Sonntag, 27. Januar 2013

Minecraft auf dem Mond


Junior spielt weiter sein digitales Lego. Und weiss jetzt schon mehr über Computerinnereien, Client/Server-Verbindungen, Installationen und Customizing von Anwendungen als die meisten seiner Altersgenossen.

Der neueste Mod ist ein Space Mod, mit dem er sich eine Mondbasis gebaut hat. Einfach nur genial.

Warhammer 40.000 : Gaunt's Ghosts (II)



Dan Abnett : Gaunts Geister
Geisterkrieger (First & Only)
Mächte des Chaos (Ghostmaker)
Nekropolis (Necropolis)
Ehrengarde (Honor Guard)
Die Feuer von Tanith (The Guns of Tanith)
Tödliche Mission (Straight Silver)
Das Attentat (Sabbat Martyr)
Der Verräter (Traitor General)
Das letzte Kommando (His last Command)
Der Kreuzzug (The Armour of Contempt)
Die Jago-Mission (Only in Death)
Blutiger Pakt (Blood Pact)
Aus dem Englischen von Christian Jentzsch
Deutsche Erstausgaben 2005-2011, Originalausgaben 1999-2009
Taschenbücher, ca. 400 Seiten, 7,95 €


Durch Zufall habe ich alle mir fehlenden Folgebände der Geschichten um Ibram Gaunt und die Männer von Tanith bekommen und interessiert die Romane nach den Geschehnissen in der Vervunmakropole ("Nekropolis") gelesen. Die ersten drei Bände dieses Zyklus habe ich bereits früher kommentiert, sie sind in der obigen Liste nur aus Vollständigkeitsgründen mit aufgeführt.

Es bleibt bei einfacher Military SF. Dabei sind die Romane nicht schlecht, sie lassen sich flüssig weglesen und ich empfand sie als ziemlich spannend. Auch sind sie nicht trivial, Abnett bringt schon eine gewisse Komplexität der Handlung und der Charaktere rüber. Doch insgesamt bleiben die Romane an der Oberfläche, die Tiefe der Geschichten um den Großen Bruderkrieg oder auch Ravenor fehlt völlig. Man hat bis zu einem gewissem Grad den Eindruck, als würden die Protagonisten vor Kulissen agieren. Insbesondere die Unmenschlichkeit des imperialen Systems, sei es gegenüber der Zivilbevölkerung als auch innerhalb des Militärs, wird nur seltenst und dann sehr zart angedeutet. Man merkt deutlich, daß die Romane um Ibram Gaunt dem eigentlichem Ursprung, nämlich dem Tabletop-Strategiespiel, noch sehr nah sind. Viele der Geschichten lesen sich für den Kenner wie eine Art Spielbeschreibung.

Bei aller Kritik macht es aber Spaß, die Romane durchzuschmökern, sie sind kreativ und wiederholen sich nicht. Abnett gelingt es in jedem einzelnem Roman, eine neue Facette der Geister herauszuarbeiten und überrascht jedesmal mit innovativen Plots und Subplots. Dabei scheut er sich auch nicht, gerade Subplots über mehrere Romane hin immer wieder neu aufzunehmen, bevor er dann eine Auflösung präsentiert.

Sehr positiv aufgefallen ist mir aber die Übersetzung von Christian Jentzsch. Während so eine Übersetzung normalerweise recht unauffällig ist (besonders die wirklich guten) und im Normalfall eher bei negativen Auffälligkeiten bemerkenswert sind, ist hier das Gegenteil der Fall. Als Gaunt und ein Kommandotrupp auf Gerreon landen, treffen sie dort eine einheimische Volksgruppe, die keine allgemein gebräuchliches Niedergothisch spricht, sondern eine ältere Form des Gothischen. Dies wird in eine Mischung aus Plattdeutsch und Mittelhochdeutsch modernisiert übersetzt, was ich als Norddeutscher nicht nur genial fand, sondern bei jedem einzelnen Dialog genossen habe.

Insgesamt hat mir die Reihe um Ibram Gaunt und seine Tanither Geister Spaß gemacht und ich kann sie gutem Gewissens jedem MilSF-Fan empfehlen. Wer allerdings tiefgründige SF sucht ist mit anderen Romanen aus dem W40K-Universum besser bedient.

Samstag, 26. Januar 2013

Nevil Shute : On the Beach

Mit einem großem Staraufgebot (Ava Gardner, Gregory Peck, Anthony Perkins, Fred Astaire und viele andere) wurde 1959 zum ersten Mal "On the Beach" von Nevil Shute verfilmt. Auch dieser Film wird von Heinz J. Galle in "Fehlstart ins Atomzeitalter" angesprochen als eines der wenigen positiven Beispiele eines "Atom-Films". Ich habe ihn mehrfach gesehen (aber leider noch nicht auf DVD), er ist brilliant mit Schauspielern, die Topleistungen abgeben. Es gibt ein Remake aus dem Jahre 2000 mit Armand Assante, das zwar nicht mit so einer beeindruckenden Schauspieler-Riege aufwarten kann, sich aber in keinster Weise hinter dem 40 Jahre älterem Original verstecken muß :
Wer diese Filme noch nicht gesehen hat, dem seien sie wärmstens empfohlen. On the Beach (1959) On the Beach (2000)

Der Tag, an dem die Erde Feuer fing


In Galles "Fehlstart ins Atomzeitalter" wurde auch der Film "Der Tag, an dem die Erde Feuer fing" angesprochen. Durch gleichzeitige Atomversuche auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs wird die Erde aus ihrer Umlaufbahn gerissen und treibt auf die Sonne zu. Ein typischer Film der 60er, insbesondere stilistisch ist er voll in dieser Zeit verhaftet. Mich hat der Film als Jugendlicher stark beeindruckt, ich würde ihn gern einmal wieder sehen.

The Mighty Atom



Passend zum "Fehlstart ins Atomzeitalter" hier ein Fundstück aus dem Netz. Dies ist ein Comic zur Elektrizität, erstmalig 1959 herausgekommen. Dabei ist die Marke "Reddy Kilowatt" deutlich älter, sie wurde 1926 als Markenzeichen eines Energieunternehmens von Ashton B. Collins kreiert. Heutzutage heisst dieses Unternehmen Xcel Energy, doch die Memorabilia von Reddy Kilowatt haben in den USA einen großen Erinnerungswert. Im letzten Jahr hat Xcel Energy alle Firmenunterlagen, die sich seit den 20ern mit Reddy Kilowatt befassten, dem Smithsonian Institute übergeben. Dies waren insgesamt 199 Kisten.

Aber zurück zum obigem Comic : Hier ist die Fassung von 1969 komplett abgebildet. Ich fand ihn witzig. Wer sich mehr für Reddy Kilowatt interessiert sei auf diese Fansite hingewiesen. Und jetzt viel Spaß beim Lesen.

Heinz J. Galle : Fehlstart ins Atomzeitalter



Heinz J. Galle : Fehlstart ins Atomzeitalter
Die strahlende Zukunft der fünfziger Jahre im Spiegel der deutschsprachigen populären Medien
DvR-Verlag 2013, 149 Seiten, 103 s/w-Abbildungen
Quellen-, Sekundärliteratur-, Zeitschriften-, Internet-, Film-Verzeichnis, Bildnachweis, Personenregister
15,00 €
ISBN 978-3-940679-71-0



In dem neustem Sekundärwerk aus dem DvR-Verlag schildert Heinz J. Galle den Einfluß der Atombombenabwürfe und die technologischen Entwicklungen der Nachkriegszeit im Bereich der Atomwirtschaft auf die Science Fiction.

Wie alles, was aus dem kleinen aber feinen Verlag im mittleren Norden kommt, ist auch dieses Buch unbedingt zu empfehlen. Heinz J. Galle, der diese Zeit selber miterlebt hat, erzählt über die Aufbruchsstimmung der 50er und 60er und über die technologischen Träume bezogen auf atomare Technologie. Dabei stellt er Bücher und Heftromane ebenso wie Filme und Sammelbilder dar. Ich fand dieses Buch, wie auch schon die vorigen Bände von DvR, ungemein anregend, stark nostalgisch und dabei doch realistisch bleibend.

Der Autor hat hierbei keinen Anspruch auf Vollständigkeit (so fehlt zum Beispiel der Doomsday-Roman von Hans Hellmut Kirst), er versucht stattdessen, dem Leser ein Gefühl für den Optimismus und die Naivität dieser Zeit klarzumachen. Was ihm nicht gelingt, was allerdings auch erst in späteren Jahrzehnten relevant wird, ist der Übergang von diesem Fortschrittoptimimus zu einem extremen Technologiepessimismus bis hin zu der German Angst von heute. Dies sollte allerdings ebenfalls aufgearbeitet werden, die 70er, 80er und 90er sind für die heutige Generation prägend gewesen.

Dies ist aber auch mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten habe ich die Ausführungen Heinz J. Galles einfach nur genossen (und hatte mehrfach Mühe, an der richtigen Haltestelle aus der Strassenbahn zu steigen). Ohne erhobenen Zeigefinger stellt er die Auswüchse des "Atomzeitalters" dar und zeigt auf, wie wenig Werke es in allen Bereichen gab, die sich auch nur halbwegs seriös dem Thema gewidmet haben. Viele Unternehmen, und das fand ich recht interessant, haben den Begriff "Atom" schlicht und einfach als Marketing-Instrument benutzt und ihn auf mehr oder minder jede Ware geschrieben, die nicht schnell genug auf den Baum kam. Insbesondere im Bereich der Heftromane macht Galle dies deutlich. Aber auch bei Filmen und Jugendbüchern zeigt er die Absurditäten dieser Zeit auf. Von den Sammelbilderalben ganz zu schweigen.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch mit für mich mitreißendem Lesestoff.

Sonntag, 20. Januar 2013

John Ringo / David Weber : Prinz Roger MacClintock



John Ringo / David Weber : Prinz Roger MacClintock (Empire of Man)
March Upcountry (Baen 2001)
March to the Sea (Baen 2002)
March to the Stars (Baen 2004)
We Few (Baen 2006)
550 - 650 Seiten


Abgebildet sind die aktuellen eBook-Cover. Die eBooks sind direkt by Baen erhältlich und können hier einfach heruntergeladen werden. Die Hardcover, die ich zufällig über Hood bekommen habe, sind allerdings ebenso bequem über eBay.com erhältlich.


Die Menschheit hat den Weltraum erobert, ein Zentrum der Zivilisation ist das Imperium, regiert von der Imperatorin Alexandra MacClintock. Sie hat zwei Kinder aus erster Ehe, Roger ist das uneheliche Kind von Alexandra und dem Herzog von Madrid. Letzterer versuchte, den Thron an sich zu reißen und wurde vom Hof verbannt. So wuchs sein Sohn Roger am imperialen Hof in einer Atmosphäre des Mißtrauens ziemlich einsam auf. Man hält ihn für einen arroganten Schnösel, ein "Clotheshorse", was er bis zu einem gewissem Grad sogar ist.

Zu Beginn unserer Geschichte wird Roger zusammen mit seiner Leibwache, einem Trupp Marines unter der Führung von Armand Pahner, in repräsentativer Funktion zu einer Festivität auf einem anderen Planeten geschickt. Auf dem Weg dorthin wird sein Raumschiff sabotiert und schafft es gerade noch, den Planeten Marduk zu erreichen. Obwohl eigentlich unter imperialer Kontrolle werden sie von einem Schiff der Saints, ideologische Gegner des Imperiums, abgeschossen und können sich nur mühsam mit Rettungskapseln vor der Vernichtung retten. Sie müssen auf der dem Raumhafen abgewandten Seite des Planeten notlanden und beginnen den mühsamen Treck zum Raumhafen, um dort ein Schiff zu kapern und nach Hause zu gelangen. Marduk ist ein urwüchsiger Planet, bewohnt von grünen vierarmigen Ureinwohnern auf Zivilisationsstufen, die von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter reichen. Wie die Marines sich zum Raumhafen durchkämpfen, wie sich Roger zu einem echten Thronerben entwickelt und wie die Überlebenden von Marduk die Usurpation des imperialen Thrones durch das Militär und den Herzog von Madrid, Rogers Vater, vereiteln, das erzählen diese vier Romane.

Zunächst und vor allem sind diese Romane eine wundervolle Hommage an Edgar Rice Burroughs' Barsoom-Romane. Während allerdings dort John Carter durch mystische Einflüsse auf den Mars transportiert wurde und den Eingeborenen als weißer Amerikaner per se überlegen war, bleiben Ringo und Weber streng naturwissenschaftlich. Sie begründen die Abenteuer auf Marduk strikt logisch und sehen auch die Menschen den Mardukkern als vollkommen gleichberechtigt an. Ebenso haben sich die beiden Autoren Gedanken über Ökologie und daraus resultierende mögliche Technologie gemacht, so daß die Begegnungen mit mardukkanischen Gesellschaften konsistent einer zivilisatorischen Progression unterliegen, beginnend mit einem Steinzeit-Stamm und endend im Analogon des späten Mittelsalters.

Wie oben schon bemerkt, wird an keiner Stelle des Romans die "Men first"-Pose eingenommen. Aber auch die Gleichberechtigung von Männern und Frauen wird von beiden Autoren als üblich und selbstverständlich dargestellt. Hier in diesem Roman geht das so weit, daß ich mir regelmäßig vergegenwärtigen musste, daß der Anführer der Marines, Armand Pahner, eben keine Frau ist. Diese Selbstverständlichkeit, mit der die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Gleichstellung verschiedener Rassen dargestellt wird, macht einen großen Teil des Charmes dieser Romane aus.

In diesem Romanzyklus sagen beide Autoren mehr oder minder deutlich, daß nur diejenigen die "Guten" sind, die die Gesellschaft schützen und den Mitmenschen so leben lassen, wie er will, solange dieser seinen eigenen Nachbarn nicht unterdrückt. Insbesondere Nepotismus und herrschende Klassen, die ihre Bevölkerung hungern lassen und selber im Überfluß leben, können Weber als auch Ringo in keinster Weise ab. Ebensowenig wie Fanatiker, egal von welcher Seite. So ziehen die Autoren bei den Saints, einer pessimistischen Zukunftsprojektion der grün-ökologischen Bewegung, brutal, deutlich und mit dem Holzhammer vom Leder. Andererseits lassen sie auch kein gutes Haar an den "Falken" der Militärs und mit ihnen verbunden Politikern, repräsentiert durch die Putschisten und den Herzog von Madrid. Ich habe dies als ausgewogenen Rant gegen Fanatiker von Links ebenso wie von Rechts empfunden und mit Genuß die entsprechenden Passagen gelesen.

Insgesamt ein empfehlenswerter Zyklus, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Dabei ist er auch im Original flüssig lesbar, ich empfehle daher den Kauf der Baen-Originale.

Samstag, 19. Januar 2013

Dirk van den Boom : Ein Lord zu Tulivar



Dirk van den Boom : Ein Lord zu Tulivar
Atlantis-Verlag 2012
Titelbild: Tony Andreas Rudolph
Hardcover (laminierter Pappband) mit Lesebändchen, ca. 240 Seiten, 14,90 €
auch als Paperback erhältlich


Hauptmann Geradus Kathain war ein Held, der seinem Reich in einem schier endlosen Krieg treu gedient hat. Als er nach dem Sieg seinen verdienten Lohn erwartet, wird er ein Opfer jener Kräfte, die in dem berühmten Helden eine Bedrohung ihrer politischen Ziele sehen. Statt mit Reichtümern überhäuft zu werden, schiebt man den Hauptmann in die entfernteste, kleinste und ärmste Provinz ab, in der Hoffnung, dass er dort versauern möge. Resigniert und nur noch vom Bedürfnis nach Ruhe und Frieden beseelt, akzeptiert Geradus Kathain diesen kargen Lohn. Doch als er antritt, der Lord zu Tulivar zu werden, merkt er rasch, dass die Vergangenheit ihn nicht los lässt - und dass sein neues Amt seine ganz eigenen Herausforderungen bereit hält.
Mehr als diesen Klappentext möchte ich vom Inhalt auch nicht verraten, denn das Buch liest sich gut und hat seinen eigenen Charme.

Allerdings : Ich hatte mehrfach das Bedürfnis, dem Autor "Show, don't tell !" zu mailen. Denn das Buch ist knapp, oft wird berichtet, was geschehen ist. Im Gegensatz zu dem heutigem Fantasy-Standard, im dem ein derartiger Berichtsstil verpönt ist. Das war nicht immer so, "Ein Lord zu Tulivar" liest sich wie ein Fantasy-Roman aus den 70er Jahren.

Zeitgenössische Fantasy zeigt, wenn nicht alles, so doch sehr viel. Ein berichtender Satz wird durch zwei, drei, vier oder mehr Seiten Schilderung ersetzt, was dem Stimmungsbild zugute kommt und auch eine deutlich verstärkte Tiefe der Protagonisten ergibt. Aber das ist auch der eigentliche Grund, warum Fantasy-Romane heutzutage hauptsächlich als Ziegelstein daherkommen : Wenn man möglichst viel möglichst detailliert darstellen will, braucht man eben den Platz. Das ist nicht jedermanns Sache, viele Leute haben sich unter anderem aus diesem Grund von der Fantasy verabschiedet.

Diboos Fantasy-Erstling dagegen ist relativ schmal und kondensiert. Wie oben angemerkt, werden die Ereignisse geschildert, nicht im Detail ausgewalzt. Dies ist zunächst irritierend (zumindestens für mich), man ist doch den epischen Stil kontemporärer Fantasy gewohnt. Hat man sich aber erst einmal reingelesen und auf eben diesen klassischen Stil eingelassen, so hat man ziemlich viel Spaß mit dem Roman. Dies gilt inbesondere im Hinblick auf die heiße Sexszene auf Seite … .

Dienstag, 15. Januar 2013

Warhammer 40.000 : Ravenor



Dan Abnett : Ravenor
Aus dem Englischen von Christian Jentzsch
Originalausgaben 2004-2007, Omnibus-Ausgabe 2009, Deutsche Erstausgabe (Omnibus) 2010
Heyne-Paperback, 1.408 Seiten, 15,- €
ISBN: 978-3-453-52639-6
Leseprobe


Im Gegensatz zu den einfacher gehaltenen SF-Krimis des Eisenhorn-Zyklus sind die Inquisitor-Romane um Gideon Ravenor deutlich komplexer. Auch hier geht es um eine Inquisitor-Truppe, Gideon Ravenor ist ein Zögling von Gregor-Eisenhorn, der beim Massaker auf Thrakian schwerverletzt und zu einer Existenz in einem mobilen Lebenserhaltungssystem ("Dem Stuhl") verdammt wurde.

Bei den Ravenor-Geschichten legt Abnett deutlich stärkeren Wert auf eine Beschreibung der Welten, die der Inquisitor besucht, und stellt das Leben dort in seiner ganzen Menschenunwürdigkeit dar. Erste kritische Sichtweisen des W40K-Universums, die später, in seinen Romanen um den Großen Bruderkrieg zu voller Reife auswachsen, werden angesprochen. Man merkt, daß Abnett sich viele Gedanken um das Leben einfacher Menschen (rollenspieltechnisch : NPC – Non-Player-Charaktere) gemacht hat. Und an ein paar Stellen wird auch deutlich, daß die negativ dargestellten Gegner von Ravenor oftmals humanere Handlungsmotive haben als das Imperium und seine Exekutive.

Mir haben die Ravenor-Geschichten aus diesem Grund besser gefallen als die um Gregor Eisenhorn, wobei ich zugegebenermaßen beide Inquisitor-Zyklen von dan Abnett gerne gelesen habe. Aber die Ravenor-Geschichten fand ich anspruchsvoller, sie sprachen mich mehr an. Ist aber zugegebenermaßen reine Geschmackssache.

Montag, 14. Januar 2013

Christian Endres : Die Zombies von Oz



Christian Endres : Die Zombies von Oz
Titelbild: Volkan Baga
Atlantis-Verlag 2011
Paperback, ca. 260 Seiten, 13,90 €
ISBN 978-3-941258-33-4


Dorothys Heimkehr gerät zum Albtraum: Untote haben das Land überrannt! Doch nicht nur in Kansas hat sich die Ordnung der Dinge verändert, entsteigen die Toten ihren Gräbern …

Auch der unsterbliche Mythos von L. Frank Baums »Der Zauberer von Oz« verändert sich in den Geschichten dieses Bandes ständig – mal gekreuzt mit magischem Realismus, mal mit klassischer Fantasy, mal mit modernem Western, mal mit zombieverseuchtem Horror.
Klappentext

Splatter-Horror ist nicht so mein Ding. Ich brauche bei so etwas immer einen gewissen Fantasy-Einschlag, ansonsten kann ich den einschlägigen Filmen nichts abgewinnen. Und Büchern erst recht nicht. So geht auch dieser brilliant geschriebene Roman von Christian Endres etwas an mir vorbei, obwohl er zweifelsohne gut geschrieben ist. Er setzt dort ein, wo die ursprüngliche Geschichte aufhört und erzählt die Geschichte von Dorothy, die aus Oz zurückkommend ein von Zombies verseuchtes Kansas wiederfindet. Wie gesagt, toll geschrieben aber nicht so mein Geschmack. Allerdings jederzeit dem entsprechenden Genre-Freund weiterzuempfehlen.

Sonntag, 13. Januar 2013

Lebenszeichen

Doch, dieser Blog lebt noch. Auch wenn ich lange nichts mehr hier geschrieben habe.

Aber erst war es arbeitstechnisch etwas stressig, dann kamen die Feiertage (und das Besorgen der Weihnachtsgeschenke) ... und dann habe ich eine alte Leidenschaft wieder ausgelebt. Nämlich die Philatelie.

Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört das Bild meines Vaters, wie er an seinem selbstgebautem Arbeitsbereich im hinterem Flur unserer Wohnung sitzt und sich mit seinen Briefmarken beschäftigt. Mich hatte er immer beim "Waschen", d.h. zum Ablösen der Briefmarken von Briefen und Briefteilen, mitmachen lassen und es dauerte auch nicht lange, bis ich ebenfalls meine eigene Sammlung begann. Zunächst Deutschland, und da mein Vater Bund und Berlin sammelte, verlegte ich mich auf die DDR. Später, auf dem Gymnasium, hatte ich die Wahl zwischen drei 2. Fremdsprachen. Latein sprach niemand mehr, Französisch fand ich doof, also entschied ich mich für Russisch. Und begann nach kurzer Zeit, mein Faible für das Land zu entdecken ("Doktor Schiwago" war daran auch nicht ganz unschuldig, ebensowenig wie "Panzerkreuzer Potemkin") und legte mir auch eine Sowjetunion-Briefmarkensammlung zu.

Dies alles schlief während meines Studiums etwas ein - aber von meinem erstem, selbstverdientem Geld kaufte ich dann DDR-Luxusalben (Lindner Falzlos) und aktualisierte meine Sammlung. Der Zerfall der Sowjetunion Anfang der 90er ließ meine "kleine" SU-Sammlung dann zu einer Sammlung "Sowjetunion, aller Vorläufer und alle Nachfolgestaaten" werden, das Ganze ist in der Zwischenzeit auf über 100 Alben angewachsen, die sich zusammen mit meiner SF-Sammlung ein Zimmer teilen müssen. (Und da wird es langsam eng, sehr eng.)

Nachdem ich aus privaten Gründen im letzten Jahr eher weniger Zugang zu meiner Sammlung fand, kam es dann im Weihnachtsurlaub über mich und ich fing wieder an, das sich aus früheren Zeiten aufgehäufte Material (mit dem ich mich unproblematisch bis zu meiner Rente beschäftigen könnte) einzusortieren. Nach der Ukraine war dann Lettland nach dem ersten Weltkrieg dran und damit bin ich auch jetzt noch beschäftigt. Und ich kaufe auch dazu, ich kann es nicht lassen. Über eBay, das bietet sich bei Briefmarken heutzutage an. Wobei eBay immer noch, wie schon vor Jahren, seine Macken hat. Insbesondere die "Das könnte sie auch interessieren"-Rubrik ist machmal ungewollt komisch :


Aber ich werde versuchen, jetzt wieder etwas öfter als im letzten Monat in meinem Blog zu schreiben. In diesem Sinne : Viel Spaß in 2013, dem Jahr nach dem Weltuntergang.