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Freitag, 27. Dezember 2013

TERRA SF 255 - W. W. Shols : Aufstand im Cygnus


W. W. Shols : Aufstand im Cygnus
Terra SF 255, 02.11.1962
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1961
Titelbild : Johnny Bruck


Hat die Pegasus die Chance, jemals nach Terra zurückzukehren? Diese Frage stellt sich Captain Mike McNamara, als er mit seinem Raumschiff im Sternbild des "Cygnus" havariert.

Mit einem Beiboot gelingt es der Besatzung den Planeten Deneb V zu erreichen, auf dem sie 150 Siedler von dem ebenfalls verunglückten Auswandererschiff BELLA DONNA vorfinden, die nach den "Plejaden" gestartet waren. Jedoch sind die Siedler in zwei Lager geteilt, wovon der größere unter Leitung von Bürgermeister Faber eine nicht gerade freundliche Haltung bei der Landung der PEGASUS-LEUTE einnimmt. - Die Denebianer selbst, hochintelligente Wesen mit einem besonders stark entwickelten Gehirn, die "Kaninchen" genannt werden, sind durch die Siedler stark dezimiert worden.

Haben Siedler und Raumschiffer Gelegenheit mit der etwa 380 Lichtjahre entfernten Erde jemals in Kontakt zu kommen? Mußte Dr. Bertram, der einzige Arzt der Siedler, nur deshalb sterben, weil er Versuche mit den Denebianern angestellt hatte? Wie kommt es, daß die vegetarische Nahrung von Deneb V für die Blutgruppe Null vollkommen ungeeignet ist, und dadurch eine fortschreitende Degeneration der Inhaber dieser Grupppe eintritt?

Es scheint so, daß Dr. Volker Stahlberg, Bordarzt der PEGASUS, den Schlüssel hierzu in der Hand hält.

Beim Aufeinanderprallen der feindlichen Lager, in das auch die Denebianer eingreifen, wird die Frage beantwortet.
Klappentext des BEWIN-Leihbuchs

Eigentlich einen nette SF-Geschichte, die den geneigten Leser des diesjährigen Jahrtausends allerdings an zwei Stellen stutzen lässt. Zunächst einmal werden die nicht überlebensfähigen Menschen mit Blutgruppe Null geheilt, indem ihr Blut gegen eine andere Blutgruppe ausgetauscht wird. Einfach so im Dschungel, unter primitivsten Bedingungen. Also ich weiss ja nicht, ob man damals die Leser von dieser Pararealität überzeugen konnte, heutzutage dürfte dies sogar jüngeren SF-Lesern absurd vorkommen. [Insbesondere CSI-Gucker dürften sich bei dieser Vorstellung hinterm Sofa kringeln vor Lachen.]

Die andere Stelle, an der ich stutzte, ist imho deutlichst gravierender : Da trifft man auf ein kaninchenähnliches Alien und das erste was man macht, ist eines davon zur Vivisektion abzuballern. Shoot first, think and apologize later. Das ist heute ein absolutes No-Go, aber auch zehn Jahre nach Erscheinen des Romans, Anfang der 70er, war man über diese Denke bereits hinaus. Von daher ist "Aufstand im Cygnus" immer noch nett zu lesen, hat sich aber konzeptionell als komplett überholt erwiesen. Nur noch was für Klassik-Fans wie mich.

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