flieht mit ihrem Schiff in die Unendlichkeit von Raum und Zeit. Das Goldene Zeitalter kann beginnen, in dem die Menschheit sich auf das Kommen der nächsten Bedrohung, des Terrors, vorbereitet. Denn vor diesem sind die Erbauer des Madness Maze geflohen. Und wenn technologisch so deutlich weiterentwickelte Wesen keinen anderen Ausweg als die Flucht sehen, muß die Menschheit massiv aufholen, um sich gegen den Terror, was immer das auch sein mag, zu wehren.

Insgesamt ein faszinierender Abschluß der ersten Deathstalker-Geschichte. Simon R. Green geht hier nicht den einfachen Weg einer billigen Lösung, sondern hat für jeden losen Faden eine gelungene Überraschung für den Leser parat. Und selbst da, wo er ganz bewusst einen deus ex machina einsetzt, ist dieser nicht ohne Opfer zu erlangen. Stärker noch als in den vorhergehenden Romanen kommen hier die Nebenfiguren zum Tragen, die vier Haupt-Protagonisten sind zwar wichtig, es wird aber schön gezeigt, daß es eine Gemeinschaftsanstrengung der Menschheit ist und keine Heldentum-Action. Empfehlenswert.

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