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Dienstag, 22. September 2015

TERRA Sonderband 48 - Wilson Tucker : Der letzte Flug der Xanthus



Wilson Tucker : Der letzte Flug der Xanthus (To the Tombaugh Station)
Terra Sonderband 48, 24.11.1961
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe 1960
Aus dem Amerikanischen von Jesco von Puttkamer
Titelbild : Manfred Schneider


Er ist ein harter Raumtramp und steht unter Mordverdacht, aber die Frau, die ihn jagt, ist noch härter als er ...
Teaser

Zusammengepfercht in der Enge einer kleinen, schrottreifen Frachtrakete, fliegen zwei Personen bis zur Grenze des Sonnensystems - ein Mann und eine Frau. Der Mann ist ein harter Raumtramp, der unter Mordverdacht steht, die Frau ist eine Agentin - beauftragt, den Mann des Mordes zu überführen ...
Vorankündigung

To the Tombaugh Station was a minor book, but certainly not intended as such. I put everything I can into each book I write, but my best efforts fifteen years ago weren’t enough. A drastically cut-down version of this book appeared in the American and British editions of Fantasy & Science Fiction, but they weren’t much to read; they were gutted and revised to fit magazine standards. Oblique references to the heroine’s vagina were deleted. And ‘toilet’ was changed to cubicle.
Wilson Tucker in SF COMMENTARY 79

Dieser Roman hat einfach nur Spaß gemacht. Ein Kammerspiel und obwohl es auch Szenen außerhalb gibt, konzentriert sich die ganze Geschichte doch auf die beengte Raumschiffkabine und die Interaktion der beiden Charaktere. In meinen Augen setzt der Roman für den Begriff "SF-Krimi" durchaus einen Maßstab, wenngleich ich zugeben muß, daß die Geschichte insgesamt doch tatsächlich eher "minor" ist und gegen die anderen Romane von Wilson Tucker abfällt. Denn es bleibt bei der Kriminalhandlung, Tucker lotet die beiden Protagonisten nicht tiefer aus. Nichtsdestotrotz ein spannender Roman, bedauerlicherweise ist dieser TERRA Sonderband die einzige deutsche Ausgabe. Bemerkenswert ist hier die Darstellung von Kate Bristol, die Bob Tucker als starke und emanzipierte Frau beschreibt, was Anfang der 60er durchaus nicht allgemein üblich war. Und der Whodunit-Faktor, denn bis zum Letzten wird man als Leser im Unklaren gelassen, wer den Mord denn tatsächlich verübt hat. Aufgefallen ist mir auch die nicht-saubere Beschreibung des Raumschiffs. Während normalerweise in den 60ern die Raumfahrt noch als sauber und keimfrei beschrieben wurde, ist Bob Tucker hier in der Darstellung einer eher dreckigen Arbeitsumgebung seiner Zeit weit voraus.

Diesen Roman sollte man gelesen haben. Möglichst in der Buchform, da die Magazin-Version - siehe oben - doch stark "redigiert" wurde. Wie es offenbar auch heute noch versucht bzw. gemacht wird, wie ich einem Thread auf SF-Fan entnehmen konnte. Eine unangenehme Verhaltensweise von Redakteuren.

Fern & Bob Tucker, Photo courtesy of Mike Resnick

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