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Montag, 18. August 2014

TERRA SF 401 - Hans Kneifel : Nemesis von den Sternen


Hans Kneifel : Nemesis von den Sternen
Terra SF 401, 14.05.1965
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan


Skogamandry ist ein alter Planet, der von einer dichten Vegetation bedeckt ist. Die letzten zweihundert Tage lang hatten Orr Jong und Vance Carnaghan damit verbracht, den Planeten zu vermessen und zu erfassen. Sie warten bereits sehnsüchtig darauf, endlich abgeholt zu werden, als ein Diskusraumer unbekannter Herkunft notlanden muss.

Sie können den Piloten retten, doch sein Aussehen erinnert sie an eine alte Legende der Sternenvölker – an die Nemesis von den Sternen, die vor Äonen weite Teile der Galaxis heimgesucht hatten.

Und der fremde Pilot unternimmt alles, damit seine ungewollte Entdeckung ein Geheimnis bleibt.
Klappentext des story2go-eBooks

Ein immer noch lesenswerter spannender SF-Thriller mit ökologischen Anklängen. Nicht Kneifels bestes Werk, dafür ist es zu sehr auf die Heftromanlänge zusammengeschnitten. Die Geschichte ist sozusagen mit Scheuklappen erzählt, es fehlen die Blicke nach rechts und links, der Aufbau der Welt bleibt sehr skizzenhaft, die Protagonisten relativ eindimensional. Nichtsdestotrotz ein angenehm zu lesender Abenteuerroman.


“Nemesis von den Sternen” erschien 1965 als Terra 401, wurde 1985 als Terra Astra 631 und 1994 im Sammelband “Sternenjagd” neu aufgelegt. Für die eBook-Version vom Verfasser im Oktober 2011 gründlich durchgesehen sowie maßvoll erweitert und bearbeitet.

So steht es jedenfalls auf story2go. Ebenso wie die anderen Kneifel-Romane, die der Autor selbst noch vor seinem Tod 2012 gründlich überarbeitet hat, scheint mir dieses eBook die definitive Version von "Nemesis" zu sein. Man vergleiche dazu die Anfänge des Romans :

Der breite Strom nahm jetzt wieder jene unerklärliche Goldfärbung an. Skogamandryreiher schwammen durch den Spiegel einer flachen Bucht. Weit in der Ferne hörte man das wütende Hämmern eines Samenfressers. Die lange Dämmerung erfüllte Luft und Himmel mit einem ungewissem Licht zwischen Sonnenuntergang und Nacht. Das Firmament war mit dünnen Wolken verhangen.

Die Natur des Planeten lebte in dieser Dämmerung auf eine merkwürdige Art; hektisch und leidenschaftlich. Als ob sie im letzten Aufbäumen vor dem Sterben liegen würde. Gelbe Vögel wirbelten zwischen den Ranken umher, Insektenschwärme stoben vorbei.
Original 1965

Der breite Strom nahm wieder jene unerklärliche Goldfärbung an. Skogamandryreiher schwammen durch den Spiegel einer flachen Bucht. In der Ferne erscholl das wütende Hämmern eines Samenfressers. Dämmerung erfüllte die Luft mit ungewissem Licht zwischen Sonnenuntergang und Nacht, das Firmament war von dünnen Wolken verhangen. Die Natur des Planeten lebte in der Dämmerung auf merkwürdige Art: hektisch, leidenschaftlich, wie im letzten Aufbäumen vor dem Sterben.
eBook-Version 2011

Deutlich literarischer, viel weniger plakativ. Ich bin ja ernsthaft am Überlegen, mir die Kneifel-eBooks via beam zu holen und sie dann ggf. selber auszudrucken. Für eBook-Leser sind sie auf jeden Fall empfehlenswert.

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