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Mittwoch, 30. November 2016

Matthias Falke : Der Terraformer



Matthias Falke : Der Terraformer
Atlantis 2015
Originalausgabe
Hardcover, ca. 300 Seiten, 14,90 €
auch als Paperback und eBook erhältlich.
Titelbild : Timo Kümmel


Der Terraformer Anders McCoy lebt in einer Station auf einem menschenleeren Planeten, um dessen Umwandlung in eine bewohnbare Welt zu betreiben. Er glaubt, allein auf dem Planeten zu sein, der in den Sternenkarten als leblos und unbesiedelt gekennzeichnet ist.

Eines Tages taucht jedoch ein Mann auf, der sich wortkarg vorstellt und angibt, er sei hier abgesetzt worden. Er bietet McCoy seine Dienste an und erlangt sein Vertrauen.
Mit der Zeit kommt seine unfassbare Geschichte heraus.

Doch während McCoy noch überlegt, ob er den Erzählungen des Fremden glauben soll, werden sie beide von dessen düsterer Vergangenheit eingeholt. Mit dem Frieden und der Einsamkeit ist es endgültig vorbei. Und es beginnt ein atemberaubendes Abenteuer, das sich der Terraformer in seinen kühnsten Träumen nie hätte vorstellen können …
Klappentext

Den Roman hatte ich damals schon im Erscheinungsjahr gelesen, ich dachte aber, vor der Lektüre von "Terraformer 2" sollte ich mir den nochmal ins Gedächtnis rufen.

Aber auch mein zweiter Eindruck ist nur sehr eingeschränkt positiv. Das Nonplusultra dieses Romans ist zweifelsohne die Analogie zur Kultur von Iain M. Banks, die Anders McCoy darstellt. Das ist nicht nur gut gelungen, sondern auch genial erzählt und mit vielen witzigen Gags, Gimmicks und Gadgets angereichert.

Dagegen ist der Rest, insbesondere das Erzwelten-System, seine Bewohner und seine Sitten sehr suboptimal dargestellt, so als hätte Matthias Falke da nicht den richtigen Zugang zu gefunden. Es gibt viele Inkonsistenzen und meiner Meinung nach auch nicht vollständig zuende gedachten Traditionen der Erzweltler. Auch die "Barbaren auf Raumschiffen"-Szenarios sind für meinen Geschmack nicht schlüssig. Was ganz sicher daran liegt, daß ich hier im Hinterkopf Vergleiche zur Asimovschen Foundation-Trilogie ziehe, zu Andrew J. Offutts "My Lord Barbarian" und – last but not least – zu Robert A. Heinleins "Citizen of the Galaxy". Insbesondere die Erinnerung an den Heinlein-Roman, der vielleicht weniger etwas mit "Barbaren im Weltraum", sondern mehr mit "Konzeption, Entwicklung und Interaktion mit Traditionen eines nicht mehr an die Erde gebundenen Volkes" zu tun hat, juckte mich die ganze Zeit während der Lektüre des "Terraformer". Falke gelingt es im Gegensatz zu Heinlein nämlich nicht, die Andersartigkeit der Erzweltler wirklich rüberzubringen, auch die moralische Überlegenheit der Falkeschen Kultur wird nur in Ansätzen deutlich. Das war schon blöd, das hätte ich gerne besser ausgeführt gelesen.

Aber nach dem "Terraformer" ist vor dem "Terraformer", nächste Woche nehme ich mir mal Band 2 vor. Mal sehen, ob ich den besser finden werde...

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