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Sonntag, 15. Februar 2015

D9E 04 - Nadine Boos : Der Schwarm der Trilobiten



Nadine Boos : Der Schwarm der Trilobiten
D9E 04
Taschenbuch, 278 Seiten
Wurdack 2014
Titelbild : Ernst Wurdack
ISBN-10: 3955560139
ISBN-13: 978-3955560133
ASIN: B00LDUGBMC


Trixi Darjeeling denkt, sie hätte alle Probleme gelöst: Mit ihrem selbstgebauten Raumschiff Skolopendra will sie ihrer arrangierten Ehe und der Verantwortung für das Familienimperium entkommen. Aber das ist nicht so einfach, denn die Welten des Konsortiums riegelten ihr Herrschaftsgebiet bereits vor einem halben Jahrtausend ab, die Fähigkeit, andere Systeme zu erreichen, ging verloren.

Als die Skolopendra in einen Unfall mit einem fremdartigen Raumschiff verwickelt wird, eine Revolution ausbricht und die Nachricht von der besetzten Erde eintrifft, ist die Hochzeit bald Trixis geringstes Problem.
Klappentext

Das Buch beginnt langsam - sehr langsam. Es war für mich schon schwierig, dabei zu bleiben. Aber nach einigen Seiten nahm die Geschichte dann Fahrt auf und wurde etwas dynamischer. Trixi flieht vor einer arrangierten Ehe, die ihre Großmutter und ihre Schwiegergroßmutter in spe vereinbart haben. Denn auf dem Planeten Dödeldings (den Namen habe ich schon wieder verdrängt) ist nach der Trennung von der Erde vor 500 Jahren ein Matriarchat installiert, das den Sexismus andersherum praktiziert. Trixi wird von ihrem Ehemann verfolgt und zusammen fliehen sie mit dem von Trixi selbstgebauten (!) Raumschiff Skolopendra. Nadine Boos lässt keine Gelegenheit aus, den inhärenten Sexismus dieser Gesellschaft darzustellen, so als wären die emanzipatorischen Errungenschaften der 70er, 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nichtexistent.

Parallel zur Handlung um Trixi und ihr Raumschiff zickt man auf dem Planeten in guter alter Prä-68er Frauenmanier rum, verübt gegenseitig Attentate aufeinander und versucht, sich gegenseitig zu dominieren. Das ist nicht nur nicht komisch, das ist lächerlich und stinklangweilig. So sehr ich die Frau auch nach den letztens herausgekommenen Kinderficker-Geschichten ablehne, aber da hat Marion Zimmer-Bradley vor einem halben Jahrhundert schon bessere Schilderungen matriarchalischer Gesellschaftsstrukturen geschrieben. Von wirklich gelungenen Frauen-Romanen, die den männlichen Chauvinismus brilliant als Absurdität entlarven wie Vows and Honor von Mercedes Lackey einmal ganz abgesehen.

Der Erstkontakt mit einer außerirdischen Rasse ist ja ganz nett und auch interessant beschrieben. Wenn da nicht so viele Logikfehler wären, durch die Dino-Tender problemlos durchnavigieren können. Das machte das Lesen doch schon etwas anstrengend.

Inhaltlich also ein ziemlicher Ausfall, stilistisch hingegen durchaus Oberklasse. Nadine Boos gelungener Schreibstil war es denn auch, der mich dieses Buch beenden liess, ohne mich allzusehr zu ärgern. Denn wie gesagt, inhaltlich ein Totalausfall.

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