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Freitag, 23. September 2016

Mercedes Lackey : By the Sword



Mercedes Lackey : By the Sword
Originalausgabe
DAW 1991
Titelbild : Jody Lee


Granddaughter of the sorceress Kethry, daughter of a noble house, Kerowyn had been forced to run the family keep since her mother's untimely death. Yet now at last her brother was preparing to wed, and when his bride became the lady of the keep, Kerowyn could return to her true enjoyments - training horses and hunting.

But all Kerowyn's hopes and plans were shattered when her ancestral home was attacked, her father slain, her brother wounded, and his fiance kidnapped. Driven by desperation and the knowledge that a sorcerer had led the attack, Kerowyn sought her grandmother Kethry's aid, a journey which would prove but the first step on the road to the fulfillment on her destiny. For facing her family's foes would transform Kerowyn into an outsider in her own land, a warrior bound to the spell blade Need, and a mercenary forced to choose between loyalty to her comrades in arms and the Herald of Valdemar, whom she had rescued and who in his turn had helped to awaken her to the true meaning of love and to her own unique powers of magic.
Klappentext

Nach den Arrows-Geschichten um die Herolde Thalia & Dirk wandte sich Mercedes Lackey zunächst anderen Themen zu. Sie schrieb die ersten Tarma & Kethry-Stories, begann den Barden-Zyklus und die Saga um Diana Tregarde. Ebenfalls in diese Zeit fallen die ersten Geschichten der Bedlam Bards, eine Urban Fantasy-Reihe , die Mercedes Lackey in Kooperation mit Ellen Guon und Rosemary Edghill schrieb. 1989/1990 schrieb sie die Trilogie um Vanyel und Steffen, 1991 dann den Einzelroman "By the Sword", die Geschichte von Kerowyn, einer Enkelin von Kethry.

Die Geschichten um Tarma & Kethry habe ich dieses Mal ausgelassen. Sie sind auch etwas anders strukturiert als die epischen Herald-Sagas. Oftmals vorher in den verschiedensten Magazinen erstveröffentlicht, sind die Buchausgaben Episodenromane. Charmant zwar, mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie geschrieben, aber keine epischen Heldengeschichten.

Mit Kerowyn, der Enkelin der Zauberin Kethry, kehrt Mercedes Lackey zur klassischen epischen Heldensage zurück. Jedenfalls fast, jugendliche Unbekümmertheit, die die Autorin noch bei den Arrows-Romanen an den Tag legte, hat sie im Laufe der dazwischenliegenden drei Jahre schriftstellerischer Aktivität abgelegt. "By the Sword" ist viel geerdeter, viel weniger naiv-heroisch, viel realistischer als die Geschichten um Tarma & Dirk. Liest man, so wie ich, diese beiden Sachen hintereinander, so ist "By the Sword" ein angenehmer Kontrapunkt zu der manisch-heroischen Thalia.

Zum Inhaltlichen, insbesondere zu der in diesem Roman herausragend gelungenen Emanzipations-Thematik, habe ich beim letzten Mal, 2013, bereits etwas gesagt. Nachdem die pädophilen Excesse von Marion Zimmer Bradley und ihrer Clique in den letzten Jahre ans Licht kamen, empfinde ich die selbstbestimmte Sexualität, die von Mercedes Lackey ganz besonders hier bei Kerowyn beschrieben wird, noch bemerkenswerter, als ich sie beim ersten Lesen goutiert hatte. Romane wie dieser haben einen großen Beitrag zur Emanzipation der Frau beigetragen, leider gab es davon nicht viele.

Stilistisch gesehen ist "By the Sword" viel moderner als die "Arrows", viel detaillierter. Meiner ganz persönlichen, unwissenschaftlichen und wenig fundierten Meinung nach diesbezüglich einer der besten Valdemar-Romane der Autorin. Sie findet hier ein exaktes Gleichgewicht zwischen der Dynamik der Geschichte und deren Detaillierung. Das macht die Geschichte sehr flüssig lesbar, mir macht sie jedesmal wieder besonderen Spaß.

Dieses Gleichgewicht, das Mercedes Lackey "erst" hier erreicht, zeigen die "Wölfe" Farina de Waards von Anfang an. Man kann daran sehr schön sehen, um wieviel sich die phantastische Literatur in den letzten 25 Jahren weiterentwickelt hat. Bei der Betrachtung der weiteren Valdemar-Zyklen werden wir auch sehen, daß es selbst für eine große Schriftstellerin wie Mercedes Lackey nicht so einfach ist, dieses Gleichgewicht zu halten. Aber davon später mehr.

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