Donnerstag, 26. Juli 2012

James Garner : Die 5 Geächteten



James Garner : Die 5 Geächteten (Hour of the Gun, 1967)
Darsteller : James Garner, Jason Robards, Robert Ryan
Regisseur : John Sturges
Komponist : Jerry Goldsmith
FSK ab 12 Jahren
97 Minuten


Der Film setzt mit dem Gunfight at the O.K. Corral ein und zeigt die daraufhin eskalierende Fehde zwischen den Earps und den Clantons.

John Sturges löst sich hier von der Legende - soweit es ihm zur damaligen (Prä-Vietnam-) Zeit möglich war. Der legendäre Gunfight wird relativ realistisch und ziemlich unspektakulär dargestellt. Mehrfach macht Sturges dem Zuschauer klar, daß die Schießereien zwischen den Earps und den Clantons nur bedingt persönlich waren, sondern daß dahinter unterschiedliche wirtschaftliche Interessen standen. Dabei sagt der Film, daß die Clantons, symbolisiert durch Robert Ryan als Ike Clanton, sich dessen durchaus bewusst waren, während James Garner als Wyatt Earp eine deutlich naivere Weltsicht hat und von den Industriellen (i.e. Stadtbewohnern) ausgenutzt wird. Inwieweit das der historischen Realität entspricht oder ob hier nicht eine weitere Legende erzeugt wird, lasse ich einmal dahingestellt.

Der Film ist ganz nett - wird aber durch die Schauspieler zu einem kleinen Juwel. Allen voran James Garner, der hier zeigt, daß er auch ganz anders kann. Kein Anklang an seine Komiker-Rollen, er spielt den Wyatt Earp mit einer Tiefe, die bisher auch in der Moderne unerreicht ist. Als vom Prinzip des Rechts überzeugter Gesetzeshüter wird er immer stärker brutalisiert, als nacheinander einer seiner Brüder getötet und der andere zum Krüppel geschossen wird. Immer mehr beugt er das Recht und erschießt nach und nach seine Feinde, statt sie ins Gefängnis zu bringen. Jason Robards als Doc Holiday versucht, ihn von diesem Weg abzubringen, doch es ist hoffnungslos. Der Film endet damit, daß Doc Holiday im Sanatorium ist und Wyatt Earp, statt ein politisches Amt im neuen Staat anzunehmen, zur nächsten Stadt aufbricht, in der er seine Schießwut austoben kann.

Ein leicht deprimierender Film mit herausragenden Schauspielern, allen voran ein James Garner, der zeigt, daß mehr als nur der brilliante Komiker in ihm steckt.

Die Earps


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