Seiten

Donnerstag, 8. Oktober 2015

TERRA Sonderband 58/59 - Kurt Mahr : Das Raumschiff der Verdammten



Kurt Mahr : Das Raumschiff der Verdammten
Terra Sonderband 58/59, 03.08.1962
Originalausgabe
Neuauflage als UTOPIA CLASSIC 33
Titelbild : Johnny Bruck


Die GLORIOUS ist ein Raumfahrzeug, das irdische Siedler zu fernen Sternen tragen soll. Aber die GLORIOUS ist viel mehr als das! Ihre gigantischen Ausmaße, die darauf ausgerichtet sind, Millionen Menschen für mehrere Jahre zu beherbergen, machen sie zu dem größten, kühnsten und phantastischsten Projekt der menschlichen Geschichte überhaupt - und gleichzeitig zu einem Monument menschlicher Vermessenheit und Überheblichkeit. Die GLORIOUS, "die Ruhmreiche", trägt einen stolzen Namen - doch trägt sie ihn zu Recht? Die Nachwelt jedenfalls spricht nur vom RAUMSCHIFF DER VERDAMMTEN.
Klappentext

Kurt Mahr in seinem Gigantismus ist immer wieder amüsant. Insbesondere als er Gravitationseffekte hier überhaupt nicht berücksichtigt hat. Aber egal, man muß ja nicht alles beckmessern. Der Roman fängt spannend an, doch bereits auf den ersten Seiten ist man leicht irritiert. Die Kollegen nebenan haben das präzise ausgedrückt :
Wie garantiert man jetzt, dass so ein Projekt scheitert? Richtig, man besetzt die Posten des Kommandanten (Gus Leinster) und des ersten Offizieres (Jan Epheser Helmer) mit zwei Personen, die sich auf den Tod nicht ausstehen können und sich im Vorfeld sogar versucht haben gegenseitig umzubringen.
Schundliteratur

Es kommt wie es kommen muß, auf der GLORIOUS treffen sich die beiden zu einem grandiosem Showdown, bei dem der Antrieb demoliert wird. Der zweite Teil spielt dann Jahrtausende später, aus den einzelnen Decks der GLORIOUS sind autarke Ökologien geworden. Die Menschen haben ihre Herkunft vergessen und müssen langsam vom Ewigem Rat, den Nachfahren der Besatzung, auf das Verlassen des Schiffes vorbereitet werden.

Dieses Buch hat denselben Mangel wie "Die Großen in der Tiefe" von Karl-Herbert Scheer. In beiden Fällen ist der erste Teil spannend und inspiriert geschrieben, der zweite Teil, der deutlich später spielt, fällt dagegen massiv ab. Auch hier ist der zweite Teil Standard, durchsetzt von Klischees und stark voraussehbar. Und wenn auch der erste Teil, der Aufbruch der GLORIOUS, seine Macken hatte, ist dieser zweite Teil für den Leser, der sich mit der Klassik auskennt, eher langweilig. Schade eigentlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen