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Dienstag, 18. August 2015

Stefan Burban : Das Vermächtnis des Königs



Stefan Burban : Das Vermächtnis des Königs
Die Chronik des großen Dämonenkrieges 01
Atlantis 2015
Originalausgabe
Hardcover, ca. 300 Seiten, 14,90 €
auch als Paperback und eBook erhältlich
Titelbild : Mark Freier


Die Nacht des Feuers.
Eine riesige Goblinarmee fällt ohne Vorwarnung über die Städte des friedlichen Königreichs Hasterian her. Es scheint keine Rettung vor der grünen Flut zu geben. Die Hauptstadt fällt innerhalb weniger blutiger Stunden. Der König und beinahe sein ganzes Gefolge werden niedergemetzelt.

Einundzwanzig Jahre später.
Cedric, Bruder des verstorbenen Königs, hat den Thron bestiegen und herrscht seitdem als absoluter Herrscher. Kritische Stimmen werden brutal unterdrückt. Ein geheimnisvoller Kult gewinnt immer mehr an Macht und Einfluss. Kriegsgerüchte greifen um sich.

Und in der Klosterfestung eines Ritterordens wächst ein junger Mann heran, der all dies ändern könnte ...
Klappentext

Ein sehr schöner Roman.
Er fängt spannend an und durch den Prolog, der die Basis für die eigentliche Geschichte darstellt, ist man auch sehr schnell sehr tief in dieser neuen Welt versunken. Im Gegensatz zu dem ersten Söldner-Roman "Söldnerehre" liegt hier keine Social Fantasy vor, wir haben es mit lupenreiner High Fantasy zu tun. Und es ist alles drin : Tempelritter, Söldner, ein fieser König, ein junger Mönch, von dem anscheinend Großes erwartet wird, ein unheimlicher Kult und Goblins. [Moment einmal : Goblins. Ein Stichwort. Wie ich beim Schreiben dieses Kommentars feststellte, habe ich hier im Blog noch garnichts zu den wirklich gelungenen Romanen von Alexander Lohmann gesagt. Muß ich unbedingt nachholen. Falls ich das nicht schaffe : Kaufen !]

Insgesamt also ein aus klassischen Zutaten zusammengesetzter Roman. Die Gefahr, sich dieser weitestgehend bekannten Archetypen zu bedienen, liegt darin, daß der Leser sehr leicht das Gefühl "Kenne ich alles schon !" bekommen kann. Aber Stefan Burban umschifft diese Klippe souverän und charakterisiert sein Handlungsträger sehr plastisch und individuell, so daß Vergleiche mit ähnlichen Werken nur aufgrund des Basisplots, der ja seit Tolkien und eigentlich sogar seit der Artus-Saga des Spätmittelalters mehr als bekannt ist. Aufgefallen ist mir neben der gelungenen Charakterisierung der Menschen die Schilderung der Goblins als echte Bedrohung. Speziell die Darstellung im letzten Drittel des Buchs, beim Kampf um Seelding, fand ich hier echt gelungen.

Sehr angenehm auch die Schilderung der einzelnen daramatis personae. Burban lässt sie auftreten und handeln, wie es in die jeweilige Szene passt, ohne lang und breit ihre Lebensgeschichten zu beschreiben. Dies kommt in kleinen Bröckchen nach und nach, am Ende des ersten Bandes ist dies aber mitnichten abgehandelt. So erzählt Galed zwar, wo er herkommt und was er früher gemacht hat, auch ein paar Sachen von Dreigan werden geklärt, aber vieles der anderen Handlungsträger liegt noch im Dunkeln, insbesondere das Geheimnis um Adrian und die Rolle, die Eric dabei spielt. Ich fand es gut, daß dem Leser nicht alles auf einem silbernen Tablett serviert wird und auch im zweiten Band noch genügend Überraschungen zu erwarten sind.

Insgesamt also ein sehr lesenswerter schöner High Fantasy-Roman. Seinen Zyklus um den großen Dämonenkrieg hat Stefan Burban auf vier Bände angelegt, ich freue mich schon auf den nächsten. Und ich bin einmal gespannt, ob es bei den vier Bänden bleibt.

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