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Freitag, 31. Juli 2015

TERRA Sonderband 20 - Charles Louis Fontenay : Legion der Zeitlosen



Charles Louis Fontenay : Legion der Zeitlosen (Twice upon a time)
Terra Sonderband 20
Deutsche Erstausgabe
Neuausgabe als Leihbuch 1962
Aus dem Amerikanischen von Walter K. Baumann
Titelbild 1. Auflage: Karl Stephan


Die Scouts der Raumflotte mit ihrem Sternenantrieb bilden die Legion der Zeitlosen, denn die Naturgesetze stellen sie außerhalb der Gesellschaft des Universums. Sie sind relativ unsterblich, und wenn sie heiraten, sehen sie ihre Frauen stets als Greisinnen wieder, obwohl sie jung und frisch aus dem Weltraum zurückkehren.

Eine Revolution bringt Chaan, den Scout, zu einem fernen Planeten. Er sieht sich vor eine Aufgabe gestellt, die unlösbar scheint. Er muß einen Mann jagen, der klüger, stärker und mächtiger als er zu sein scheint, und der sein Sternenschiff gestohlen hat, um das Geheimnis des Antriebs für die Rebellen zu rauben. Fast zu spät erst erkennt Chaan, daß der Mann, den er jagt, er selbst ist.
Klappentext

Von außen schien das Haus dunkel. Schnell ging Chaan durch den Vorgarten und drückte auf den Knopf an der Tür. Aber es rührte sich nichts. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Die Tür war nicht verschlossen. Chaan stieß sie auf und trat vorsichtig ein.

Die Vorhalle lag dunkel vor ihm, und nirgends war ein Laut zu hören. Er tastete die Wand ab und fand den Schalter. Das Licht flammte auf und gleichzeitig war ein kaum wahrnehmbares Summen zu hören. Das Licht pulsierte schwach. Sofort schöpfte er Verdacht. Dieses konnte nur eine Hypnofalle sein. Blitzschnell überlegte Chaan und dann ließ er die Strahlen voll auf sich einwirken. Langsam nahm der Summton eine normale Lautstärke an, während das Licht immer unruhiger flackerte. Bevor er ganz in den Bann der fremden Macht geriet, rief er sich noch einmal den geheimen Plan ins Gedächtnis zurück.

Dieser Roman bietet jedem echten Science-Fiction-Leser eine fantastische Welt voller Abenteuer und Gefahren. Es ist wirklich ein SF-Roman, wie ihn nur Charles Fontenay schreiben kann.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Keine Sternstunde der SF. Die Geschichte ist (vom heutigem Standpunkt aus zumindestens) stark vorhersehbar, die Protagonisten-Typen nur allzu bekannt. Trotzdem habe ich mich nicht gelangweilt, die Geschichte ist flüssig erzählt. Alles in allem keine bemerkenswerte SF, mir ist unklar, warum dieser Roman von der damaligen Redaktion für die TERRA Sonderbände ausgewählt wurde.

Fontenay war keiner der großen Autoren, wie viele andere hat in den 60ern sein Brotjob eine weitere Karriere als Schriftsteller verhindert. Mehr über ihn erfährt man im Bücherbrief von Erik Schreiber, der 2007 zum Tod von Charles L. Fontenay eine Sonderausgabe produzierte :

Charles Louis Fonteray war ein amerikanischer Science Fiction-Autor, der 1917 in Sao Paulo, Brasilien geboren wurde, aber in Tennesee, Vereinigte Staaten von Amerika, aufwuchs. Schon vor seinem ersten Geburtstag siedelten seine Eltern nach Nordamerika um, wo sie sich in Union City nieder liessen. Sie bauten sich dort eine Farm auf, wo der junge Charles aufwuchs. 1936 entschloss er sich den Beruf des Journalisten. 1940 wurde er Redakteur der Associated Press in Nashville. Zwei Jahre später diente er in der US-Armee, die er 1946 im Rang eines Captains verliess. In seinem folgenden Zivilleben nahm er die Tätigkeit des Journalisten wieder auf. Er arbeitete dabei für die Zeitung THE NASHVILLE TENNESSEAN bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1987. 1954 begann seine nicht sehr erfolgreiche Karriere als Schriftsteller. Zur Science Fiction kam Charles L. Fontenay wie viele Autoren seiner Zeit über die einschlägig bekannten Magazine. Seine Erzählungen veröffentlichte er vor allem im Magazin WORLDS OF IF. Hier konnte er sich, ohne dem Druck des Erfolges und des Geldverdienens ganz seiner Leidenschaft hingeben. Dabei geht es um einen Planeten der Jahrhunderte lang von allen vergessen wurde. Der deutsche Titel in der Ullstein Kurzgeschichtensammlung FLEISCH, weist den Weg zu einer kannibalistischen Gesellschaft. Herr Fontenays erste Erzählung die 1954 erschien trug den Titel DISQUALIFIED. Nur einen Monat später erschien ESCAPE VELOCITY. In dieser Erzählung, die ebenfalls auf deutsch beim Ullstein Verlag zu finden war, geht es um ein notgelandetes Raumschiff. Einer der Besatzungsmitglieder glaubt, dass es zu wenig Sauerstoff zum Überleben gibt und will seine Kollegen beseitigen. Charles Fonteray schrieb gerade einmal eine Handvoll Romane und um die dreissig Erzählungen. Von diesen fanden die wenigsten den Weg nach Deutschland. Der wohl interessanteste Roman dürfte THE DAY THE OCEANS OVERFLOWDED sein. Der Roman erschien 1964 und hatte zum Inhalt eine durch explodierende Kernkraftwerke ausgelöste Flutkatastrophe. Seit seiner Pensionierung schrieb er ziemlich unbemerkt von den europäischen Lesern wieder Science Fiction Romane und Erzählungen. Seine fast zwanzigbändige Jugendserie um einen besiedelten Mars fällt besonders auf.

Herr Fontenay war ein typischer Autor seiner Zeit, der schrieb um Spass zu haben und es liebte, seine Leser mit überraschenden Wendungen zu verblüffen. Seine aktive Schriftstellerkarriere ging bis zu den sechziger Jahren. Neben seinen vielen Erzählungen, die aber nie aus der Masse der Veröffentlichungen hervorragten, schrieb er auch einige Romane. Nebenbei studierte er und veröffentlichte mit seinem Buch EPISTLE TO THE BABYLONIANS ein vielbeachtetes Werk über die Philosophie der Wissenschaft. Das Buch behandelt vor allem die am überlieferten beharrenden Mehrheit und die phantasievolle Minderheit beim Aufstieg und Fall von Kulturen und Religionen. Das Buch brachte ihm einen Eintrag in das Register amerikanischer Philosophen ein. Sein zweites grosses Hobby war die Malerei. Aufsehen erregte er mit einem Preis für ein Bild, dass dadurch entstand, als er beim Reinigen seiner Pinsel diese auf einer Leinwand abtupfte.Charles Louis Fontenay starb am 27.01.2007 in einem Krankenhaus in Memphis.
Nachruf von Erik Schreiber, Bücherbrief 429, 2007

Links
TERRA SF 326 - Charles Louis Fontenay : Die Marsrebellen
Charles Louis Fontenay auf gutenberg.org

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