Samstag, 15. Februar 2014

TERRA SF 283 - J. T. McIntosh : Die Saboteure von Nwylla


J. T. McIntosh : Die Saboteure von Nwylla (World out of Mind)
Terra SF 283, 03.05.1963
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe 1955
Aus dem Englischem von Heinz Zwack
Titelbild : Johnny Bruck


Dies ist die Geschichte einer extraterrestrischen Invasion. Die Vorbereitungen laufen zunächst normal, doch dann kommt es zu einer Entwicklung, mit der die Invasoren nicht rechnen konnten. Ihre Saboteure veränderten sich.

Also sorry, das kann ich nicht so stehen lassen. Hier der englische Klappentext der Originalausgabe :

They had conquered Mars! Earth was next. And in the council chambers at Washington, Earth's leaders gathered to face the peril. Mars had gone down to defeat in one hour and thirty-four minutes. And now a fleet of creatures from outer space was headed towards Earth. All eyes turned to Eldin Raigmore, President of the United States - the one man to be trusted above all others. One by one the elite were dispatched on missions of last-minute strategy. They went with confidence, inspired by the swift, sure mind of Raigmore. Civilization rested in his hands. And he was a secret member of the invader race!


Also ehrlich gesagt liegt die Wahrheit irgendwie in der Mitte dieser beiden Ankündigungen des Romans. In seinem typischem, etwas trockenem Stil erzählt J. T. McIntosh die Geschichte einer Invasion der Erde aus der Sicht eines der Invasoren. Dabei ist sich Raigmore, der Protagonist, seiner Identität nicht wirklich bewusst.

"J. T. McIntosh" ist das Pseudonym des schottischen Schriftstellers und Journalisten James Murdoch MacGregor (1925 – 2008). Er war hauptsächlich in den 50ern und 60ern aktiv, nach 1980 hat er nichts mehr geschrieben. Obwohl er keiner der Titanen des SF-Himmels war, fand ich persönlich alle seine Romane gut bis brilliant. Insbesondere die Themen, die sich McIntosh für seine Romane aussuchte, waren immer etwas Besonderes. Hier die Invasion aus der Sicht der Invasoren, in "One in Three Hundred" die Selektion derjenigen, die nach einem Atomkrieg, der die Erde zerstörte, zum Mars flüchten dürfen. Bisher habe ich von McIntosh noch keine Geschichte gelesen, die mir thematisch und stilistisch nicht gefiel.

Interessant hier die Verbindung zu den Lucky-Starr-Romanen von Isaac Asimov. Ebenso wie Asimov ist auch MacGregor wenig begeistert von der aktuellen Politik und der Dummheit der politischen und gesellschftlichen Strömungen und Entscheidungen. Er konstruiert hier eine Gesellschaft, in der die Stellung des Einzelnen durch eine allgemeine Intelligenzprüfung bestimmt wird. Die "Weißen Sterne", die intelligentesten Menschen der Erde, sind dann seinem Konzept nach zwangsläufig Führer und - wie mein Sohn früher so treffend gesagt hat - Bestimmer. Ein Konzept ganz ähnlich dem von Alfred Elton van Vogt in seinen Null-A-Romanen. Asimov, van Vogt und McIntosh stehen somit ganz klar in ideologischer Opposition zu etwa Robert A. Heinlein, der in seinen Romanen und Stories mehrfach die Überlegenheit einer allgemeinen und prinzipiell unbeschränkten Demokratie betont hat. Ich frage mich, ob es eigentlich eine wissenschaftliche Analyse der verschiedenen politischen Systeme in SF-Romanen gibt, scheint mir doch ein interessantes Thema.

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