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Mittwoch, 6. April 2016

Martin Kay : Das Buch Shen



Martin Kay : Das Buch Shen
Atlantis 2016
Originalausgabe
Hardcover, 400 Seiten, 16,90 €
auch als Paperback und eBook erhältlich
Titelbild : Mark Freier
Innenillustrationen : Timo Kümmel
Leseprobe


Babili, Torweg der Götter, eine Welt voller Magie, uralter Mysterien und geheimnisvoller Geschöpfe, war einst ein Paradies, doch nun liegt ein Schatten über den fünf Königreichen der Menschen.

König Chtons Verschwinden nehmen seine Geschwister zum Anlass, zu den Waffen zu rufen, um ein für alle Mal die Vorherrschaft im Reich Shendria zu klären. Während sich im Osten ihre Streitmächte zu einem Vernichtungskrieg sammeln, hegt eine Schar von Chtons Getreuen die vage Hoffnung, die Schlacht noch verhindern zu können.

Schlüssel zum Sieg ist das Buch Shen, ein magischer Foliant, der die Macht und die Weisheit der Götter beherbergt. Das Buch ist jedoch mit König Chtons Hilfe in die Hände seines Sohnes Bryan gelangt, der die letzten 21 Jahre in der Obhut einer Pflegemutter auf der Erde verbracht hat und nicht das Geringste vom Machtkampf auf der fernen Welt weiß.

Als Chton ihn samt dem Buch Shen nach Babili schickt, wird Bryan zum Gejagten. Auf der Flucht vor den Soldaten der anderen Könige muss sich er sich zunächst allein behaupten. Aber er findet Verbündete in der Kriegerin Skye und dem Echsenmann Hqron. Gemeinsam versuchen sie, die Hauptstadt Shendrias zu erreichen, ehe der Krieg ausbricht oder die Verfolger sie einholen.

Weder Bryan noch seine Gefährten ahnen, dass sie manipuliert werden und geradewegs in die Falle eines mächtigen Zauberers laufen...
Klappentext

Schön.
Mangelhaft, aber schön.
Nach Stefan Burban und Dirk van den Boom kommt hier mit Martin Kay der dritte deutsche Autor mit epischer Fantasy bei Atlantis heraus. Während Burban den langsamen Aufbau bevorzugt und van den Boom kurze, sozialkritische Fantasy schreibt, orientiert Martin Kay sich eher an klassischen Vorbildern, deutlich kürzer, in einem Roman die Story abgehakt. Las sich sehr angenehm, war spannend und überraschend, hat Spaß gemacht.

Allerdings gab es zwei Mängel an der Geschichte, die mich doch sehr gestört haben. Zunächst ist die Handlung von Kemsham irrational, so schnell und in dieser Form steckt man den Tod seiner Liebsten nicht weg. Das war schon sehr platt, meiner Meinung nach hätte dieser Stimmungsumschwung deutlich besser vorbereitet werden müssen. Ganz davon abgesehen, daß eine durchaus nicht geringe Aversion gegenüber Bryan verbleiben dürfte. Der zweite Mangel ist ein ähnliches Problem : Der Rücktritt von Bryan und die Übergabe der Regierungsgewalt an Kemsham ist ebenfalls schlecht bis rudimentärst motiviert. Auch hier fehlt die saubere Vorbereitung der Aktion, es geschieht unvermittelt und ebenso irrational wie der Umschwung bei Kemsham. In beiden Fällen hätte ein sorgfältigeres Lektorat Wunder gewirkt, das fehlte hier.

Trotz dieser Mängel insgesamt ein schöner Roman, der sich sehr angenehm las. Ich bin einmal gespannt auf den zweiten Teil.

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