Seiten

Mittwoch, 4. Januar 2017

Paul Kearney : Die Ketzerkönige



Paul Kearney : Die Ketzerkönige (The Heretic Kings)
Die Königreiche Gottes 02
Atlantis 2015
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 390 Seiten, 16,90 €
Neuausgabe
Deutsche Erstausgabe Bastei-Lübbe 1997
Originalausgabe Gollancz 1996
Aus dem Englischen von Michael Krug
Titelbild: Timo Kümmel
auch als Paperback und eBook erhältlich


Die fünf Königreiche Gottes sind gespalten. Auf dem Treffen der weltlichen Herrscher haben sich die drei Könige Abeleyn von Hebrion, Mark von Astarak und Lofanty von Torunna vom neu gewählten Pontifex Himerius losgesagt und sind daraufhin exkommuniziert worden. Sie halten zum tot geglaubten Macrobius, dem alten Pontifex, der an der Seite des Soldaten Corfe, dem einzigen Überlebenden der Armee des John Mogen aus Aekir, in der Feste Ormann wieder aufgetaucht ist. Diese Festung wird auch zum Ort der ersten Niederlage der Merduks, die glaubten, nach dem Fall der Stadt Aekir nun leichtes Spiel auf ihrem Eroberungszug zu haben.
Klappentext

Auch der zweite Band der Reihe liest sich ganz gut, wenngleich er nichts Neues bringt und die Geschichte ziemlich vorhersehbar ist.

Das liegt allerdings auch daran, daß insbesondere in diesem Genre, in diesem Setting, zwei wirklich brilliante epische Erzählungen existieren : Die Deryni-Geschichten von Katherine Kurtz und die Safehold-Romane von David Weber.

Der erste Deryni-Roman erschien 1970 und stellt - analog zu Kearney - die Konflikte einer aufgeklärten Gesellschaft mit einer mittelalterlichen Kirche in den Vordergrund. In dieses Setting kehrt die Autorin immer wieder zurück, der letzte Roman ist von 2014.

David Weber schreibt da konstanter in seinem Nimue Alban-Universum, jedes Jahr erscheint ein weiterer Roman. Auch hier wendet sich eine Gesellschaft gegen eine mittelalterlich-inquisitorische Kirche.

Beide epischen Erzählungen sind um Klassen besser als die Kearney-Romane. Das liegt unter anderem daran, daß beide Autoren das Sprichwort "homo homini lupus" verstanden und in ihre Romane integriert haben. Im Gegensatz zu Kearney gibt es nämlich bei Kurtz und Weber keinen bösen Einfluß von Außen, alles ist menschengemacht und jeder ist für sich selber verantwortlich. Da braucht es keine bösen Werwölfe oder fiese Muselmanen, die auf die Gesellschaft einprügeln.

Wenn man also diese Romane kennt, gibt einem der Kearney inhaltlich wenig. Aber, wie gesagt, er liest sich ganz flüssig und ist für weniger belesene Leser sicher eine deutliche Empfehlung - wie man ja zum Beispiel den Amazon-"Rezensionen" anmerkt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen