Sonntag, 4. März 2012

Brent Weeks : Black Prism


Brent Weeks : Black Prism
Orbit 2010, 735 Seiten


Gavin Guile ist der hoch geehrte Lord Prisma. Allein seine magischen Fähigkeiten, seine Intelligenz und seine Überzeugungskraft bewahren den unsicheren Frieden im Reich. Doch Gavin bleiben nur noch fünf Jahre zu leben. Fünf Jahre, um fünf unmögliche Ziele zu erreichen. Da erfährt er, dass er einen Sohn hat, und von der Gefahr für dessen Leben. Doch um den unschuldigen Jungen zu retten, muss Gavin sein dunkelstes Geheimnis offenbaren – und damit das Reich zerreißen. Denn sein Leben fußt auf einer Lüge, und seine Macht ist lediglich geraubt. Kann er diesen Preis bezahlen, um sein einziges Kind zu retten? (Klappentext der deutschen Ausgabe)

Nachdem mir das Lesen des "Night Angel"-Zyklus von Brent Weeks doch insgesamt Spaß gemacht hat, habe ich sofort zugegriffen, als bei Thalia ein neues Buch von ihm auslag. Und es hat sich gelohnt, der Roman ist flüssig und spannend erzählt. Um hier nicht zu spoilern kann ich einen der wesentlichen Angelpunkte des Romans nicht im Detail ausbreiten, es ist nur auffallend, daß dieser Roman deutlich strukturierter und durchgeplanter ist als seine Erstlings-Trilogie. Ebenso wie beim "Night Angel" wird hier bei den "Lightbringern", wie die Saga im Original heisst, ein starker Fokus auf die Gesellschaft gelegt und sehr schön dargestellt, welchen Einfluß die Magie auf das Leben hat. Brent Weeks vermeidet hier alle Mängel, die mir beim "Night Angel" aufgefallen sind, das Magie-System ist durchgeplant und logisch innerhalb seiner Grenzen, die Geschichte selbst enthält keine Fülsel, sondern kommt schnell auf den Punkt, so daß ein Abgleiten in den Wheel-of-Time-Stil nicht zu befürchten ist.

Beim Magie-System ist mir aufgefallen, daß die originelle und strukturierte Entwicklung sehr stark an die verschiedenen Magie-Systeme Brandon Sandersons erinnern. Die beiden kennen sich entweder oder Brent Weeks hat sich diese Basis von Sanderson zum Vorbild genommen. Das heisst beileibe nicht, daß Weeks irgendwo abgeschrieben hat, im Gegenteil : Die Magie aus "Black Prism" ist originär und phantastisch, vorher meines Wissens noch nie dagewesen. Aber diese logische und strukturierte Entwicklung kenne ich von den Sanderson-Romanen, etwa "Elantris" oder die "Nebelgeborenen". Wenn Weeks diese Basisarbeit auch in seinen nächsten Romanen betreibt, können wir Leser uns auf einen faszinierenden Konkurrenzkampf zwischen Weeks und Sanderson einstellen.

Ich habe "Black Prism" im amerikanischem Original gelesen, auf Deutsch ist es bei Random House erschienen. Dort gibt es auch deutsche Leseproben, wer sich für das Original interessiert, sei auf Brent Weeks' Homepage verwiesen.

Deutsche Ausgabe bei Blanvalet :


Brent Weeks : Schwarzes Prisma
Aus dem Englischen von Hans Link
Deutsche Erstausgabe, 800 Seiten, 15,- €
ISBN: 978-3-442-26816-0

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