Dienstag, 30. Juli 2013

Robert A. Heinlein : Die sechste Kolonne (The Day after Tomorrow)



Robert A. Heinlein : Die sechste Kolonne (The Day after Tomorrow)
Heyne SF&F 3243, 140 Seiten
Originalausgabe 1942 als Serial in Astounding, Deutsche Ausgabe 1973
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schlück
Titelbild : Karel Thole


SECHS MANN GEGEN MILLIONEN VON INVASOREN
Sie sind eine kleine Gruppe von Soldaten und Wissenschaftlern. In einem geheimen Forschungslabor in den Rocky Mountains haben sie den Überraschungsangriff der Pan-Asiaten überlebt und sind auch nach der Besetzung des Landes unentdeckt geblieben. Die Männer stellen sich die unmöglich erscheinende Aufgabe, ihr Land von der Fremdherrschaft zu befreien. Unter der Leitung Major Ardmores entsteht der Plan, den neu entdeckten „Ledbetter- Effekt“ als Waffe gegen die Invasoren einzusetzen. Auf höchst ungewöhnliche Weise vorbereitet, wird die Revolte in das ganze Land hinausgetragen und treibt schnell einem dramatischen Höhepunkt entgegen …
Klappentext

Nach dem ganzem deutschem 50er-Jahre-Kram, insbesondere den letzten beiden Romanen von J.E. Wells und William Brown brauchte ich etwas anderes, und zwar genau diesen Roman. Hier wird, ebenso wie in den letzten beiden TERRAs, die ich gelesen habe, von einer Invasion erzählt. Das Gleiche also, und doch ganz anders.

Zunächst einmal ist dieser Roman nicht rassistisch. Die Gegner, in diesem Fall die Asiaten, werden als anders dargestellt. Nicht besser, nicht schlechter, einfach nur anders. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen den Soldaten unter Major Ardmore und den asiatischen Invasoren der USA, sie dienen beide ihrem Land. Technisch gesehen wird auch kein Kaninchen aus dem Hut gezaubert, der neu entdeckte Ledbetter-Effekt, der am Anfang des Romans neun Zehntel des amerikanischen Geheimstützpunkts dahinrafft, wird nur nach und nach weitergehend benutzt (wobei die Einsatzgebiete des Effekts zugegebenermaßen fast das Gleiche sind). Die Technik ist hier, wie auch in vielen anderen Romanen Heinleins, nur Mittel zum Zweck. Der Sieg gegen die Invasoren wird eher durch Witz und gute Planung erreicht als durch die stupide Einsetzung technischer Machtmittel.

Man kann jetzt sicher über diesen Roman einiges sagen und viel reininterpretieren, aber darum geht es mir eigentlich nicht. Mir geht es, und das war auch der Grund, warum ich diesen Roman zwischen die ganzen TERRAs geschoben habe, um den Vergleich dieses Invasions-Romans zu den letzten beiden deutschen Machwerken, die ich gelesen habe. Ich finde es ziemlich anstrengend, diese ersten TERRA-Hefte aus den Endfünfzigern zu lesen. Das hatte ich mir leichter vorgestellt. Das Durchlesen der TERRA ASTRA-Hefte vor ein paar Jahren war da wesentlich angenehmer, mit vielen Aha-Effekten, und hat mir Spaß gemacht. Dagegen sind diese ersten TERRA-Hefte reaktionär-faschistisch, man merkt deutlich, daß die Vorkriegsstrukturen noch weitestgehend intakt geblieben sind. Im Gegensatz dazu der Heinlein-Roman, der genauso war, wie ich ihn in der Erinnerung hatte : Freiheitlich, demokratisch, kreativ, innovativ und alles andere als rassistisch, das genaue Gegenteil zu den meisten der ersten TERRA-Romane. Das gibt noch eine andere Roman-Serie, in der "die Asiaten" ebensowenig abqualifiziert werden, obwohl sie "der Gegner" sind. Die werde ich mir als nächstes reinziehen.

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