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Montag, 21. November 2016

Peter Lancester : Unterm Doppelmond



Peter Lancester : Unterm Doppelmond
Die Chroniken der Anderwelten 02
Eldur-Verlag 2005
Paperback, 372 Seiten, 9,95 €
Titelbild : Peter Lancester
ISBN 3-937419-04-7


Kaum sind Eva, Friedrich, Otto und Ander in der Höhlenstadt von Unterhessen angekommen, wird Friedrich wegen einer unbedachten Äußerung verhaftet. Eva und Otto sind zum Bleiben verdammt.

Eva tritt in die Garde ein – die einzige Chance, sich und Otto über Wasser zu halten. Die brutale Ausbildung und gemeine Intrigen bringen sie mehr als einmal in Lebensgefahr, doch sie läßt sich nicht unterkriegen.

Die Lage spitzt sich zu, als Friedrich plötzlich wegen Hochverrats hingerichtet werden soll. Ander scheint die letzte Hoffnung zu sein, doch Eva hat inzwischen allen Grund, ihm zu mißtrauen.

Am Ende einer irrwitzigen Befreiungsaktion steht die kopflose Flucht in die Anderwelt. Zwar war diese auch das ursprüngliche Ziel der Expedition, doch schon bald stellt sich heraus, daß die Beteiligten die Gefahren unterschätzt haben. Und es gibt keinen Rückweg ...
Klappentext

Nach einem spannendem und innovativem ersten Teil gerät der zweite Band der Anderwelt-Chroniken deutlich konservativer. Die Geschichte bleibt in einem klassischem Fantasy-Fahrwasser, die Exotik und Innovation des ersten Teils bleibt so ein bißchen auf der Strecke. Am deutlichsten wird dies bei Evas Eintritt in die Garde Unterhessens, ein Romanabschnitt, in dem Peter Lancester mit Genuß typische "Join the Army"-Klischees zelebriert.

"Mit Genuß" ist dann sozusagen ein Stichwort, denn trotz des konventionelleren Plots ist auch der zweite Band gut erzählt, es macht Spaß, ihn zu lesen. Um so mehr, als die Charaktere immer mehr Tiefe gewinnen und am Ende des Romans dem geneigtem Leser plastisch vor Augen stehen. Auch Unterhessen selbst wird immer deutlicher, am Ende hatte ich ein fiktives Land vor Augen, in das ich gerne zurückkehren würde.

Interessant die Ausflüge von Peter Lancester in der Horror-/Splatter-Bereich. Wohldosiert und selten gelingt es ihm, dem Leser eine Gänsehaut den Rücken herunterlaufen zu lassen. Und technisch interessant ist, daß diese Horror-Höhepunkte auch die kreativsten Stellen des Romans sind. Das lässt einiges für den nächsten Band des Zyklus erwarten.

Insgesamt also eine vielleicht konventionellere, aber angenehm zu lesende Fortsetzung des ersten Teils mit deutlichen Spitzen nach oben. Insgesamt ist das Niveau auch besser als im ersten Teil, Lancester hat sich sozusagen warm geschrieben. Stilistisch fand ich die ersten beiden Bände, die bis zu einem gewissem Grad eine Einheit bilden, sehr angenehm, Peter Lancester hat mit seinem Story-Telling hier einen starken Zauber gewoben, der den Leser bei der Stange hält. Wie man auf eBay sagt : "Gerne wieder". :-)

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