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Donnerstag, 9. Juli 2015

TERRA Sonderband 12 - Hal Clement : Unternehmen Schwerkraft

Hal Clement : Unternehmen Schwerkraft (Mission of Gravity)
Terra Sonderband 12, 20.02.1959
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe 1953
Aus dem Amerikanischen von
Titelbild : Karl Stephan


Der gigantische Planet Mesklin wirkte auf Menschen wie ein tödlicher Alptraum. Seine Meere bestanden aus flüssigem Methan, der Schnee auf dem Festland war gefrorenes Ammoniak, und die Schwerkraft erreichte einen bis zu siebenhundertmal höheren Wert als auf der Erde. Kein Mensch wäre imstande gewesen, sich auf dem Riesenplaneten zu bewegen.Aber auf Mesklin war eine Forschungsrakete mit unendlich wichtigen Meßgeräten niedergegangen. Irgendjemand mußte zu ihr vordringen. Dieser Jemand war der Mesklinit Barlennan - Händler und Forscher zugleich, vierzig Zentimeter lang, mit sechsunddreißig Beinen und Hunderte von Pfund schwer. Und der gerissenste Geschäftemacher, dem Menschen jemals begegnet waren.
Klappentext
Stellen Sie sich eine Welt vor, auf der die Schwerkraft nahezu siebenhundertmal so stark ist wie auf der Erde. Eine Welt, auf der dennoch intelligentes Leben existiert, doch winzige Höhen unterschiede bereits gähnenden Abgründen gleichen. Der Planet Mesklin ist so eine Welt – und einer der Bewohner, der Forscher Barlennan, macht sich auf den Weg zum Äquator, um dort ein unerhörtes Ereignis zu untersuchen: Ein Raumschiff der Erde ist auf Mesklin gelandet…
Klappentext der letzten Heyne-Ausgabe

Ein vollkommen überschätzter Roman. Auch wenn die Kürzungen hier ein bißchen vom Flair, das Hal Clement darzustellen versuchte, wegnehmen, so ist doch die Geschichte an sich hanebüchen und krude. Nicht der Planet an sich, der ist schon ganz nett beschrieben. Obwohl er meiner Meinung nach von den Gravitationskräften zerrissen werden würde. Nein, die "Außerirdischen" sind es, die den Roman unleserlich machen.

In absurdester Art und Weise wird auf Tausendfüssler, die auf einer Schweren Welt leben, ein humanozentrisches Weltbild gestülpt. Die Fremdheit dieser Wesen, die ich mir zugegebenermaßen gar nicht vorstellen kann (weshalb ich ja auch kein Schriftsteller bin), wird an keiner Stelle im Roman wirklich dargestellt, es bleibt bei vordergründigem Aaahhh und Ooohh, wenn wieder einmal mit dem Zaunpfahl inklusive daranhängendem Gartenzaun auf die Gravitation hingewiesen wird. Am Ende hatte ich das Gefühl, einen 08/15-Piratenroman gelesen zu haben. Auch wird jegliche Entwicklung der Meskliniden auf die physikalischen Begebenheiten zurückgeführt. Gesellschaftliche Entwicklungen - etwa die Religion - werden weder betrachtet noch in den Reaktionen der verschiedenen Meskliniden-Gruppen dargestellt.

Mir vollkommen unklar, warum dieser im Endeffekt recht schlichte Roman so bejubelt wurde. Heutzutage würde ein solches Machwerk von allen Seiten verrissen werden und auch damals, in den 40ern und 50ern, war der Konsens, wie ein echtes Alien zu schildern war, doch schon deutlich weiter fortgeschritten.

Wer den Roman lesen möchte, der sei auf die Ausgabe "Schwerkraft" der Heyne-Reihe "Meisterwerke der Science Fiction" verwiesen. Hier sind die Geschichten Botschafter von den Sternen (Close to Critical, 1964), Stuetzpunkt auf Dhrawn (Star Light, 1971) und Unternehmen Schwerkraft (Mission of Gravity, 1953) zusammen mit einem Nachwort von Uwe Neuhold (Seltsame Planeten, raetselhafte Kraefte, 2014) in den klassischen Übersetzungen von Wulf H. Bergner und Horst Pukallus herausgegeben worden.

Leseprobe


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