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Dienstag, 20. Dezember 2011
Nick Knight
Quelle (lohnt übrigens, sich die einmal anzusehen)
Vorspann
Nick Knight ist ein Cop in Toronto. Und ein 800 Jahre alter Vampir. Aus der Wechselwirkung dieser beiden Sphären, der profanen und der phantastischen, bezieht die Serie von 1992 ihre Stärke. Und so ist es kein Wunder, daß gerade die Szenen, in denen eben diese Wechselwirkung thematisiert wird, auch am stärksten auf die Zuschauer wirken.
"Forever Knight", so der Originaltitel der in Deutschland als "Nick Knight, der Vampircop" gelaufenen Serie, ist eine kanadische Produktion. Und wie alle Serien mit kanadischem Einfluß, die ich bisher gesehen habe, sind auch hier die Darsteller absolut top. Geraint Wyn Davies als Nick Knight ist einfach ein Genuß. Schanke (John Kapelos) als Freund und Partner des Vampir-Cops, der das Übernatürliche ignoriert und immer eine irgendwie geartete rationale Erklärung findet. Catherine Disher als Polizeiärztin und Freundin Nick Knights, die das Übernatürliche akzeptiert und Nick mit wissenschaftlichen Methoden zu helfen versucht. Und nicht zuletzt der undurchsichtige LaCroix (Nigel Bennet), Vampir wie Nick und scheinbar sein Gegenspieler. Gary Farmer als Captain Joe Stonetree. Jede einzelne dieser Rollen ist top besetzt, die hervorragenden Leistungen dieser "Nebendarsteller" haben mageblich zum Erfolg der Serie beigetragen. Nicht umsonst wurden die Schauspieler der Serie zu ihrer Laufzeit von 1993 bis 1996 regelmäßig für den "Gemini Award" nominiert, den Nigel Bennet 1996 auch gewann.
Ärgerlich ist die schlechte Bildqualität auf der deutschen DVD. Vollkommen irritiert davon habe ich mich an Koch Media gewandt und folgende Auskunft erhalten : Bis Mitte der 80er Jahre wurden Serien auf 35mm Filmmaterial gedreht. Amerikanische Serien wurden dann bis Mitte 90er im NTSC-Videoformat produziert. Dieses NTSC-Format fällt in der Bildqualität im Vergleich zu 35mm-Film und dem später, ab Mitte 90er eingesetzten HD-Format sehr deutlich ab. Letzteres stellt die derzeit bestmögliche Qualität dar. Nick Knight wurde in NTSC produziert. Im Vergleich zu Filmen und Serien, welche in 35mm oder HD hergestellt wurden, werden Sie daher die gem. Ihren Aussagen "unterirdische" Qualität feststellen. Doch leider ist das Ausgangsmaterial hierfür verantwortlich und nicht die nachfolgende Aufbereitung oder DVD-Veröffentlichung. . Zu sagen, es wäre nicht möglich, diesen NTSC-Beta-Standard auf moderne Sehgewohnheiten und Bildqualitäten umzustellen, ist, wie man am Beispiel der Original-Star Trek-Serie sehen kann, sicherlich falsch. Aber es ist ohne Zweifel ebenso richtig, daß eine bezahlbare und wirtschaftlich vertretbare Qualitätsanhebung auf moderne Sehgewohnheiten tatsächlich unmöglich sein dürfte, schließlich hat "Forever Knight" bei weitem nicht die Fan-Basis wie "Raumschiff Enterprise". Findet man sich aber mit diesem suboptimalem Bild ab, was sogar mir als Bildqualitätsfetischist gelungen ist, so kann man die Serie entspannt genießen. Dies um so mehr, als die deutschen DVDs weltweit zum heutigen Datum (Ende 2010) die einzigen ungeschnittenen Fassungen der ersten Staffel enthalten. Dies halte ich für eine bedeutende Leistung von Koch Media, statt einfach die gekürzten amerikanischen Versionen auf den Markt zu werfen, hat man sich hier offenbar Gedanken gemacht und die Serie liebevoll editiert. Die zweite Season ist von der Bildqualität her deutlich besser, der deutsche Verleih hat sich wirklich Mühe gegeben. Ich warte jedenfalls schon gespannt auf die 3. Staffel.
Die Serie besteht aus einzelnen Episoden, eine übergreifende Handlung ist nur schwach im Hintergrund zu sehen. Man merkt deutlich, daß die Serie fast 20 Jahre alt ist und es zur Produktionszeit noch nicht üblich war, serienlange Spielfilme zu drehen.
Das Bild des Vampirs in der Neuzeit ist stark an die Klassiker angelehnt : Er wird als blutdrünstiges Wesen, das außerhalb der Gesellschaft steht, geschildert. Die "guten" Vampire unterscheiden sich von den Bad Guys nur durch den Grad ihrer Selbstbeherrschung. Nur durch seinen eisernen Willen schafft es Nick Knight, seine positiven Ideale und das Gesetz zu vertreten. Ich denke, daß gerade diese Sicht auf den Vampir stilbildend für die großen Vampirserien der nächsten Jahrzehnte gewesen ist.
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