Seiten

Sonntag, 17. August 2014

TERRA SF 400 - Fritz Leiber : Welten des Grauens


Fritz Leiber : Welten des Grauens (Destiny times three)
Terra SF 400, 07.05.1965
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe ASTOUNDING 1945
Aus dem Amerikanischen von Heinz F. Kliem
Titelbild : Karl Stephan


Die Protagonisten Thorn und Clawly sind führende Wissenschaftler bzw. Geheimdienstler in ihrer Welt, die gemeinsam ein Projekt beaufsichtigen. Im Rahmen dieser Tätigkeit stoßen sie auf die Existenz zweier paralleler Realitäten. Die realere Realität ist die, in der Thorn und Clawly in einer liberalen Gesellschaft leben. Hier sind sie bekannte Persönlichkeiten. Die zweite Realität ist die, in der Thorn und Clawly in einem faschistischen Regime leben. Auch in dieser Realität kennen sie sich, aber aus anderen Gründen. Die dritte Realität ist eine zerstörte Welt. Thorn existiert auch in dieser Welt.

Im Verlauf der Geschichte gewinnen die Persönlichkeitsstrukturen aus den jeweils anderen Realitäten mehr und mehr Einfluss auf ihre alternativen Egos. Konkret wird der Geheimdienstler Clawly aus der zweiten Realität immer erkennbarer durch die Motivationen seines Ichs aus der ersten Realität verändert. Subjektiv verändert sich die Realität des eigentlichen Protagonisten Thorn mehr und mehr zur dritten Realität. Im Lauf der Geschichte stellt sich heraus, dass die drei Realitäten von den Engländern während des 19. Jahrhunderts durch deren Herumexperimentieren mit der Wahrscheinlichkeitsmaschine geschaffen wurden. Mittels dieser Apparatur lassen sich parallele Realitäten erschaffen. Dies geschieht dadurch, dass aus der Zukunft einer Realität in die Vergangenheit Bericht erstattet wird, wodurch diese Vergangenheit in der Lage ist, diese Zukunft, aus der der Bericht stammt, zu verhindern, oder sie zu verändern. Diese Maschine wurde aber ursprünglich nicht von diesen Engländern im 19. Jahrhundert gebaut, sondern nur gefunden und verwendet.

Gegen Ende der Geschichte melden sich Wesen von einer anderen Welt, die von sich behaupten, die ursprünglichen Erschaffer der Maschine zu sein und diese zurückfordern.
Inhaltsangabe Wikipedia

Ein netter Roman von Fritz Leiber. Nett, nicht mehr. Weder besonders gut, noch bemerkenswert. Und das ist bei diesem Autor eine ziemliche Abqualifizierung eines Romans, denn ansonsten sind seine Geschichten brilliant bis genial. Wie ich bei der Recherche feststellte, liegt das daran, daß dieser Roman gekürzt ist. Und zwar nicht in der deutschen Übersetzung, sondern bereits im Original, bei seiner Entstehung. Leiber hatt hier vor, einen anderthalb mal so umfangreichen Roman (verglichen mit dem Standard zu dieser Zeit) zu schreiben und aus "Destiny times three" im wahrsten Sinne des Wortes ein Opus Magnum zu machen. Die Papierknappheit und daraus resultierende Verlags- (Verleger-) Vorgaben zwangen ihn, die Geschichte um etwa 30-50 % zu kürzen. Nach seinen eigenen Angaben sind dabei alle weiblichen Charaktere und ein erheblicher Teil des World Buildings weggefallen. Die Langversion ist verlorengegangen, so daß man sich mit diesem Rumpf zufrieden geben muß. Liest sich immerhin immer noch nett.

Eine sehr ausführliche Rezension des Romans findet man bei James Kilius; wer Interesse am Original hat, der sei auf archive.org verwiesen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen