Seiten

Mittwoch, 16. Juli 2014

Ernst Vlcek / Helmuth W. Mommers : Traumwelten



Ernst Vlcek / Helmuth W. Mommers : Traumwelten
Blitz Utopische Klassiker 1510
BLITZ-Verlag 2002
Titelbild : F. Miklis


Enthält die Stories
Androb 14431
Arenenspiel
Das Problem Epsilon
Der Feuertod
Der Opfergang
Der Traumpalast
Der Zahnersatz
Der zeitgeteilte Mann
Ein Tropfen Schicksal
Finale für Mr. Synclisst
Heisshunger
Hüter des Hauses
Hütet Euch - Sirenen
Monster
Traumwelt
Treffpunkt der Mutanten
Wenn trügerisch Besuch kommt
Wolfsrachen


Wie ich bereits früher schrieb, bin ich aktuell in Frankfurt im Einsatz. Wenn ich auf der Hin- und Rückfahrt von bzw. nach Hamburg nicht arbeite, lese ich gerne Kurzgeschichten. Als Sammler und Horter habe ich da diverses, das mir noch fehlt, bereits im Regal. Und, wie der Zufall so spielt, in der Woche, in der TERRA 361 drankam, hatte ich die "Traumwelten" im Gepäck.

"Traumwelten", der bedauerlicherweise letzte Band der BLITZ-Reihe, ist als "Originalausgabe" gekennzeichnet. Das ist nicht ganz unberechtigt, denn obwohl die Stories aus den 60ern sind, sind sie doch damals in den unterschiedlichsten Reihen erschienen, bei TERRA ebenso wie bei Fanzines. Hier liegen sie das erste Mal gesammelt vor und ich kann nur jedem Fan klassischer SF diesen Band empfehlen. Denn er ist genau das, was ich mir immer von solchen Ausgaben erhoffe : Kommentiert und neu nach Sachgebieten der Kurzgeschichten sortiert. Es fehlt eigentlich nur noch eine kritische Betrachtung der einzelnen Geschichten von Außen.

Die Geschichten selber sind das, was moderne Stilisten wie Uwe Post und Michael K. Iwoleit immer fordern : Handwerklich perfekt. Im Gegensatz zu anderen, modernen Anthologien, die ich in letzter Zeit gelesen habe, merkt man den Stories an, daß beide Autoren ihr Handwerkszeug verstehen. Ich kann nur jedem angehenden Kurzgeschichten-Schriftsteller im SF-Bereich dieses Buch nahelegen, rein organisatorisch ist es schon ein Genuß.

Hinzu kommt ein grundsätzlich optimistischer, lebensbejahender Grundton der Geschichten, ein flotter, in sich geschlossener Stil und eine inhaltliche Qualität, die sich deutlich vom Durchschnitt abhebt. Dabei bleiben die beiden Autoren allerdings eher ernst, mir fehlt so ein bißchen der angelsächsiche Humor, den ich aus ähnlichen Kurzgeschichten-Sammlungen kenne. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht auf die einzelnen Stories eingehen, das hat nämlich Thomas Harbach an anderer Stelle bereits ausführlich getan. Ich kann mich ihm nur anschließen und möchte auch mit seinen Worten enden :
Unternehmen wir also 18 Reisen in die Zeit des aktiven Wiener Fandoms, betrachten alles bitte durch den Schleier von 40 Jahren, lehnen uns zurueck und treten diese Reise an, wie in ein altes schwarzweiss Foto, leicht angegilbt, ein bisschen wellig und ausgebleicht, aber immer mit einer eigenen Geschichte ausgestattet.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen