Seiten

Sonntag, 8. Mai 2016

Alan Dean Foster : The Man Who Used the Universe



Alan Dean Foster : The Man Who Used the Universe
Neuausgabe Warner Books, New York 1983
Originalausgabe SFBC 1983
Taschenbuch, 315 Seiten
Titelbild : Barclay Shaw


No one knows the true motives of Kees vaan Loo-Macklin. He’s a mastermind criminal who gave up his place at the head of the dark underworld to become a legitimate member of Evenwaith’s cities. But soon he was reaching out to powerful enemies—-the slimy aliens called the Nuel. Loo-Macklin negotiates an illusory peace agreement and gains precious alien secrets in the process. Is he after peace, power or pure evil? With enemy starships beginning to amass, we won’t have to wait long to find out.
Klappentext der Kindle-Ausgabe

Uch einer von den Romanen, die ich immer wieder lese. Und der mir nie langweilig wird. Was wahrscheinlich an der effektiven Tiefe des Romans liegt, die man beim ersten Lesen gar nicht so mitbekommt. Denn oberflächlich gesehen ist der Roman relativ platt : Kees van Loo-Macklin, aufgewachsen in einem Kinderheim, ist zu Beginn des Romans ein Kleinkrimineller. Geschildert wird dann der Aufbau seines kriminellen Imperiums, sein Übertritt von der illegalen zur legalen Seite und sein dortiger Aufstieg zur Position des übergroßen Politikers, effektiv der Herrschers des menschlichen und Nuel-Imperiums. Alles sehr Standard, nicht wirklich besonders.

Besonders wird dieser Roman durch eine stilistische und eine inhaltliche Komponente. Inhaltlich ist dies die Geschichte einer gequälten Seele, eines Menschen, der im Kindesalter massiv vernachlässigt wurde. Dies führte dazu, daß Kees van Loo-Macklin das unstillbare Bedürfnis hat, alles und jeden in seiner Umgebung kontrollieren zu wollen. Und da er irgendwann das gesamte Universum als seine Umgebung definiert, manipuliert er alles um sich herum, bis er seiner Meinung nach die absolute Kontrolle hat. Daher auch der Titel, der die geistige Deformität des Protagonisten sozusagen bereits vorwegnimmt. Im Roman selbst wird diese Deformierung erst auf den letzten Seiten wirklich deutlich ausgesprochen, wenngleich das Intermezzo mit seiner Heirat schon erste Hinweise darauf gibt. Inhaltlich also auf den zweiten Blick überhaupt kein Leichtgewicht, dieser Roman.

Stilistisch finde ich es jedesmal wieder faszinierend, daß Foster ohne Vorwarnung mitten im Roman plötzlich die Protagonisten wechselt. Ist im ersten Teil noch ganz klar Kees van Loo-Macklin der Hauptdarsteller, wechselt unvermittelt die Perspektive zu dem Nuel Naras Sharaf und bleibt beim zweiten Teil auch bei ihm. Dadurch gelingt es Foster, die Auswirkungen der Handlungen des keineswegs negativ dargestellten Protagonisten Kees van Loo-Macklin deutlich zu machen und die positiven Aspekte seiner Besessenheit deutlich herauszustellen. Aber auch die negativen Seiten bleiben keineswegs unausgesprochen und am Ende enthält sich Alan Dean Foster auch einer Bewertung des Ganzen - bis auf die Tatsache, daß Kees van Loo-Macklin eigentlich ein bemitleidenswerter Mensch ist.

Mir gefällt dieser Roman außerordentlich, ich kann ihn nur zur Lektüre empfehlen. Da ich ihn seit Jahrzehnten in einer langsam auseinanderfallenden amerikanischen Ausgabe lese, kann ich zu der deutschen Ausgabe (Knaur SF 5789, Dunkle Mission) nichts sagen. Aber da die amerikanische leicht lesbar ist, tut das dem Lesevergnügen auch keinen Abbruch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen