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Dienstag, 22. November 2016

Peter Lancester : Dämonentränen



Peter Lancester : Dämonentränen
Die Chroniken der Anderwelten 03
Eldur-Verlag 2006
Paperback, 388 Seiten, 9,95 €
Titelbild : Peter Lancester
ISBN 3-937419-05-5


Das rothaarige Mädchen von Zimmer 437, das alle nur Mona nennen, ist stumm und hochgradig gefährlich. Die offizielle Diagnose lautet "Schwachsinn". Doch warum ist sie in den letzten zwanzig Jahren keinen Tag älter geworden? Ein skrupelloser Wissenschaftler ist überzeugt davon, daß ihr Blut das Geheimnis zur Heilung aller Krankheiten und des ewigen Lebens enthält. Er kauft Mona der Psychiatrie ab, um sie zu seinem Versuchskaninchen zu machen.

Frank, ein religiöser Pfleger, der sie für einen gefallenen Engel hält, bringt ihr das Sprechen bei und verliebt sich in sie. Unterdessen beginnt Mona sich allmählich daran zu erinnern, wer sie wirklich ist und woher sie kommt.

Eines Tages verhilft Frank ihr zur Flucht aus dem Labor. Doch der Traum vom gemeinsamen Leben in Freiheit endet in einer blutigen Tragödie.
Klappentext

Nachdem die Expedition derer von Grauenfels im zweiten Band ein eher suboptimales Ende genommen hat, wendet sich Peter Lancester im dritten Band seiner Saga jemand ganz anderem zu : Einem aus der Anderwelt auf unsere Erde geflohenen Flugteufel. Er beschreibt ihre Entwicklung auf der Erde von einem Monster zu einem Menschen – und spart auch nicht mit Splatter-Szenen.

Ich bin hier etwas zwiegespalten. Einerseits ist die Geschichte gut erzählt, Peter Lancester behält den Drive der ersten beiden Bände bei. Stärker noch als bei den ersten beiden Geschichten sind seine Charaktere plastisch und stehen mir als Leser deutlich vor Augen. Aber ich kann so gar nichts mit Monas grenzenloser Naivität am Anfang und ebenso grenzenloser Depression am Ende anfangen. Das könnte allerdings daran liegen, daß ich selbst als Leser relativ einfach gestrickt bin und – im Gegensatz zu Peter Lancester – mit solchen Charaktern im RL wenig bis gar keinen Kontakt habe.

Stärker noch als im vorigen Band sind hier die Ausschläge in Richtung Horror und Splatter. Dabei ist überaus positiv anzumerken, daß Lancester hier an keiner Stelle primitiv oder vulgär wird, Horror als auch Splatter haben ziemliches Niveau. Und auch wenn ich persönlich diese Subgenres nicht wirklich goutieren kann, haben mich diese Genre-Ausflüge weder gestört noch empfand ich sie als unpassend oder aufgesetzt. Man merkt, daß der Roman, ja die ganze Serie, gut durchgeplant ist.

Insgesamt ein gelungener dritter Teil, der insbesondere Fans der etwas dunkleren Spielart der Phantastik viel Spaß machen dürfte.

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