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Dienstag, 5. November 2013

TERRA SF 151 - K.H. Scheer : Der unendliche Raum


Karl Herbert Scheer : Der unendliche Raum
Terra SF 151, 23.12.1960
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1957
Titelbild : Johnny Bruck


"Sie irren", sagte der Mann, "es gibt keinen unendlichen Raum."

Ist "unendlich" nur ein leichtfertig ausgesprochener Begriff, oder verkörpert er in sich die absolute Endlichkeit? Das modernste Raumschiff der Menschheit, ein Uebergigant mit großartig geschilderten Antriebsaggregaten und vollkommensten nautischen Geräten, wird in den Händen von fähigen Raumoffizieren und Wissenschaftlern zu einem Werkzeug, mit dem bewiesen werden soll, daß es sowohl eine "Endlichkeit", als auch eine "Unendlichkeit" gibt. Nichts, aber auch gar nichts, könnte diese Männer hindern, ein Universum zu verlassen, in das sie nicht hineingehören. Durch ihre Schaltungen entfesseln sie wahrhaft gigantische Gewalten, und doch ist da etwas, was diesen Kräften widersteht.

Sie erleben die meisterhafte Schilderung von Erlebnissen, technisch-revolutionären Großtaten und menschlichen Problemen, daß es uns nahezu unmöglich ist, eine normale Inhaltsübersicht im gewohnten Sinn zu geben. Auch dieser Roman von K. H. Scheer verknüpft den amerikanischen Science-Fiction-Stil mit der deutsch-europäischen Art der utopischen Schilderung so elegant und meisterhaft, daß wir davon überzeugt sind, mit unserem Verlagsprogramm eine neuartige Gattung der utopischen Literatur aufzunehmen.

Ein Raumschiff befand sich in der 4. Dimension, durchstieß das wahrscheinliche Nichts der 5. Dimension und kam damit in einen Raum, in dem beide Dimensionen einander so nahe sind, wie die Genialität dem absoluten Wahnsinn. Die für menschliche Begriffe katastrophalen physikalischen Verhältnisse innerhalb des anderen Universums scheinen auch in biologischer Hinsicht auf die Lebewesen der Raums zuzutreffen, in dem "Endlichkeit" unendlich bedeutet, weil es nicht gelingen will, die eigenartige Krümmung und Struktur dieses Universums zu durchbrechen. Was bedeutet hypergalaktische Flucht-Geschwindigkeit? Sind unwahrscheinlich anmutende Intelligenzen vom Standpunkt eines Roboters aus gesehen unglaublich, wie sie es für die Begriffe eines Menschen sind?

Der Roman "Der unendliche Raum" eröffnet Aspekte, die wahrhaft verblüffend sind. Es dürfte ein hervorragendes Werk von K. H. Scheer sein. Unser Prädikat: Besonders wertvoll, gänzlich neuartig, erregend!
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Die Fortsetzung von TERRA SF 031 "Die Fremden". Vom heutigem Standpunkt aus mit einer ziemlich pathetischen und nicht wirklich strukturierten wissenschaftlich-technischen Idee, damals aber ein faszinierendes Gedankenexperiment, das die Leser auf die Einsteinschen Raumzeit-Beziehungen einstimmte. Nicht umsonst werden die Romane von KHS von den heutigen Altlesern als Nonplusultra der spekulativen technischen SF betrachtet. Dazu kommt bei diesem Roman noch, daß es einer der SF-Romane ist, in dem es nicht um kriegerische Konflikte, sondern einzig und allein um Entdeckungen geht. Auch heutzutage noch eine Seltenheit.

2 Kommentare:

  1. Der Roman hat mir auch ganz gut gefallen. Und das Kanonen-Herbert mal nicht die Waffen sprechen lässt, das ist noch seltener. :D

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  2. Text - "Herr, durch Ihre Nachlässigkeit haben wir mehr als vierzig Raumschiffe vernichtet, die gegen uns nicht die kleinste Chance hatten! Ich entbinde Sie hiermit von Ihrem Dienst" -
    Naja, so ganz Waffenfrei war es denn doch nicht, wenn diesmal auch unbeabsichtigt.

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