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Sonntag, 18. Dezember 2011

Norman Spinrad : The Solarians


Norman Spinrad : The Solarians
Leisure Books, New York 1966


Die Menschheit befindet sich im Krieg mit den Duglaari, einer absolut logisch denkenden Rasse Außerirdischer. Gegen die ebenfalls absolut logische Kampfweise haben die Menschen nur ihre Computer entgegenzusetzen. Doch auch die sagen die Niederlage binnen 90 weiterer Kriegsjahre voraus.Da die Duglaari die Menschen ausrotten wollen, ist Kapitulation keine Option.
Aber es gibt ja noch Sol, das Heimatsystem. Vor 300 Jahren, zu Beginn des Krieges, haben sie sich davon abgesetzt und vollständig abgeschottet. Mit dem Versprechen, wiederzukommen und den Sieg zu bringen. Flottencommander Jay Palmer trifft als erster auf die Delegation der "Festung Erde" - und spürt das Anderssein der Solarier ...
Auf der Erde hat eine soziologische Umwälzung stattgefunden, neue menschliche Fähigkeiten wurden entwickelt. Die Solarier locken die Duglaari-Flotte in das Sol-System - und verwandeln die Sonne in eine Nova. Damit sind die Duglaari den Menschen an Kriegsmaterial deutlichst unterlegen und können besiegt werden. Auf Kosten des Heimatsystems der Menschen, das durch die Nova vollständig zerstört wurde.

"The Solarians" ist der erste Roman von Norman Spinrad. Stärker als in seinen späteren Werken schreibt er hier stilistisch Mainstream, der Roman ist eine gelungene Space Opera. Eine der Geschichten, die ich immer wieder lese, jetzt bereits zum 10. oder 11. Mal. Das liegt daran, das der Roman vielleicht stilistisch Mainstream ist, inhaltlich nimmt Spinrad aber bereits viele später Topoi seiner Romane vorweg. So wendet er sich scharf gegen die zunehemende Entmenschlichung der Gesellschaft, indem er deutlich macht, daß der Krieg mit Computern nicht gewonnen werden kann und nur eine rein menschliche Lösung den Kampfhandlungen ein Ende setzt. Diese menschliche Lösung besteht auch darin, etwas wichtiges aufzugeben, um Billionen zu retten - das ursprüngliche Heimatsystem der Menschen zusammen mit allen Plätzen, Kunstwerken und historischen Bauwerken, die die Menschheit früher ausgemacht haben. Aber der Mensch, die Menschheit der Galaxis, ist wichtiger als unbelebte Errungenschaften. Und während die Menschheit außerhalb der Festung Sol mehr und mehr computergesteuerten Ameisen ähnelt, sind die Solarier zu extrem ausgeprägten Individualisten geworden. Sie sind, im Gegensatz zum Establishment, Non-Konformisten, sexuell und gesellschaftlich frei. Und damit menschlicher als der Rest ihrer Rasse. Klassische Aussagen der 60er Jahre also, mit denen Spinrad bereits in seinem ersten Roman die Kontroversen aufzeigt, denen er sich in Zukunft widmen will.

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