Samstag, 26. Oktober 2013

Perry Rhodan 2712-2721 : Das atopische Tribunal (II)



"Was den MdI ihr Horror, sind den Atopen die USO-Aktionen."
So ungefähr wäre mein Fazit der zweiten 10 Hefte des Atopen-Zyklus. Denn die USO-Aktion auf ITHAFOR-5 empfand ich als echten inhaltlichen Tiefpunkt. Allerdings, und das finde ich für mich bemerkenswert, ist das einer der beiden Kritikpunkte, die ich an einer ansonsten nicht uninteressanten Serie habe. Denn motiviert weiterzulesen bin ich schon.

Das liegt sicher auch an meinem Kiosk in Hannover, der regelmäßig für mich das neueste Heft beiseitelegt. Ich bin unter der Woche beruflich in Deutschland unterwegs, mein Hauptkunde sitzt in Hannover und dort, an der Kreuzung Podbi/Pelikanstraße kaufe ich jeden Dienstag das neue Heft. Und wenn ich mal ein oder zwei Wochen nicht da bin, wird das auch ordentlich für mich zurückgelegt. Ein Service, auf den ich mich verlasse und den ich gerne in Anspruch nehme. Diese bequeme Verfügbarkeit ist sicherlich mit ein Grund, warum ich wieder eingestiegen bin.

Aber das wäre nicht genug, wenn nicht auch der Zyklus selber interessant wäre. Sicher, wir bewegen uns mit "Perry Rhodan" auf dem Niveau des Trivialromans. Aber auch dort kann man, wie Willi Voltz es mit "Aphilie" gezeigt hat, Gesellschaftskritik auf nicht-trivialem Niveau anbringen. Und das, so mein Eindruck, versuchen auch die aktuellen PR-Autoren mit dem augenblicklichem Zyklus. Immer deutlicher stellt sich die gesellschaftsbeglückende Tyrannei der Atopen dar, die, unbeeindruckt von Kollateralschäden, ihre Ideologie durchzusetzen versuchen. Die Parallelen zum RL sind mehr als deutlich - ebenso wie es vor Jahrzehnten bei "Aphilie" war. Ich bin auf jeden Fall interessiert und neugierig genug, die aktuelle Erstauflage weiterzulesen. Um so mehr, als dies auch ein interessanter Kontrapunkt zu den uralten TERRA-Heften bildet, die ich gleichzeitig lese. Schon interessant, wie sich das schriftstellerische Handwerk (von den Inhalten einmal ganz abgesehen) seit Kriegsende weiterentwickelt hat.

Etwas irritierend sind allerdings die vielen kleinen Kontinuitätsfehler, die sich in die Hefte eingeschlichen haben. Tekeners Reminiszenzen an die Transitionstechnologie, die er selber nie erlebt hat, sind das letzte größere Beispiel, das mir aufgefallen ist. Natürlich ist es schwierig, mit einem 50 Jahre gewachsenem Serienkanon zurechtzukommen, aber gibt es da in Zeiten des Web 2.0 nicht möglichkeiten, so etwas auszuschließen ?

Aber egal, es macht noch Spaß und ich bin immer noch neugierig, wie es weitergeht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen