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Sonntag, 2. Februar 2014

TERRA SF 098 - Jack Williamson : Der Geist der Legion


Jack Williamson : Der Geist der Legion (The Cometeers)
Terra SF 098, 08.01.1960
Legion of Space 02
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Originalausgabe als Serial in ASTOUNDING , 05-08.1936
überarbeitet Fantasy Press 1950
Aus dem Amerikanischem von Walter Ernsting
Übersetzer der Leihbuchausgabe : Rainer Eisfeld
Titelbild : Karl Stephan


Jahrhundertelang beherrschten die Kaiser der Purpurnen Halle mit despotischer Macht das Solarsystem. Im achtundzwanzigsten Jahrhundert gründete dann eine Gruppe von Wissenschaftlern die demokratische Grüne Halle. Der auf Pluto verbannte Charles Anthar, der beste Physiker des Systems, arbeitete in seinem Kerker AKKA aus - das später wertvollste und gefährlichste Geheimnis der neun Planeten. Mit AKKA zwang er den letzten Kaiser, Adam III., von seiner Zelle aus zur Abdankung - sonst hätte er das ganze Sonnensystem vernichtet. Die Purpurnen verloren ihre Herrschaft, doch nicht ihren Reichtum und ihren Einfluß.

Aladoree Anthar, die Hüterin des AKKA, und John Unar von der Raumlegion, der später den Ehrennamen John Star erhielt, hatten zu Anfang des dreißigsten Jahrhunderts verhindert, daß die Medusen von Barnards Runaway Star mit Hilfe der Purpurnen die Erde unterjochten. Doch jetzt erhob sich eine Gefahr, die nicht von Fleisch und Blut war wie die Medusen. Was verbarg sich hinter dem grünen Kometen, der sich auf erratischer Bahn und unter astronomisch unmöglichen Umständen dem System näherte?

Unsichtbare Mächte schlagen zu, doch die Raumlegion schreckte vor der präventiven Vernichtung des Kometen durch AKKA zurück.

Aber ihre Versuche, mit den Kometiern Kontakt aufzunehmen, trafen auf gnadenlose Feindschaft. Die kometischen Energiewesen schienen unzerstärbar, und schwelender, irdischer Verrat kam ihnen entgegen. Merrin, der zugleich unmenschliche und übermenschliche Gefangene, der in Wahrheit Stephen Orco hieß, verhinderte den Einsatz von AKKA. Nur die alten Kameraden John Stars - Jay Kalam, Giles Habibula und Hal Samdu - und sein Sohn, Bob Star, standen noch zwischen den Kometiern und der Ausführung ihrer teuflischen Pläne. Würde es Bob Star gelingen, die Fessel zu sprengen, die mit bohrender Pein sein Gehirn umklammert hielt - würde er töten können, wenn es sich als unumgänglich erwies?
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Die Legion-Romane von Jack Williamson lese ich immer wieder gerne. Hier, in der gekürzten Form, auch ohne die teilweise extrem schmalzigen Ausführungen, die seine Geschichten der damaligen Zeit begleiten. Ungekürzt erschien dieser Roman als Neuauflage 1984 unter dem Namen "Der grüne Komet" bei Moewig, übersetzt von Andreas Brandhorst. Die Leihbuch-Version ist übersetzt von Rainer Eisfeld, die TERRA NOVA-Ausgabe von 1968 folgt dann auch eher dieser Übersetzung als der von Ernsting.

Aber weg von den Metadaten und hin zum Inhalt. Der ist zwar Hardcore SF, enthält aber im Subtext eine derartige Masse an Science Fantasy, dass ich mich jedesmal, wenn ich diese Romane lese, wieder frage, wie SF-Fans diese Irrationalitäten akzeptieren konnten. Das Stück Draht, mit dem in diesem Roman Giles Habibula jedes exotisch geartete Schloß öffnen kann, ist ein echter Brüller. Und dieser schnuckelige Hasenzahn, der unvermittelt in der Mitte des Romans auftaucht, unseren Helden Bob Star anschmachtet und ihn am Ende auch kriegt, reizt mich jedesmal wieder zu Lachanfällen. Und der böse Fiesling erst, dieser Halbmensch, der unseren Bobby-Boy schon auf der Akademie geärgert hat - der könnte bei "Batman" mitmachen, weniger exotisch als der Pinguin oder der Riddler ist er auch nicht.

Man merkt, ich habe mich köstlichst amüsiert. Ich gebe ja zu, daß gerade diese Romane nicht wirklich etwas mit Hochliteratur zu tun haben, aber ich kenne sie schon seit vierzig Jahren und sie sind sozusagen für mich das, was für die Jüngeren heutzutage "Harry Potter" ist. Von daher kann ich die Legion-Romane zwar empfehlen, man sollte sich allerdings vor Augen führen, daß sie ein Dreivierteljahrhundert alt sind und reine Unterhaltungslektüre darstellen.

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