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Freitag, 18. März 2016

DSFP 2016 : Meine Nominierungsvorschläge - Romane



So, da Jahr ist wieder rum, die Nominierungen für den DSFP nähern sich.

Ich habe dieses Jahr gute neue deutsche SF gelesen. Und sehr gute. Und exzellente. Tatsächlich war dies ein außerordentlich gutes Jahr, was den Roman-Bereich angeht. Viel habe ich hier schon kommentiert, aber längst nicht alles. Und gerade auch im Kontext meiner Schmökerei in den klassischen Heftromanen, von denen einige Geschichten ja schon als Klassiker gelten, andere zu Recht vergessen sind, stelle ich fest, daß zeitgenössische deutsche Schriftsteller und Übersetzer den Vergleich mit ihren historischen Vorbildern nicht scheuen müssen. Anders sieht es auf der Verlegerseite aus, da tummeln sich schon diverse Dilettanten. Aber die werden ja auch nicht mit dem DSFP bepreist, also konzentrieren wir uns auf die Geschichten. Zuerst die Romane, was normalerweise schwieriger ist.

Aber als ich so überlegte, was denn dieses Jahr mir am Besten gefallen hat, standen sofort drei Bücher ganz vorne vor meinem geistigem Auge. Bei all den guten, sehr guten und excellenten Romanen stechen in meiner Leseliste diese drei ganz besonders heraus. Und das aus drei ganz unterschiedlichen Gründen.


Da ist zunächst einmal Frank W. Haubolds Licht von Duino, der dritte Teil seiner Götterdämmerungs-Trilogie. Eine Space Opera, aber was für eine ! Haubold hat eine gelungene Synthese von klassischer SF-Action und ästhetischen-zarten Bildern geschaffen. Rein stilistisch schon ein Genuß, das ist meine erste Nominierung.


Dirk van den Boom ist ein Garant für Kracher-SF mit Sex, Raumschiffen und Aliens. Seit einiger Zeit schreibt er aber auch deutlich gehaltvollere Fantasy und SF. Im letzten Jahr hat er mit Meran sich aber selbst übertroffen und einen bedeutenden Social Fiction-Roman vorgelegt. Das zeitgenössische Äquivalent der großen Romane angloamerikanischer Provenienz, voll in der Tradition von Cunis und Amery. SF at its best, meine zweite Nominierung.


Nach stilistischer Vollkommenheit und inhaltlichem Schwergewicht ist meine dritte Wahl gänzlich anders. Guido Krain hat mit Der brennende Rabe einen höchst amüsanten Roman geschaffen, der nie in Klamauk übergeht, sehr starke humoristische als auch erotische Szenen enthält und durch die Bank weg Spaß gemacht hat. Hervorragend geschrieben, von dem Kaliber hätte ich gerne mehr und so ist dieser Roman meine dritte Nominierung.



Stil, Inhalt und Humor - dieses Jahr haben meine persönlichen Nominierungen von jedem etwas. Wie gesagt, ein gutes Jahr, es gäbe noch viel mehr über die anderen Romane zu sagen. Kommt noch, hoffe ich, denn beruflich und privat bin ich momentan etwas sehr eingespannt. Und jetzt einmal abwarten, wie meine DSFP-Jury-Kollegen nominiert haben...

Update : Ist offenbar nicht deutlich genug, daß dies nur meine Nominierungsvorschläge sind, deshalb habe ich den Titel nochmal geändert.

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