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Freitag, 29. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Venus

Da isser wieder, unser Kurt Mahr mit seinen 1-LKS-Artikeln. Heft 104 vom 19.08.1966. Eine echte Erholung nach den ...ausführlichen Ausführungen von Richard Koch und Jesco von Puttkamer. Heute geht es um die Venus, die Messungen der Mariner-Sonde und ihre Interpretation :


(Und die Venusbasis gibt es doch. :-) )

TERRA EXTRA 104 - Jack Williamson : Anti-Materie-Bombe

Jack Williamson : Anti-Materie-Bombe (Seetee Shock)
Terra Extra 104, 19.08.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 133, 1960
Originalausgabe ASTOUNDING 1949
Titelbild : Johnny Bruck


In einem Team von Raumingenieuren und Experten arbeitet Nick Jenkins mit Antimaterie, dem gefährlichsten Material, das die Menschheit seit den Tagen der interplanetaren Raum-fahrt kennengelernt hat.Nicks Team will die Antimaterie für friedliche Zwecke nutzbar machen. Die der kontraterre-strischen Materie innewohnenden gewaltigen Kräfte sollen gezähmt und in nutzbringende Energie umgewandelt werden, die kostenlos an alle Verbraucher abgegeben werden kann.Doch Nicks Traum von der Energiefreiheit für alle Menschen des Solsystems wird jäh zerstört. Ein Verräter verübt Sabotage - und Nick selbst hat nur noch wenige Tage zu leben, in denen er sein Projekt zu Ende führen kann.
Klappentext Heyne SF

Obwohl vor "Seetee Ship" geschrieben ist "Seetee Shock" der zeitlich spätere Roman. Auch hier gilt das Gleiche wie bei seinem Vorgänger : Gut geschrieben, allerdings ein indiskutables Frauenbild. Und auch die beschriebenen wirtschaftlichen Verflechtungen sind eher etwas für kleine Kinder als für halbwegs gebildete Erwachsene. Man kann Williamson auch nicht vorwerfen, detailliert ausgearbeitete Charaktere zu verwenden. Doch trotz alledem lesen sich die Seetee-Romane ganz nett, da habe ich schon wesentlich schlimmere Ergüsse gelesen. Trotzdem gilt auch hier : Nur für abgebrühte Historiker interessant.

Donnerstag, 28. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Raumsonden (12)

Der letzte Teil des Raumsonden-Artikels aus Heft 103 vom 12.08.1966. Mir kommt es allerdings so vor, als hätte Kurt Mahr nur zu spät geliefert und diese Zusammenfassung wurde von der Redaktion als Lückenbüßer eingeplant.

TERRA EXTRA 103 - Jack Williamson : Anti-Materie


Jack Williamson : Anti-Materie (Seetee Ship)
Terra Extra 103, 12.08.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 71, 1958
Originalausgabe ASTOUNDING 1942/1943
Titelbild : Johnny Bruck


Seit den Tagen, da Raumschiffe der Erde das Solsystem durchqueren, Menschen auf dem Erdmond, den Nachbarplaneten und im Asteroidengürtel Fuß gefaßt haben, besteht für die interplanetarische Raumfahrt eine Gefahr.

Ströme kontraterrestrischer Materiebrocken, die Überbleibsel des Zusammenstoßes einer Antimateriewelt mit einem Planeten aus Normalmaterie, durchziehen das Sonnensystem und vernichten jedes Schiff, das mit ihnen kollidiert.

Aber die Antimaterie, kurz AM genannt, stellt nicht nur eine tödliche Bedrohung dar, son-dern sie kann auch äußerst nutzbringend sein, sobald es gelingt, die ihr innewohnenden gewaltigen Energien zu zähmen und gezielt einzusetzen.

Ein Team von Raumingenieuren beschäftigt sich mit diesem kühnen Projekt. Die Arbeit der Männer ist äußerst gefahrvoll, und das AM-Problem scheint unlösbar zu sein - bis zu dem Zeitpunkt, da die Raumingenieure das Schiff aus der Vergangenheit entdecken.
Klappentext HEYNE SF 3208

"Seetee Ship" ist ein FixUp zweier Kurzgeschichten, "Minus Sign" und "Opposites—React!" aus ASTOUNDING. Beide sind 1942 bzw. 1943 erschienen und das merkt man den Stories auch an. Die dritte Kurzgeschichte vom Juli 1942, "Collision Orbit", ist übrigens in den Seetee-Sammlungen nicht enthalten.

Eigentlich ist "Seetee Ship" ein ganz netter Unterhaltungsroman, allerdings knapp vor der Trivialgrenze. Die physikalischen Zusammenhänge sind ja sehr gut dargestellt, einige der Extrapolationen allerdings eher der Science Fantasy zuzuordnen. Wirklich störend ist allerdings das hier proklamierte Frauenbild, das ist schon ziemlich unterirdisch. Obwohl die Frauen im Roman mit den Männern zusammenarbeiten, werden sie als unselbstständige Weibchen dargestellt. Echt unangenehm. Von daher nur für Hardcore-Fans klassischer SF geeignet.

Mittwoch, 27. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Raumsonden (11)

"Einen hab' ich noch", dachte sich Jesco von Puttkamer und fasste seine Artikelserie über Raumsonden nochmals zusammen und ergänzte sie durch den (damals) aktuellen Ausblick. Zu finden ist der erste Teil davon in Heft 102 vom 05.08.1966 :

TERRA EXTRA 102 - Jesco von Puttkamer : Das Zeit-Manuskript


Jesco von Puttkamer : Das Zeit-Manuskript
Terra Extra 102, 05.08.1966
Neuauflage
Originalausgabe BALOWA 1960
Titelbild : Johnny Bruck


Professor Angus Thumor ist einer von vielen, die sich in der Gewalt der "Glucks" befinden. Er nennt seine Peiniger so, weil ihre Sprache ein unverständliches Gurgeln ist. Ihr Anblick erfüllt ihn jedesmal von neuem mit kaltem Grausen. Sie sind Monster, für die es in keiner irdischen Dämonologie einen Platz gibt. Angus Thumor bedeutet den Glucks gleich den anderen Gefangenen nur ein Studienobjekt, an dem sie die menschliche Psyche zu ergründen versuchen. Aber er wird für die Monster insofern zu einem besonderen Fall, als jede Gehirnwäsche ohne Ergebnis bleibt. Auch durch die schmerzhaftesten Schocks vermögen die Glucks nicht die Blocks und Barrieren vor seinem Unterbewußtsein aufzubrechen. Ihre unzähligen Versuche mit den raffiniertesten Spezialmaschinen stärken seine psychische Widerstandskraft und verursachen eine Veränderung seines Gehirns, solcherart, daß er eine bewußte Kontrolle über sein ganzes vegetatives Nervensystem gewinnt. Plötzlich sieht er einen Weg, wie er den Glucks entkommen und die Menschheit vor dem geplanten Angriff der Greuelgestalten warnen könnte...

Nicht minder fremdartig und phantastisch als die Glucks sind die Amorphien, Amöbenwesen der Zukunft, die mit ihren Zeitmaschinen sich der Vergangenheit zu bemächtigen versuchen. Moro Psilander glaubt zunächst zu träumen, als er dem zweiten Moro Psilander gegenübersteht. Dann beginnt er zu ahnen, daß es noch Dinge auf der Welt gibt, die auch den phantastischsten Traum übertreffen. Später jedoch, als die Panzertür einen geifernden Mund öffnet und einen schrillen Warnschrei ausstößt, weiß er es mit Bestimmtheit.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Den hatte ich bei TERRA SF verpasst, das Lesen habe ich hier nachgeholt. Die einzelnen Geschichten sind zwar Hard SF, insgesamt ist der Roman trotzdem eher als Science Fantasy einzuordnen. Dieser Gegensatz ist interessant, insbesondere als die einzelnen Geschichten sehr gut erzählt sind, der Gesamtzusammenhang dagegen sich eher etwas dahinschleppt. Summa summarum hat mir der Roman nicht gefallen, vielleicht hätte von Puttkamer es eher mit Kurzgeschichten versuchen sollen.

Dienstag, 26. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (08)

Im achten und letzten Teil, zu finden in Heft 101, schliesst Richard Koch mit seiner Darstellung der Parapsychologie ab. Mir ist nach dem Lesen der Artikelserie vor allen Dingen eines klargeworden : Warum Harry Houdini so gegen Scharlatane und Betrüger in diesem Gebiet zu Felde zog.

TERRA EXTRA 101 - Hal Clement : Eiswelt


Hal Clement : Eiswelt (Iceworld)
Terra Extra 101, 29.07.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA-Kriminal 20, 1957
Originalausgabe ASTOUNDING 1951
Aus dem Amerikanischen von Walter K. Baumann
Titelbild : Johnny Bruck


Rauschgift aus einer anderen Welt wird illegal auf den Planeten Sarr eingeschmuggelt. Sallman Ken erhält vom Rauschgiftdezernat den Auftrag, die Quelle dieser gefährlichen Droge zu ermitteln. Die Spur führt ihn auf das Raumschiff „Kihrella« und damit auf einen Planeten der Rätsel, auf die Eiswelt.

Sie erleben seine Welt, die Sie lieben- und schätzen, und sehen sie zum ersten Mal mit den Augen eines fremden Planetenbewohners.

Dies ist der Roman einer gefährlichen Expedition. Selten hat es ein Autor so gut verstanden, uns die Erde aus der Perspektive anderer Lebewesen zu zeigen. Der Roman ist abenteuerlich spannend und wissenschaftlich so gut fundiert, wie es nur echte Science-Fiction-Romane sein können.
Klappentext UTOPIA

Ein ganz witziger Roman, den man auch genießen kann, wenn man den großen Plot-Twist - die Eiswelt ist die Erde - bereits kennt. Clement fabuliert begeistert vor sich hin und bringt den ganzen Roman durch gewisse Döntjes (etwa das Grauen vor einer Welt, auf der Wasser flüssig ist), die der Leser amüsiert geniesst. Ich habe den Roman jedenfalls schon mehrfach gelesen und fand ihn jedesmal wieder nett. Allerdings war die Geschichte insgesamt doch etwas simpel ausgeführt, die Charaktere sehr klischeeartig.

"Hal Clement" ist das SF-Pseudonym des US-Schriftstellers Harry Clement Stubbs (1922-2003). Unter seinem echten Namen veröffentlichte er wissenschaftliche Artikel, als Maler nutzte er "George Richard". Am Anfang seiner Karriere veröffentlichte er hauptsächlich in ASTOUNDING, auch "Iceworld" ist dort 1951 in Fortsetzungen erschienen. Seine Romane sind durch die Bank weg der Hard SF zuzurechnen und haben oftmals faszinierende Plots. Allerdings lässt die Ausführung stark zu wünschen übrig, die Charaktere sind doch eher eindimensional. Mir ist nicht ganz klar, inwieweit Hal Clement beispielsweise bei "Iceworld" ein jüngeres Publikum vor Augen hatte, die Geschichte liest sich aber für mich als YA-Roman. Das dürfte auch der Grund sein, warum ich mit ihm nie so richtig warm geworden bin.

Montag, 25. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (07)

Auch in Heft 100 vom 22.07.1966 geht es mit den Ausführungen Richard Kochs zur Parapsychologie weiter. Hier beschäftigt er sich mit Telekinese :

222.222

Schick ! Mein kleiner Blog hier hat die magische Zahl von 222.222 Zugriffen überschritten. Hätte ich mir vor ein paar Jahren, als ich damit anfing, gar nicht gedacht. Aber es ist schon schön, wenn Draußen die Leute Spaß am Lesen haben. Und demnächst habe ich Urlaub, dann kommen noch ein paar andere Sachen, die ich außerhalb der Heftromanreihen gelesen habe, dazu. In diesem Sinne : Weiterhin viel Spaß ! :-)

TERRA EXTRA 100 - K. H. Scheer : Rak-1212 überfällig


Karl Herbert Scheer : Rak-1212 überfällig
Terra Extra 100, 22.07.1966
Neuauflage
Originalausgabe ILTIS 1960
Titelbild : Johnny Bruck


Die Nationen der Erde liegen noch im harten Wettstreit um die Eroberung des Raumes, als das Versuchsschiff "L-1212" zur Venus startet. Zwei Männer sind an Bord der 'bemannten Raumsonde' und zwei Männer sterben in ihren engen Andruckbehältern. Ein Wrack umrast auf weiter Kreisbahn die Venus und ein Jahrhundert vergeht.

Stephan Alexandrowitsch Woronskij findet sich in einem neuen Körper mit kristalliner Zell- und Gewebestruktur wieder. Ein Mann stirbt ein zweites Mal unter dem fauchenden Schuß einer venusischen Ventrit-Waffe. Atotherm-Strahlkanonen beginnen in robotgesteuerten Raumschiffen zu arbeiten und damit erhält Woronskij den Auftrag, dessen Erfüllung zum Fortbestand der Menschheit unerläßlich ist.

Ein nichtirdischer Materie-Transmitter jagt seinen entmaterialisierten Körper zur Erde. Ein Sektenprediger hält viel von öffentlich verdammten Strahlwaffen, und unirdische Machthaber erteilen ihre Anweisungen.

Damit beginnt eine Handlung von solcher Darstellungskraft, turbulenter Wucht und hervorragender Beweisführung, daß die Lektüre dieses Romans zu einem überzeugenden Genuß wird.

Ein Meister der internationalen SF-Literatur erzählt, schildert und begründet in einmaliger Form. Eine neue Welt eröffnet sich. Sozialpsychologische Daten, Charaktere und detaillierte Einzelschilderungen verknüpfen sich mit derart erregenden Ereignissen, daß es für einen jeden Leser unmöglich sein wird, den vorliegenden Roman frühzeitig aus der Hand zu legen.

Woronskij erfüllt seine Aufgabe bis zur bitteren Konsequenz. Ein Mann vegeht in tiefster Not, die ihm schließlich das wahre Dasein bringt.

"RAK - 1212 überfällig" ist ein Roman der absoluten Spitzenklasse aus dem Iltis-Verlag.
Klappentext des ILTIS-Leihbuchs

Auch den habe ich erst letztens, als TERRA SF 168, gelesen. Ganz nett, aber irgendwie bin ich mit den Turbojew-Romanen von Scheer nie so hundertprozentig warm geworden.

Scheer war zu dieser Zeit Starautor bei Pabel-Moewig. Ebenso wie bei TERRA SF ist er auch hier, bei TERRA EXTRA, beim 100er Jubiläumsband ausgewählt worden. Und dieser Status sollte auch noch eine ganze Zeit lang vorhalten.

Freitag, 22. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (06)

In der sechsten Folge seines Artikels in Heft 099 befasst sich Richard Koch mit Psychometrie :

TERRA EXTRA 099 - Clark Darlton : Vater der Menschheit


Clark Darlton : Vater der Menschheit
Starlight 02
Terra Extra 99, 08.07.1966
Neuauflage
Originalausgabe TERRA Sonderband 11, 1959
Titelbild : Johnny Bruck


Captain Rex Randell und seine Crew sind nach dreijährigem Aufenthalt in fernen, unerforschten Bereichen der Galaxis auf dem Rückflug zur Erde. Noch rund Lichtjahre trennen die STARLIGHT, das terranische Forschungsschiff, von der Heimatbasis, als es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen der STARLIGHT-Crew und einem Volk von Robotern kommt. Der Ausgang dieses Treffens zwischen den Sternen soll nicht nur über die Zukunft der Menschheit entscheiden, sondern auch das größte Rätsel der Menschheitsgeschichte lösen.
Klappentext der Darlton-Taschenbuchausgabe

Den Roman habe ich als TERRA Sonderband 11 gelesen, ein zweites Mal muß nicht sein. Es ist mir vollkommen unklar, wie ein Schriftsteller, der auf der einen Seite solche wirklich guten Romane wie die HURRICANE-Geschichten schrieb, auf der anderen so einen Müll verbockte. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich mit Clark Darlton nie richtig warm geworden bin.







Starlight-Zyklus
01 - Planet YB 23
02 - Vater der Menschheit
03 - Der Sprung ins Ungewisse
04 - Geheime Order für Andromeda

Donnerstag, 21. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (05)

In Heft 098 vom 24.06.1966 befasst Richard Koch sich mit modernen Hellsehern. Ich kommentier' das nicht, über Alois Irlmaier gibt es sogar einen Eintrag in der Wikipedia.

TERRA EXTRA 098 - K. H. Scheer : Pronto 1318


Karl Herbert Scheer : Pronto 1318
Terra Extra 98, 24.06.1966
Neuauflage
Originalausgabe BALOWA 1959
Titelbild : Johnny Bruck


Sie wurden "Reagenzaffen", "Mischmasch" und "Flottenschädlinge" genannt, weil sie bereit waren, ihr kümmerliches Leben für einen Krieg zu opfern, der im Rahmen der galaktischen Kräfte sinnvoll erschien, aber sinnlos geworden war.

Der Gegner ist unbekannt, hartnäckig und von unglaublicher Fruchtbarkeit. Nachdem mehr als 18 Milliarden Männer aus der Föderation der irdischen Kolonialplaneten gefallen sind, geht man dazu über, künstliche Gebilde zu züchten und ihnen den amtlichen Namen "Bios" zu verleihen. Diese Ersatzstreitkräfte in organischer Form beginnen in dem Augenblick den Menschen zu überflügeln, als Nummer 1318 aus der intellektuellen Serie der Prontos in der Hypnose-Schulungsmaschine erwacht.

Flottenoffiziere empören sich, Haß und Mißgunst brandet auf. Die soziologischen und menschlichen Probleme in einer Welt der fernen Zukunft werden hochrasant, psychologisch eindrucksvoll und in der logischen Gesamtfundierung so großartig geschildert, daß sich der Roman "Pronto 1318" von selbst zu einem hervorstechenden Werk modernster Science-Fiction-Literatur erhebt.

Scheer lebt mit. Niemals schildert er das Wesen Pronto 1318 - er ist es selbst.

Planeten vergehen im Glutorkan detonierender Kerngeschosse. Flotten werden zerschlagen, und Zuchtlabors arbeiten auf Hochtouren, um den Menschenersatz zu schaffen. Der Kampf bildet nur die Nebenhandlung. Dominierend sind die menschlichen Probleme eines Mannes, der eigentlich noch ein Säugling sein müßte und der dennoch als Kanonenschütze zum Einsatz kommt. Seine besonderen Gaben befähigen ihn schließlich dazu, den Frieden mit dem bisher unbekannten Gegner zu erzwingen und die Menschheit zu demütigen. Man nannte ihn einen Halbaffen, und doch schuf er die Vorbedingungen zum Frieden.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Einer der besten antirassistischen Romane von KHS, letztens bereits als TERRA SF 161 gelesen. Wie Thomas Harbach so treffend sagte, ist "Pronto 1318" einer der Meilensteine des Scheerschen Oeuvres, den man unbedingt gelesen haben muß. Dem kann ich mich nur anschließen, selbst wenn diesbezüglich die "Männer der Pyyrhus" mein persönlicher Favorit sind.

Mittwoch, 20. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (04)

Aber heute gibt es wieder was. Auf der LKS von Heft 097 vom 10.06.1966 setzt Richard Koch seine Artikelserie über Parapsychologie vor und betrachtet das Deja vu :

TERRA EXTRA 097 - Murray Leinster : Zwischen Erde und Mond


Murray Leinster : Zwischen Erde und Mond (Space Tug)
Joe Kenmore 02
Terra Extra 97, 10.06.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 049, 1957
Originalausgabe SHASTA 1953
Neuübersetzung aus dem Amerikanischen von Horst Mayer
Titelbild : Johnny Bruck


Der Roman zeigt die Abenteuer und Gefahren einer Weltraumstation. Er berichtet von den mutigen Männern, die allen Angriffen von Roboterbomben und Einflüssen aus dem All widerstehen.
Klappentext

Die Raumstation der Amerikaner ist ins All geschafft worden und wird jetzt von dem weiterhin vollkommen gesichtslosem Feind angegriffen. Joe Kenmore und sein Team verteidigen die Station mit innovativen Mitteln gegen innere und äußere Feinde.

Die Gefahren lauern jetzt nicht nur Außen, sondern auch innen. Nicht jeder ist ein Held, einige Leute zerbrechen an den an sie gestellten Anforderungen. Das stellt Murray Leinster schön dar, wenn er den ersten Kommandanten der Raumstation durch die Bedrohungssituation durchdrehen lässt. Der zweite ist ein typischer Kommisshengst der Armee, dem die Einordnung des Zivilisten Kenmore in die Hierarchie deutlich mehr Kopfzerbrechen macht als die Raketen, die auf seine Station abgeschossen werden.

Aber Kenmore und sein Team haben für alles eine Lösung. Und das Team ist das eigentlich Interessante an diesen Romanen. Sie sind 1953 veröffentlicht worden, zu einer Zeit, in der Farbige in den Staaten um ihre Rechte kämpften. Murray Leinster bezieht zu den Diskriminierungen hier im Kenmore-Zyklus eindeutig Stellung. Am deutlichsten wird das bei Mitch, dem Liliputaner. Leinster zeigt deutlich auf, daß das Aussehen eines Menschen nichts mit seiner Intelligenz und seinen Fähigkeiten zu tun hat, Mitch ist durchgehend ein hochqualifiziertes Mitglied des Teams und bringt bei einem Problem auch ganz alleine die Lösung zustande. Und würde er nicht immer wieder betonen, daß kleine Leute viel besser als Raumfahrer geeignet sind, würde man seine Andersartigkeit schnell vergessen. Leinster schreibt hier deutlich gegen Diskriminierungen jeglicher Coleur an, bis zu einem gewissem Grad hat mich die Figur des Mitch auch an die des Hikaru Sulu erinnert. Hier wie dort wird in eleganter Weise gegen Unrecht angeschrieben, und eben nicht platt und mit erhobenem Daumen polemisiert. Und mir ist auch nicht ganz klar, inwieweit Brown tatsächlich braun, also ein Farbiger ist, meiner Meinung nach wird dazu nix gesagt - sondern nur in eleganter Weise eben dieser Eindruck vermittelt.

Solche Details machen diese Romane auch heute noch lesbar, ich kann jedem nur empfehlen, mal einen Blick hineinzutun.

"Space Tug" auf gutenberg.org

Dienstag, 19. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Nix

Nix. Nada. Heute gibt's keine Fortsetzung des Kochschen Parapsychologie-Artikels, der ist bei mir in Heft 96 nicht vorhanden. Offenbar waren nämlich früher Roman und LKS zwei Arbeitsgänge, denn das Fehlen einer LKS passiert immer wieder, sogar in der ISFDB wird davon berichtet. Also heute nix, als Trost eine TERRA-Anzeige :

TERRA EXTRA 096 - Murray Leinster : Projekt Raumstation


Murray Leinster : Projekt Raumstation (Space Platform)
Joe Kenmore 01
Terra Extra 96, 27.05.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA-Kriminal 16, 1957
Originalausgabe SHASTA 1953
Neuübersetzung aus dem Amerikanischen von Horst Mayer
Titelbild : Johnny Bruck


Streng geheim sind die Vorgänge in der riesigen Konstruktionshalle am Rande der kleinen Wüstenstadt Bootstrap. Denn hier geht eines der kühnsten Projekte der Menschheit seiner Vollendung entgegen. Die bemannte Raumstation, der künstliche Satellit, soll die Erde umkreisen und als Sprungbreit für die erste Expedition in den Weltraum dienen. Doch im Verborgenen versuchen Interessen- und Mächtegruppen, diese Pläne zu sabotieren. Menschenleben bedeuten ihnen nichts, und jedes geheime Mittel ist Ihnen recht, um Ihr Ziel zu erreichen: die Vernichtung der Raumstation.
Klappentext UTOPIA

"Murray Leinster" ist das Pseudonym des US-amerikanischen Schriftstellers William Fitzgerald Jenkins (1896-1975). Seine erste Veröffentlichung datiert von 1916, seit 1919 schrieb er auch SF. Im Laufe der Jahrzehnte publizierte Leinster einige bemerkenswerte Werke, etwa mit "Sidewise in Time" die erste Alternate History-Geschichte des Genres. Auch war er der erste, der einen Universalübersetzer in seine Geschichten einbrachte. Und er hat die literarische Vorlage zu "Time Tunnel" geschrieben. Doch Murray Leinster gelang es nie, in die erste Reihe der Autoren aufzusteigen, seine Geschichten waren oft "unambitious and repetitive", wie die SFE das ausdrückt.

Allerdings habe ich für mich festgestellt, daß ich die Romane Murray Leinsters meistens mit Genuß gelesen habe. An manchen Stellen kann ich das wenig ambitionierte und sich immer wiederholende allerdings sehr wohl bestätigen. Dies ist hier, innerhalb des Joe Kenmore-Zyklus, bis auf einen gewissen Grad auch der Fall. Trotzdem lesen sich die Romane überraschend gut und überraschend frisch. Es beginnt damit, daß Joe Kenmore, Sohn des Besitzers der Kenmore-Werke, ein Präzisionsinstrument nach Boostrap bringt. Auf dem Weg wird er von einem gesichtslosem Feind angegriffen und das Instrument beschädigt. Er findet in Boostrap eine Gruppe von Arbeitern, mit denen er improvisiert und das beschädigte Instrument wieder richtet. Diese Improvisationen setzten sich bei den immer wieder stattfindenden Sabotageakten fort und seine Gruppe wird zu einem Team von Problemlösern.

Alles ist wissenschaftlich-technisch sehr präzise beschrieben, die Ideen sind und bleiben frisch. Doch der eigentliche Grund für die Lesbarkeit dieses 60 Jahre alten Romans liegt weniger in der Physik und Technik, sondern mehr in der Zusammensetzung des Problemlöser-Teams. Aber dazu sage ich morgen, beim zweiten Roman des Zyklus, Näheres.

"Space Platform" auf gutenberg.org

Montag, 18. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (02)

In der zweiten Folge des Parapychologie-Artikels beschäftigt sich Richard Koch mit dem Phänomen der Hypnose :

TERRA EXTRA 095 - Clark Darlton : Kosmischer Schwindel


Clark Darlton : Kosmischer Schwindel
Hurricane 08
Terra Extra 95, 13.05.1966
Neuauflage
Originalausgabe UTOPIA SF 335, 1962
Titelbild : Johnny Bruck


Die HURRICAN-Besatzung überlistet die Xomos
Teaser UTOPIA

In diesem Band nimmt Clark Darlton die Handlung von Band 3 wieder auf und lässt die HURRICANE-Besatzung auf die Xomos treffen, mit denen sich unsere beiden Helden schon in der "Stadt der Automaten" auseinandergesetzt haben. Obwohl der Plot etwas sehr simpel gestrickt ist, erinnert das Täuschungsmanöver von Ted Ringer und Bill Hawkins doch sehr an die Tricksereien der Dritten Macht im Perry-Rhodan-Universum. Für mich war der Roman daher eine amüsante Lektüre, wenngleich eigentlich nach den ersten Seiten keine wirklichen Überraschungen mehr vorkamen. Auf jeden Fall deutlich besser - auch literarisch, Darlton erzählt zum ersten Mal nicht-linear - als der unselige Vorgängerband. Und im Gegensatz zu diesem auch mit einer politischen Botschaft, die man auch heute noch bedenkenlos unterschreiben kann. Denn am Ende aller Tricks und Täuschungen beider Seiten steht der Anfang eines gemeinsamen Austausches, die Welt, die die Xomos als Lockvogel ausbauten, wird zum vereinbarten Diplomaten-Treffpunkt beider Rassen. Ein sehr gelungenes Ende der Geschichte.




HURRICANE-Zyklus

01 - UTOPIA stirbt
TERRA SF 049
TERRA EXTRA 061

02 - Planet der 1000 Wunder
TERRA SF 076
TERRA EXTRA 070

03 - Stadt der Automaten
UTOPIA SF 263
TERRA EXTRA 074

04 – Das Raum–Zeit Experiment
UTOPIA SF 292
TERRA EXTRA 078

05 – Der Eisenfresser
UTOPIA SF 319
TERRA EXTRA 087

06 – Rastor3 – senden Sie!
UTOPIA SF 301
TERRA EXTRA 083

07 – Das Geheimnis der Handelsflotte
UTOPIA SF 329
TERRA EXTRA 091

08 – Kosmischer Schwindel
UTOPIA SF 329
TERRA EXTRA 095





09/10 – Das Riff der Andromeda
11 – Die Gravitationssonne

TERRA SF inside - Clarke Darlton über die "Hurricane"-Romane
Thomas Harbach - Clark Darltons HURRICANE-Zyklus

Freitag, 15. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Parapsychologie (01)

In Heft 094 vom 29.04.1966 beginnt ein längerer Artikel von Richard Koch über Parapsychologie :

TERRA EXTRA 094 - K. H. Scheer : Nichts außer uns


Karl Herbert Scheer : Nichts außer uns
Terra Extra 94, 29.04.1966
Neuauflage
Originalausgabe BALOWA 1959
Titelbild : Johnny Bruck


Das ist die Geschichte des Hondo Callips, der als wuchernder Keim aus den Tiefen des Raumes gekommen war, ehe er als Individuum aus dem Brutbehälter genommen wurde. Das ist das einmalig erzählte Schicksal des Wesens Hondo, dessen Herkunft schemenhaft und kaum entwirrbar ist. Das Geheimnis seiner Rasse erfüllt die Völker der Milchstraße mit einem unaufhörlichen Wispern. Es ist Hondo Callips, der als unscheinbares Nichts zwischen die Kraftlinien der galaktischen Großmächte eingeschleust wird, wo er mehr und mehr seine rätselhafte Bestimmung erkennt.

Er kam aus der Brutzelle und wurde zu einem denkenden Individuum. Er ertrug sein Dasein, bis eines Tages das Raumschiff an dem winzigen Wellenkörper anlegte.

Dies ist ein Roman, der zweifellos zu den Spitzenwerken der amerikanisch-europäischen Science-Fiction-Literatur gehört. Die mitreißende und klare Sprache des Autors läßt die fiktive Handlung zu einem echten Erlebnis werden, aus dessen Bann sich niemand zu befreien vermag. Die Weiten der Milchstraße bilden den Handlungsort. Die Bestimmung des Keimes Hondo Callips ist die rote Linie, die sich in einer glasklaren und bestechenden Logik von der ersten bis zur letzten Seite erstreckt. Die einzelnen Charaktere sind so großartig dargestellt, daß der Leser zum Miterleben gezwungen wird.

"Nichts außer uns" behandelt das Schicksal einer galaktischen Rasse, deren späte Nachkommen nach dem Ursprung ihrer Art suchen. Hondo Callips ist der Schlüssel, der sich im Schloß der Vergangenheit nur zögernd zu drehen beginnt, ehe er vor der letzten Konsequenz zum endgültigen Stillstand kommt.

"Nichts außer uns" ist ein Werk, das sich würdig an die letzten Scheer-Romane aus dem Balowa-Verlag angliedert.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Obwohl ich den erst letztens, als TERRA SF 110, gelesen habe, hat mir das Wiederlesen Spaß gemacht. Nichts Weltbewegendes, aber ein netter Unterhaltungsroman mit einer sehr positiven Darstellung des Menschen. Ohne andere Rassen abzuqualifizieren, was mir jedesmal wieder positiv auffällt. Hier, wie auch in seinen ZBV-Romanen, spielen eher die politisch-gesellschaftlichen Systeme die Rolle des Erzschurken. Was mir Scheer schon immer sympathisch gemacht hat.

Donnerstag, 14. Juli 2016

TERRA EXTRA inside - Raumsonden (10)

Im zehnten und letzten Teil seines Raumsonden-Artikels führt Jesco von Puttkamer seine Darstellung der Nachrichtenübermittlung von Raumsonden fort :


10 Teile - 20 Wochen - fast ein halbes Jahr. So lange wurden die Leser von TERRA EXTRA mit dem Raumsonden-Artikel bombardiert. Das ist heututage unvorstellbar. Heutzutage : Im Zeitalter von Wikipedia und NASA.com. Im Gegensatz zu damals haben wir jetzt alle Informationen direkt zugänglich, sie sind nur einen Mausklick entfernt. Damals waren diese Berichte für viele Leser die einzige Informationsmöglichkeit. Wie sich die Zeiten doch geändert haben...