Dienstag, 24. Juli 2012

Zwischen Zwölf und Drei



Zwischen Zwölf und Drei (From Noon till Three, 1976)
Darsteller : Charles Bronson & Jill Ireland
Regisseur : Frank D. Gilroy
FSK ab 12 Jahren
99 Minuten


Graham Dorsey hat ein ganz mieses Gefühl - ein Alptraum und mehrere böse Vorzeichen deuten darauf hin, dass der nächste Coup seiner Bande schrecklich schief gehen wird. Lieber verkriecht er sich im Herrenhaus der schönen Amanda und gibt sich ihr gegenüber als ehrenwerter Gentleman aus. Als seine Kumpanen tatsächlich den Raubzug vergeigen und erschossen bzw. gehängt werden, täuscht Dorsey seinen eigenen Tod vor, um nicht mehr im Blickfeld des Sheriffs zu stehen. Doch als Amanda über ihre vermeintlich verstorbene Liebschaft ein Buch schreibt und ihn zur Westernlegende macht, tritt der Outlaw zurück ins Rampenlicht. Jedenfalls versucht er es ...
[nach dem Klappentext]

"If the legend becomes fact, print the legend." Soweit Liberty Valance. Wo aber in klassischen Western eine heroische Legende aufgebaut wird, die der Held akzeptieren muß, läuft Charles Bronson verzweifelt seiner Legende hinterher. Schließlich ist er doch der Held aus dem Bestseller von Amanda, der männliche Part der schönsten Liebesgeschichte im Wilden Westen. Doch keiner will ihm glauben, denn er entspricht so gar nicht den Beschreibungen, die Amanda ihrem Ghostwriter gegeben hat. "Wie war er denn so ?" "Groß, sehr groß. Und gutaussehend, besonders gutaussehend." Und diesem Clark-Gable-Klischee entspricht der echte Graham Dorsey alias Charles Bronson irgendwie so überhaupt nicht. Ganz davon abgesehen, daß gaaaanz viele Leute mit Graham Dorsey früher geritten sind und Graham Dorsey kennen. Und er sähe nun so überhaupt nicht so aus wie er.

Der Film zieht alle klassischen Western-Legenden seit Liberty Valance durch den Kakao. Dies wird noch durch das Spiel des Ehepaars Bronson verstärkt, die genüßlich klassische Stereotypen übersteigert darstellen. Insbesondere Charles Bronson, tough guy seit seinem erstem Film 1951, konterkariert sein bisheriges Œuvre mit sichtlichem Genuß.

Ein sehr sehenswerter Film. Ich habe leider nur die DVD, wie ich den Amazon-Kritiken aber entnehmen konnte, ist die von Koch Media Anfang des Jahres herausgebrachte Blue Ray so gut es ging restauriert worden.

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