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Donnerstag, 9. Juni 2016

TERRA EXTRA 067 - K. H. Scheer : Die lange Reise


Karl Herbert Scheer : Die lange Reise
Gesko Speed 02
Terra Extra 67, 15.04.1965
Neuauflage
Erstausgabe BALOWA 1957
Titelbild : Johnny Bruck


Er war nicht menschlich, und doch so menschlich. Er war kein "er", sondern ein "es". Das lebende Gehirn des Gesko Speed, das ein genialer Chirurg in einen Robotkörper verpflanzt hatte, fühlte und dachte wie das eines normalen Menschen. Es war der Kommandant der "Aries", einem gewaltigen Fernraumer der Solaren-Union. Nur wenige Menschen an Bord kannten das Geheimnis des Kommandanten, doch diese Menschen schwiegen. Sie alle werden von den gewaltigen Energiefeldern betroffen, die im Innern eines Kugelsternhaufens existieren. Ein Triebwerk, dessen Impulse nicht mehr vierdimensional sind, versagt den Dienst. Überlichtschnelle Hyperraum-Sprünge sind nicht mehr möglich, und so beginnt die lange Reise für 350 Männer. Sie sind verzweifelt, indessen die "Aries" mit einfacher Lichtgeschwindigkeit durch das All rast. Sie alle kennen den Begriff der Zeit-Dilatation, wonach die sogenannte Zeit in einem fast lichtschnellen Körper zu einem relativen und bezugsgebundenen Begriff wird. Sie sind 22 000 Jahre lang nach irdischer Zeitrechnung unterwegs, doch für sie vergehen nur Wochen. Sie finden die Planeten des Sternenreiches Skorpion, aber diese Welten sind tot. Was ist geschehen in der Zeitspanne, indessen sie auf der langen Reise waren? Verzweifelt und müde reisen sie weiter. Das Ziel ist das solare System und damit die Erde. Sie finden ein Chaos, ein umgestürztes Sonnensystem. Gesko Speed bleibt hart. Er zwingt die Besatzung unter seinen Willen, da er Menschen finden will, um die menschliche Rasse erhalten zu können.

Es ist einmalig und grandios, mit welcher selbstverständlichen Sicherheit und Eleganz die einzelnen Szenen geschildert werden. Philosophische und psychologische Momente sind gekonnt niedergeschrieben. Gesko Speed findet die Menschen! Er entdeckt sie auf einem toten Himmelskörper, der aus seiner alten Bahn gerissen wurde. Er bringt sie zu einer anderen Welt. Er zwingt sie, er beherrscht sie, und sie fügen sich. Indessen für sie ein neues Leben beginnt, startet der Kommandant wieder zur langen Reise,

"Ich werde eure Nachkommen vernichten, wenn sie nicht menschlich bleiben. Die Zeit ist für mich." Das ist Speeds letztes Wort.

Ein Roman von einmaliger Spannung. Ein Roman aus der Feder des bekanntesten deutschen Schriftstellers in der utopischen Literatur.

Der Roman "DIE LANGE REISE" von K. H. Scheer wurde von der literarischen Abteilung des Science Fiction Club, Deutschland geprüft und als "space opera" empfohlen.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Auch bereits letztens von mir als TERRA SF 028 gelesen. Hat aber Spaß gemacht, den nach doch relativ kurzer Zeit wiederzulesen, den vom Roman verströmten Optimismus konnte ich beruflich gut gebrauchen.

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