Sonntag, 11. August 2013

Kommentare auf Spiegel Online

Laut Berichterstattung von Spiegel Online gibt es Probleme im Mainzer Stellwerk der Deutschen Bahn. Zuwenige Fahrdienstleister, jetzt sind 5 krank und 3 im Urlaub. Der Aufsichtsrat überlegt, die Leute aus dem Urkaub zu holen : Bericht auf SpOn

Soweit eigentlich ein ganz normaler Vorgang, im Artikel sagt der Gewerkschafter deutlich, was von so einem Vorschlag zu halten ist und wo das eigentliche Problem liegt. Nicht weiter bemerkenswert, in der heutigen Zeit ticken diverse Möchtegernmanager ja nicht mehr richtig, da sind solche Unverschämtheiten nichts wirklich Neues.

Berichtenswert sind hier die unqualifiziert-unverschämten Kommentare der Spiegel Online-Leser. Da erblödet sich doch ein User glatt, das Folgende zu schreiben :
Die Bahn sollte sehr genau registrieren wer als Arbeitnehmer flexibel auf veränderte Situationen reagiert und wer stur "Dienst nach Vorschrift" incl. Urlaub macht. Wer sich heute auf die Gewerkschaft beruft sollte morgen raus sein - die Bahn ist ein Dienstleistungsunternehmen und da kann der Kunde vom Personal erwarten, dass er "bedient" wird.
Beim ersten dieser Kommentare dachte ich noch, das wäre beißender Sarkasmus. Aber nein, das meinen diese Nicht-Arbeiter ernst. Da steht dann Bullshit wie
Der Skandal ist doch, dass ein Drittel der Belegschaft sich krank meldet!
oder
das ist doch wohl selbstverständlich, dass die Kollegen im Urlaub zurück an ihre Arbeitsstelle kommen. Die Gewerkschaft soll nicht aufstacheln, sondern in dieser Situation zustimmen.
oder
Was ist denn daran schäbig, einzuspringen und ein persönliches Opfer zu bringen, wenn Not am Mann ist. Wenn ich die entsprechende Ausbildung hätte, würde ich gerne den Platz eines der Leute einnehmen, die jetzt in Schnappatmung verfallen, weil sie einmal im Leben ihren Urlaub um ein zwei drei Wochen verschieben müssen. Tolle Arbeitsmoral.
Ein Fahrdienstleiter, der ganz klar sagt, daß er im Urlaub nicht zu erreichen ist, bekommt zur Antwort :
Der Bahnbetrieb ist nun mal ein sehr arbeitsteiliger. Das macht ihn komplex aber effektiv und bürdet dem einzelnen Mitarbeiter eine Menge Verantwortung auf. Daher kann man eindeutig feststellen: Ein Eisenbahner mit einer solchen Einstellung hat leider seinen Beruf verfehlt. Der Fisch stinkt nicht immer nur vom Kopf her.
Ich frage mich, welch Geistes Kind die Proleten sind, die sich erblöden, derartig dumme Kommentare zu schreiben. Wenn ich daran denke, daß ich mit meinen Steuern, meinen Sozialabgaben, solches Pack finanziere, kriege ich Magenkrämpfe und Schnappatmung. Man fragt sich, ach was : Ich frage mich, wo dieses Pack herkommt ?

1 Kommentar:

  1. Bahnfahren ist auf jeden Fall sehr spannend. Mal kommt ein Zug, mal kommt keiner und weder die Anzeigen noch die Bahnmitarbeiter können dir Auskunft geben. Ich kann jeden verstehen der statt mit der Bahn mit dem Auto fährt.
    Soll mal jemand meckern, in den USA wäre die Infrastruktur marode. Was auf jeden Fall marode ist, ist der Schienenverkehr in Deutschland. Heute wäre ich die 100 Kilometer, die ich fahre, mit dem Fahrrad genauso schnell gewesen. Na, immerhin sind die Waggons der Bahn dicht und ich saß im Trockenen. Aber das ist ja auch nur eine Frage der Zeit, bis die so heruntergewirtschaftet sind, dass die Eimer in den Gängen aufstellen müssen um das Regenwasser zu sammeln.

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