Montag, 4. Juli 2016

TERRA EXTRA 084 - Murray Leinster : Die schwarze Galaxis


Murray Leinster : Die schwarze Galaxis (The Black Galaxy)
Terra Extra 84, 10.12.1965
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 63
Originalausgabe STARTLING STORIES 1949
Aus dem Amerikanischen von Walter Ernsting
Titelbild : Johnny Bruck


Es war nur ein Kurzschluß, der das Raumschiff "Stellaris" in das schwarze Universum schleuderte, in dem die Geschwindigkeit des Lichtes um das Tausendfache überboten wird und unvorstellbare Entfernungen in kürzester Zeit überwunden werden können. Eine zehn Meter hohe Metallpyramide auf dem Mond Kalisto hatte die unbekannte Rasse der kosmischen Angreifer auf die Menschheit aufmerksam gemacht, der heimlich verborgene Sender unterrichtete sie davon, daß die Bewohner der Erde die Schwelle zum Weltraum überschritten hatten und es somit Zeit wurde, sie zu vernichten.

Das alles weiß Rod Cantrell nach dem unfreiwilligen Start der Stellaris. Doch als er das Schiff wieder in das normale Universum zurückführt, hat er die Erde verloren, und er befindet sich mit seinen Leuten in einem unbekannten Teil der Milchstraße. Die erste Begegnung mit den Angreifern zeigt deren tödliche Gefährlichkeit, und Rod faßt den Entschluß, nicht eher zur Erde zurückzukehren, bis alle feindlichen Pyramidenschiffe vernichtet sind.
Klappentext UTOPIA



Ein interessanter Roman, vom heutigem Standpunkt aus. Man merkt doch deutlich, wie sehr sich in über 60 Jahren die Sicht auf das Universum geändert hat. Denn Murray Leinsters Roman ist noch sehr stark vom Gedanken an die Newtonsche Mechanik durchdrungen, die wesentlichen Erfindungen hier sind Druck- und Zugstrahler. Und auch die Aktionen sind rein Newtonsch sozusagen, von Quantenmechanik und den Einsteinschen Relativitätstheorien keine Spur.

Ebenso ist die Sichtweise eine Vorkriegs-Ideologie. Schon ein paar Jahre später genügt es in keinster Weise, eine Rasse insgesamt als "böse" zu deklarieren, da musste schon ein bißchen mehr Background geschaffen werden, damit diese Klischees überhaupt geschrieben werden konnten. Hier merkt man deutlich, daß die Lehren aus dem II. Weltkrieg noch nicht überall angekommen waren.

Ansonsten ein ganz netter, aber kein wirklich großer Roman. Kann man lesen, muß man aber nicht. Zeitgenossen urteilten ziemlich hart über den Roman :
Murray Leinster’s Black Galaxy is “a wild and crude space opera” which shockingly came “from the same hand as so many first-rate science-fantasies,” such as his Gateway to Elsewhere, a “fine foolish romantic adventure in a world where The 1001 Nights is a history textbook.”
Quelle : Battered, Tattered, Yellowed, & Creased in einem Kommentar zu F&SF 08/1954

Wer sich selber ein Bild machen kann, der sei auf archive.org verwiesen. Dort ist die GALAXY-Ausgabe von 1954 komplett eingescannt. Und auf diese bezieht sich Anthony Bouchers Kommentar aus F&SF auch.

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