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Freitag, 8. November 2013

TERRA SF 155 - K.H. Scheer : Zutritt verboten


Karl Herbert Scheer : Zutritt verboten
ZBV 11
Terra SF 155, 20.01.1961
Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1959
Titelbild : Karl Stephan


Ein fünffacher Mörder mit seltsamen Komplexen muß nicht unbedingt in der Hinrichtungskammer enden, vorausgesetzt, sein Leben wird von der Geheimen-Wissenschaftlichen Abwehr angefordert.

Es geschieht, und Torp Lowinski erlebt das Grauen in der Form lichtschneller Impulse, die schließlich seine individuelle Persönlichkeit auslöschen. Zwei ZBV-Agenten der GWA starren ausdruckslos auf die hauchdünnen Metallnetze, die erwiesenermaßen keinen Schutz versprechen. Sie werden sie trotzdem tragen, und von da an beginnt für Major Thor Konnat die quälende Ungewißheit. Der russische Geheimdienst schaltet sich ein in das Kräftespiel der vereinigten Erd-Nationen. Zwei GWA-Schatten erfahren in einem nordsibrischen Kommandobunker erschreckende Tatsachen, die schließlich in dem Monstertum des Atomzeitalters ihre Krönung finden. Irgendwo auf dem Mond gibt es eine Kolonie erbverseuchter Wesen. Nur die Spitzen der Regierungen sind darüber informiert - und noch eine Macht, deren Streben vom fernen Mars bis zur Erde reicht. Konnat startet mit einem Monsterschiff. Eingereiht in die Klasse der "positiven Erbgeschädigten", erreicht er Luna, wo ihn bereits der Partikelschrecken erwartet. Er weiß, daß seine Aufgabe nur über Umwege gelöst werden kann. So beginnt die Revolte der Mutanten unter der Führung eines GWA-Schatten, der in Staatspräsidenten Ungeheuer und in verformten Lebewesen Menschen erkennt.

Das Ziel ist der Mars - doch dort gilt ein ungeschriebenes Gesetz. "Zutritt verboten", nennt es sich. Monde entpuppen sich als Raumstationen. Artenfremde Intelligenzwesen starten teuflische Versuche mit den Nachkömmlingen genetisch geschädigter Menschen. Tödliche Energiewaffen erweisen sich letztlich als einfach, nachdem ihre Funktion annähernd erkannt werden konnte.

Es geht um die Macht im nahen Sonnensystem, nur erscheint es schwierig, unbegreifliche Kräfte auszuschalten und das zu verhindern, was beunruhigte Geheimdienstleute seit Monaten befürchten.

Konnat geht in einer Aufgabe auf, die nicht nur sein Können beansprucht. Er muß das aufgeben, was er als höchste Gabe betrachtet, nämlich sein Menschtum.

"Zutritt verboten" ist ein ZBV-Roman der absoluten Spitzenklasse. Die harte, klare Sprache des Autors verschleiert keine Details. Der Roman drückt das aus, was in einigen Jahrzehnten durchaus eintreten kann. Die Erben der Hölle erweisen sich als nutzbringend, auch wenn sie keine Menschen mehr sind.

Dieser neueste Scheer-Roman aus dem Balowa-Verlag wird Sie von der ersten bis zur letzten Seile faszinieren.
Klappentext BALOWA-Leihbuch

Die ZBV-Geschichte geht weiter, hier sind wir beim Kampf gegen die Deneber. Durch die Kürzungen geht einiges vom Stimmungsbild verloren, aber Scheers ZBV-Romane sind auch in der Kurzform ein Genuß. Auffallend ist bei diesem Roman das Anschreiben gegen den Zeitgeist. Daß "in Staatspräsidenten Ungeheuer und in verformten Lebewesen Menschen" erkannt werden, ist Anfang der 60er immer noch revolutionär, im gesellschaftlichen Konsens bestimmt das Aussehen immer noch den dahinterstehenden Menschen. Die Denke, die für uns heute normal und selbstverständlich ist, hat in diesen Romanen ihre Wurzeln.

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