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Montag, 10. August 2015

TERRA Sonderband 30 - Poul Anderson : Die Söhne der Erde



Poul Anderson : Die Söhne der Erde (The Enemy Stars)
Terra Sonderband 30, 08.07.1960
Deutsche Erstausgabe
Neuausgabe Ullstein 31001, 1979
Originalausgabe ASTOUNDING 1958
Magazintitel "We Have Fed Our Sea__"
Aus dem Amerikanischen von Lothar Heinecke
Titelbild : Manfred Schneider


Sie tauften das Schiff Kreuz des Südens und schickten es hinaus auf den Weg, dessen Ende keiner von ihnen je sehen würde. Monate später hatte es halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht. Stille senkte sich über das Schiff und hüllte es ein während der vierundeinhalb Jahrhunderte, die es nun antriebslos fiel.

Zehn Generationen später war die Kreuz des Südens ihrem endgültigem Ziel kaum um die Hälfte nähergekommen, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt von allen von Menschen geschaffenen Dingen die Erde schon am weitesten hinter sich gelassen hatte. Man sah es ihr an : Kratzer und Flickwerk unterbrachen an vielen Stellen die glatte Rundung ihrer Hülle, und an ihren Wänden erinnerten Kritzeleien an die lange Reihe gelangweilter einsamer Männer, die ihren Flug überwacht hatten.Aber immer noch erforschten jene Energiefelder und Partikelströme, die ihr als Auge, Hirn und Nerven dienten, unermüdlich den Himmel; ein jeder Mann ihrer Besatzung nahm, wenn er abgelöst wurde und den Einhundert-Lichtjahr-Schritt zum Mond der Erde machte, ein Kästchen mit Mikroplatten mit, das Ergebnis jener unermüdlichen Suche. Während des Jahrhunderts, in dem die Menschheit hauptsächlich damit beschäftigt war, zu überleben, gingen zwar viele Platten verloren, doch schließlich kam der Augenblick, als eine geduldige Maschine sich wieder an die Sichtung vieler solcher Platten von vielen Schiffen machte - und damit gewisse Leute zum Tode verdammte.


Erstmals stellt der Moewig-Verlag mit diesem großen Science-Fiction-Roman den Autor Poul Anderson vor, der in Amerika zu den beliebtesten Science-Fiction-Autoren zählt.
Vorankündigung aus Band 29

Zum Vorstellen von Poul Anderson, der diverse wirklich gelungene Romane geschrieben hat, hätte man damals aber vielleicht einen besseren Roman als diesen nehmen sollen, der bereits bei der Erstausgabe kontrovers diskutiert wurde. Und er ist auch nicht gut, vieles von dem, was Anderson als großen Autor ausmacht, fehlt hier :
A few minutes surfing the inter-webs reveals that this 1950s sci-fi work by Poul Anderson arouses some controversy. People looking for Anderson’s pulp-infused sprawling space opera works of the period will be disappointed with the simplicity of the plot and the restrained horizons it explores. Readers looking for the social character pieces that crop up in the next decade will be disappointed with the occasionally pallid attempts to create sympathetic characters and moving emotional narrative arcs.

For most of the novel a wonderful middle ground is reached between these two camps despite the work’s rather hackneyed end (in my humble opinion) which weakens the general effect. Likewise, Anderson’s desperate attempts to make us feel for his characters occasionally pushes the novel into the realm of melodrama sci-fi (a la the film version of On the Beach).

That said, Anderson’s retreat from grand space opera themes does afford at least valiant attempts to create well-rounded/believable characters. And for a 1950s work, he succeeds…. Likewise, the absence of a grand space opera plot means that Anderson focuses on the interactions of his characters in an unusual environment.
Joachim Boaz

Ich habe von Poul Anderson viel aus seiner großen Zeit gelesen, dieser Roman fällt dagegen massiv ab. Ich halte ihn wirklich nur für historisch interessierte SF-Fans lesbar, ansonsten empfehle ich, darum einen Bogen zu machen. Und das, obwohl der Roman 1959 für den HUGO nominiert war.

2 Kommentare:

  1. Ein sehr schönes Titelbild. Gibt es Informationen über den Zeichner Manfred Schneider?

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  2. Ja, er scheint sogar noch zu leben. Ich kümmer' mich mal drum.

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